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Newsletter 30. November 2016

Kultur Trend

Analoger Austausch über das Digitale im Kulturbereich

Sie sind in den letzten Jahren zu einer festen Einrichtung im Kulturbereich geworden, zumindest für eine große Anzahl von Menschen, die Kultur und ihre Institutionen auch im Digitalen sehen. stARTcamps, die offenen Tagungen mit offenen Sessions, deren Inhalte von den Teilnehmern zu Beginn selbst entwickelt, vorgeschlagen, gewählt und gestaltet werden. In den letzten Wochen fanden sie in Bern, Bonn und Wien statt, und zwar das Schweizer im Alpinen Museum, das KölnBonner in der Bundeskunsthalle und das Wiener stARTcamp im Wiener Volkstheater. Über den Ablauf in Bonn berichtet Dörte Böhner in einem persönlichen (bibliothekarischen) Rückblick. Auffallend ist, dass das Veranstaltungsformat sehr viele Neue aus dem Kulturbereich lockt. Auch in Wien, wo die Mitorganisatorin Anne Aschenbrenner sich fragt, ob der Grund dafür ein Paradigmenwechsel in der (österreichischen) Kulturlandschaft ist. Zumindest scheinen Gespräche über die inhaltliche Ausrichtung und Gestaltung zukünftiger stARTcamps dringender zu werden. Mehr World-Café wie in Wien oder mehr Vorträge wie in Bern? Wibke Ladwig wünscht sich im Rückblick der Herbergsmütter mehr Teilnehmer von aktiven Kultureinrichtungen und Kulturblogs. Dann würde wahrscheinlich auch über digitale Strategien aktiver Kultureinrichtungen diskutiert und es käme zu einem Austausch zwischen Aktiven und ihrer Community. Welche Motivationsreize könnten also hier zukünftig dazu beitragen, dass der Anteil der „alten Hasen“ steigt?

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Kultur Digital

Virtuelle Bilderwelten

In der letzten virtuellen Ausstellung der Trilogie „Bilderwelten“ zeigt die Bayerische Staatsbibliothek seit einigen Tagen unter dem Titel „Aufbruch zu neuen Ufern“ unter anderem das Gebetbuch Kaiser Maximilians I. mit Zeichnungen von Dürer, Cranach, Grien und Altdorfer.
bsb-muenchen.de, bilderwelten2016.de

Virtueller Wiederaufbau

1938 zerstört, kann die Linzer Synagoge seit einigen Tagen zumindest virtuell wieder besucht werden. Das Ergebnis der Zusammenarbeit des Architekten René Mathe mit dem jüdischen Museum Wien und dem Ars Electronica Futurelab beeindruckt Danielle Spera, Direktorin des Museums.
aec.at

Über 3D-Rekonstruktionen

Begeistert vom Vortrag zum Forschungsprojekt des Herder-Instituts „Virtuelle Rekonstruktionen in transnationalen Forschungsumgebungen – Das Portal: Schlösser und Parkanlagen im ehemaligen Ostpreußen“ wünscht sich Carolin Ayasse mehr dieser 3D-Räume.
pausanio.com

Über digitale Bühnen

Tim Sandweg nimmt sich in seinem Blogbeitrag dem unscharfen Begriff der „Digitalen Bühne“ an. Ist damit so etwas wie Streaming von Theatervorstellungen gemeint oder eine spezielle Form des Objekttheaters als eine weitere ästhetische Möglichkeit?
kulturfritzen.wordpress.com

Über Kunst im Internet

Thema eines Symposiums des Frank­fur­ter Kunst­ver­eins in der letzten Woche war die Kunstkritik. Es ging um die Frage, wie sie sich verändert und welche neuen Herausforderungen durch die digi­tale Vernet­zung und Verbrei­tung von Kunst entstehen.
schirn.de

Social Media und Kultureinrichtungen

YouTuber in der National Portrait Gallery

Höchste kulturelle Bedeutung misst die Londoner National Portrait Gallery der Videoplattform YouTube und seinen Stars bei. Für ein 360-Grad-Fotoshooting luden sie einige der bekanntesten YouTuber zum Posen vor den Gemälden ein.
tubefilter.com

Mobile Anwendungen im Kulturbereich

Virtuell ins Kabinett

Verschiedene Kabinett-Fotografien des russischen Künstlers El Lissitzky sind die Grundlage der virtuellen Ausstellung. 1926/27 als „Demonstrationsraum“ konzipiert, von den Nationalsozialisten zerstört, ist das Kabinett über die AR-App der HBK Braunschweig neu zu erfahren.
demonstrationsraum.de

Entdecken und verstehen in Kiel

Seit einigen Jahren sind Kulturspuren in Kiel über eine Website zugänglich. Mit der App „Kieler KulturSpuren“ sind diese markanten Punkte der Stadtgeschichte auch beim Spazierengehen zu entdecken: Orte des Matrosenaufstandes, Orte mit dänischer Vergangenheit,…
t.kn-online.de, GooglePlay, iTunes

Entdecken und verstehen in Konstanz

Sieben verschiedene Spaziergänge haben Studierende der Universität Konstanz in einem historischen Seminar für die App „Konstanz im Mittelalter“ entwickelt. Per Bild, Text und Ton werden Themen wie Religion, Kriminalität, Handel und Wirtschaft erläutert.
uni-konstanz.de, Google Play

Hören und erleben

Mit einer App für interaktive Hörspiele wollen Carina Pesch und Mirjam Wlodawer Möglichkeiten bieten, spannende Geschichten in der Stadt zu erleben. Für „H-EAR“ wurden sie als Kreativpiloten von der Bundesregierung ausgezeichnet.
t.maz-online.de

Kultur und Technologie

Replizieren, um zu erhalten

In der heutigen Zeit spielen originalgetreue Nachbildungen historischer Vorlagen mit digitalen Technologien eine zentrale Rolle bei der Bewahrung von Kunst. Daniel Zalewski hat sich die Arbeit der Werkstatt „Faktum Arte“ genau angesehen – auch in Ägypten.
newyorker.com

Cultural Entrepreneurship

Über die Folgen für Verlage

Uwe Friedrich kommentiert das (noch nicht rechtskräftige) Urteil des Berliner Kammergerichts, dem zufolge die Verwertungsgesellschaft Gema nicht länger Musikverlage pauschal an den Einnahmen aus Musik-Nutzungsrechten beteiligen darf.
deutschlandradiokultur.de

Studien rund um Kultur

Über die heutige Jugend

Für die Studie „Transformers – Wie Jugendliche Kultur und Gesellschaft verändern“ wurden 1.000 Österreicher zwischen 16 und 29 Jahren befragt. Beate Großegger vom Wiener Institut für Jugendkulturforschung gibt Fabian Elsäßer Auskunft über die Ergebnisse.
deutschlandfunk.de

Kultur-Zahlen

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Anlässlich der aktuellen Ausstellung „David Hockney: Current“ in der National Gallery of Victoria in Melbourne zeigt der Guardian eine Bildergalerie mit Werken David Hockneys in 10 Jahren, von Öl auf Leinwand hin zu iPad-Zeichnungen.
theguardian.com

Spaßkultur

Die Geschichte von Mark Zuckerberg in den anderen Filmen

CollegeHumor zeigt, wie andere Regisseure „The Social Network“ erzählt hätten.
mediasteak.com

Kultur-Zitat

„Die eigentlich wichtige Frage für Museen und Kulturinstitutionen ist, Sie [Herr Wieczorek / die Reiss-Engelhorn-Museen] wollen nämlich kontrollieren. Sie wollen kontrollieren, was über ihre Gegenstände gesagt wird. Und da würde ich mal ganz verkürzt sagen: Sobald wir uns ins Internet begeben, sollten wir diesen Gedanken lieber aufgeben. […]“ Hubertus Kohle vom Institut für Kunstgeschichte an der LMU München im Rahmen der Podiumsdiskussion bei der Konferenz „Zugang gestalten“ in Berlin.
musermeku.org

Termine

01.12.2016 „Pinnen, snappen, vinen?“ Social Media für Einsteiger, Köln
01.12.2016 Neuaufgestellt! Instawalk im Lehmbruck Museum, Duisburg
02.12.2016 „Ganz Ohr“ Audioguides entwickeln und schreiben, Köln
03.12.2016 Bibliotheken Im Netz – Digitale Allmende!? Dresden
03.12.2016 WikiLibrary Barcamp 2016 „Bibliotheken im Netz – Digitale Allmende!?“ Dresden
05.12.2016 50 Jahre Computer mit der Maus, Stuttgart
05.12.2016 Community Abend „Urban Art trifft eiszeitliche Kunst“, Hamburg
07.12.2016 Open 2016! Konferenz für digitale Innovation, Stuttgart
07.12.2016 Kurzfilme der #LibraryOfStories, Berlin
08.12.2016 „Erfahrungsräume erweitern“ Digitale Strategien für Kultureinrichtungen, Köln
09.12.2016 „Digitale Strategien vertiefen“ Intensivseminar, Köln
16.12.2016 Videos mit dem Smartphone produzieren, München

18.-20.01.2017 Wem gehört das Museum?, Düsseldorf

Bildserie der Woche

Thema Kerze. Mannigfaltige Bildtraditionen

48_2016
prometheus-bildarchiv.de