Kultur Trend
Analoger Austausch über das Digitale im Kulturbereich
Sie sind in den letzten Jahren zu einer festen Einrichtung im Kulturbereich geworden, zumindest für eine große Anzahl von Menschen, die Kultur und ihre Institutionen auch im Digitalen sehen. stARTcamps, die offenen Tagungen mit offenen Sessions, deren Inhalte von den Teilnehmern zu Beginn selbst entwickelt, vorgeschlagen, gewählt und gestaltet werden. In den letzten Wochen fanden sie in Bern, Bonn und Wien statt, und zwar das Schweizer im Alpinen Museum, das KölnBonner in der Bundeskunsthalle und das Wiener stARTcamp im Wiener Volkstheater. Über den Ablauf in Bonn berichtet Dörte Böhner in einem persönlichen (bibliothekarischen) Rückblick. Auffallend ist, dass das Veranstaltungsformat sehr viele Neue aus dem Kulturbereich lockt. Auch in Wien, wo die Mitorganisatorin Anne Aschenbrenner sich fragt, ob der Grund dafür ein Paradigmenwechsel in der (österreichischen) Kulturlandschaft ist. Zumindest scheinen Gespräche über die inhaltliche Ausrichtung und Gestaltung zukünftiger stARTcamps dringender zu werden. Mehr World-Café wie in Wien oder mehr Vorträge wie in Bern? Wibke Ladwig wünscht sich im Rückblick der Herbergsmütter mehr Teilnehmer von aktiven Kultureinrichtungen und Kulturblogs. Dann würde wahrscheinlich auch über digitale Strategien aktiver Kultureinrichtungen diskutiert und es käme zu einem Austausch zwischen Aktiven und ihrer Community. Welche Motivationsreize könnten also hier zukünftig dazu beitragen, dass der Anteil der „alten Hasen“ steigt?
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Kultur Digital
Virtuelle Bilderwelten
In der letzten virtuellen Ausstellung der Trilogie „Bilderwelten“ zeigt die Bayerische Staatsbibliothek seit einigen Tagen unter dem Titel „Aufbruch zu neuen Ufern“ unter anderem das Gebetbuch Kaiser Maximilians I. mit Zeichnungen von Dürer, Cranach, Grien und Altdorfer.
bsb-muenchen.de, bilderwelten2016.de
Virtueller Wiederaufbau
1938 zerstört, kann die Linzer Synagoge seit einigen Tagen zumindest virtuell wieder besucht werden. Das Ergebnis der Zusammenarbeit des Architekten René Mathe mit dem jüdischen Museum Wien und dem Ars Electronica Futurelab beeindruckt Danielle Spera, Direktorin des Museums.
aec.at
Über 3D-Rekonstruktionen
Begeistert vom Vortrag zum Forschungsprojekt des Herder-Instituts „Virtuelle Rekonstruktionen in transnationalen Forschungsumgebungen – Das Portal: Schlösser und Parkanlagen im ehemaligen Ostpreußen“ wünscht sich Carolin Ayasse mehr dieser 3D-Räume.
pausanio.com
Über digitale Bühnen
Tim Sandweg nimmt sich in seinem Blogbeitrag dem unscharfen Begriff der „Digitalen Bühne“ an. Ist damit so etwas wie Streaming von Theatervorstellungen gemeint oder eine spezielle Form des Objekttheaters als eine weitere ästhetische Möglichkeit?
kulturfritzen.wordpress.com
Über Kunst im Internet
Thema eines Symposiums des Frankfurter Kunstvereins in der letzten Woche war die Kunstkritik. Es ging um die Frage, wie sie sich verändert und welche neuen Herausforderungen durch die digitale Vernetzung und Verbreitung von Kunst entstehen.
schirn.de
Social Media und Kultureinrichtungen
YouTuber in der National Portrait Gallery
Höchste kulturelle Bedeutung misst die Londoner National Portrait Gallery der Videoplattform YouTube und seinen Stars bei. Für ein 360-Grad-Fotoshooting luden sie einige der bekanntesten YouTuber zum Posen vor den Gemälden ein.
tubefilter.com
Mobile Anwendungen im Kulturbereich
Virtuell ins Kabinett
Verschiedene Kabinett-Fotografien des russischen Künstlers El Lissitzky sind die Grundlage der virtuellen Ausstellung. 1926/27 als „Demonstrationsraum“ konzipiert, von den Nationalsozialisten zerstört, ist das Kabinett über die AR-App der HBK Braunschweig neu zu erfahren.
demonstrationsraum.de
Entdecken und verstehen in Kiel
Seit einigen Jahren sind Kulturspuren in Kiel über eine Website zugänglich. Mit der App „Kieler KulturSpuren“ sind diese markanten Punkte der Stadtgeschichte auch beim Spazierengehen zu entdecken: Orte des Matrosenaufstandes, Orte mit dänischer Vergangenheit,…
t.kn-online.de, GooglePlay, iTunes
Entdecken und verstehen in Konstanz
Sieben verschiedene Spaziergänge haben Studierende der Universität Konstanz in einem historischen Seminar für die App „Konstanz im Mittelalter“ entwickelt. Per Bild, Text und Ton werden Themen wie Religion, Kriminalität, Handel und Wirtschaft erläutert.
uni-konstanz.de, Google Play
Hören und erleben
Mit einer App für interaktive Hörspiele wollen Carina Pesch und Mirjam Wlodawer Möglichkeiten bieten, spannende Geschichten in der Stadt zu erleben. Für „H-EAR“ wurden sie als Kreativpiloten von der Bundesregierung ausgezeichnet.
t.maz-online.de
Kultur und Technologie
Replizieren, um zu erhalten
In der heutigen Zeit spielen originalgetreue Nachbildungen historischer Vorlagen mit digitalen Technologien eine zentrale Rolle bei der Bewahrung von Kunst. Daniel Zalewski hat sich die Arbeit der Werkstatt „Faktum Arte“ genau angesehen – auch in Ägypten.
newyorker.com
Cultural Entrepreneurship
Über die Folgen für Verlage
Uwe Friedrich kommentiert das (noch nicht rechtskräftige) Urteil des Berliner Kammergerichts, dem zufolge die Verwertungsgesellschaft Gema nicht länger Musikverlage pauschal an den Einnahmen aus Musik-Nutzungsrechten beteiligen darf.
deutschlandradiokultur.de
Studien rund um Kultur
Über die heutige Jugend
Für die Studie „Transformers – Wie Jugendliche Kultur und Gesellschaft verändern“ wurden 1.000 Österreicher zwischen 16 und 29 Jahren befragt. Beate Großegger vom Wiener Institut für Jugendkulturforschung gibt Fabian Elsäßer Auskunft über die Ergebnisse.
deutschlandfunk.de
Kultur-Zahlen
10
Anlässlich der aktuellen Ausstellung „David Hockney: Current“ in der National Gallery of Victoria in Melbourne zeigt der Guardian eine Bildergalerie mit Werken David Hockneys in 10 Jahren, von Öl auf Leinwand hin zu iPad-Zeichnungen.
theguardian.com
Spaßkultur
Die Geschichte von Mark Zuckerberg in den anderen Filmen
CollegeHumor zeigt, wie andere Regisseure „The Social Network“ erzählt hätten.
mediasteak.com
Kultur-Zitat
„Die eigentlich wichtige Frage für Museen und Kulturinstitutionen ist, Sie [Herr Wieczorek / die Reiss-Engelhorn-Museen] wollen nämlich kontrollieren. Sie wollen kontrollieren, was über ihre Gegenstände gesagt wird. Und da würde ich mal ganz verkürzt sagen: Sobald wir uns ins Internet begeben, sollten wir diesen Gedanken lieber aufgeben. […]“ Hubertus Kohle vom Institut für Kunstgeschichte an der LMU München im Rahmen der Podiumsdiskussion bei der Konferenz „Zugang gestalten“ in Berlin.
musermeku.org
Termine
01.12.2016 „Pinnen, snappen, vinen?“ Social Media für Einsteiger, Köln
01.12.2016 Neuaufgestellt! Instawalk im Lehmbruck Museum, Duisburg
02.12.2016 „Ganz Ohr“ Audioguides entwickeln und schreiben, Köln
03.12.2016 Bibliotheken Im Netz – Digitale Allmende!? Dresden
03.12.2016 WikiLibrary Barcamp 2016 „Bibliotheken im Netz – Digitale Allmende!?“ Dresden
05.12.2016 50 Jahre Computer mit der Maus, Stuttgart
05.12.2016 Community Abend „Urban Art trifft eiszeitliche Kunst“, Hamburg
07.12.2016 Open 2016! Konferenz für digitale Innovation, Stuttgart
07.12.2016 Kurzfilme der #LibraryOfStories, Berlin
08.12.2016 „Erfahrungsräume erweitern“ Digitale Strategien für Kultureinrichtungen, Köln
09.12.2016 „Digitale Strategien vertiefen“ Intensivseminar, Köln
16.12.2016 Videos mit dem Smartphone produzieren, München
18.-20.01.2017 Wem gehört das Museum?, Düsseldorf
Pingback: „Wir sind früher geworden als fertig“ - stARTcamp Köln-Bonn