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Alle Welt auf Monstersuche, auch in Museen und Bibliotheken
Sie sind wieder da, die kleinen Taschenmonster. Erstmals gab es Pokémon 1996 in einer Reihe von Videospielen, später dann in einer Fernsehserie, einem Sammelkartenspiel und in mehreren Kinofilmen. Jetzt scheinen sie überall in unserer Welt, sind aber nur per GPS zu finden und per Smartphone-Kamera sichtbar. Seit gut zwei Wochen ist das Augmented-Reality-Spiel Pokémon GO auch in Deutschland bei Google Play und iTunes kostenlos erhältlich. Mit der App können die bunten kleinen Monster gefangen und für das gegenseitige Kämpfen in der Arena trainiert werden. Ziel des Spiels ist, alle – momentan 151 – Pokémon zu besitzen und stärkster Trainer zu sein. Und dabei gelangen die Spieler real an Orte, die sie sonst wohl nicht besucht hätten. US-amerikanische Museen berichten laut Donna Schons über neue Zielgruppen, die bei ihrer Suche im Museum landen. Diese Besuche können gesteuert werden. ZBW Mediatalk zeigt Möglichkeiten für Bibliotheken auf, den Hype mitzugehen, und Kristine Honig schildert, welche Potenziale dem Spiel für Tourismus innewohnen. In strukturschwachen Gegenden gibt es allerdings zu wenig dieser für das Spiel so wichtigen Pokéstops, wie Christian Schiffer berichtet. Soziales Ungleichgewicht, kein Datenschutz, vergessene Kinder, Unfälle, Überfälle, ein Leichenfund und dann auch noch die dunkle Seite der Fantasiewesen, über die David Hugendick so einiges weiß. Trotzdem oder unabhängig davon scheinen die blauen, roten, gelben Gruppen der Spielenden weiter anzuwachsen. Erst so wenige Tage alt, aber in aller Munde, auch in Kulturkreisen. Und auf Tagungen wird das Spiel auch schon unreflektiert zur Visualisierung der Nachteile einer digitalen Welt eingesetzt, stellte Katherine Howells an der Universität von Leicester fest. Aktuelle Informationen zu Pokémon GO bieten übrigens SZ-Autoren im Tagebuch zum Spiel. Mal sehen, wie’s weiter geht. Möglicherweise mit einem der alternativen Spiele, die Michael Förtsch vorstellt.
Kultur Digital
Verschiedene Perspektiven der Realität
Sechs Menschen aus sechs Armutsvierteln der Olympiastadt Rio de Janeiro erzählen über ihren von Olympia beeinflussten Alltag in einer Virtual-Reality-Reportage. Die Zuschauer können zusätzliche Perspektivwechsel in der Ansicht der 360-Grad-Videos vornehmen.
sueddeutsche.de
Vergangenheit und Gegenwart im Block
Bunker Hill, ein Viertel in der Innenstadt von Los Angeles, hat eine bewegte Vergangenheit. Keven McAlester zeigt links die Gegend in den 1940er-Jahren und im direkten Vergleich rechts den heutigen Zustand, in einem vierminütigen Kurzfilm per Split-Screen.
newyorker.com
Archivbeiträge über Archivierung
Potentiale und Herausforderungen des (digitalen) Archivierens war das Thema des interdisziplinären Symposiums Ende April in Hannover. Die Beiträge zu Nachlässen, die in besonderer Weise Wissen speichern, darstellen und vernetzen, stehen jetzt online zur Ansicht.
kunstverein-hannover, Videos der Beiträge
Digitale Präsenz bringt analoge Neubauten
In der Schweiz entstehen viele neue Museen, schon bestehende Museen bauen Erweiterungen und es ist auch noch einiges in Planung. Sabine Altorfer schaut sich die Situation vor dem Hintergrund einer zunehmend digitalisierten Museumswelt an und erläutert, wie es zusammen passt.
aargauerzeitung.ch
Digitaler Totempfahl ersetzt analoge Führung
Lebendige, aktive Kulturen müssen auch im Museum als solche erlebt werden. Mit diesem Anspruch gestaltet das American Museum of Natural History seine Ausstellungsräume und setzt digitale Technologie ein. Wie die interaktive Totemstele, die mehr als multimediale Geschichten bereithält.
engadget.com
Social Media und Kultureinrichtungen
Literatur per WhatsApp
Zwei Autoren schlendern durch Frankfurt und schildern ihre Eindrücke über WhatsApp. Unterstützt werden sie von Franziska Mucha, Kuratorin für Digitale Museumspraxis im Historischen Museum, die für den Echtzeitcharakter dieses literarischen Erzählkonzepts der digitalen Flaneure sorgt.
deutschlandradiokultur.de
Geschichte per Facebook
Zwei Historiker arbeiten im Gegensatz zu den meisten ihrer Kollegen überwiegend im Netz und kommunizieren in sozialen Netzwerken. Ihr Ziel ist es, mit Fakten und Quellenmaterial rechtspopulistischen Kommentaren zu begegnen und historisches Bewusstsein zu schaffen.
spektrum.de
Besucheransprache per Social Media
Partizipationskonzepte mit Museum-Selfies oder Twitteraccounts mit ins heute übersetzten Künstlerbotschaften sollen Kunst mit Spaß vermitteln. Larissa Kikol vermisst bei diesen Ansätzen freie Denkräume und Möglichkeiten, sportlichen Ehrgeiz auch auf geistiger Ebene zu entwickeln.
art-magazin.de
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Mobile Anwendungen im Kulturbereich
Kultur auf der ganzen Welt
Mehr als 1.100 Institutionen sind in Googles Initiative Arts & Culture beteiligt. Die aktualisierte App ermöglicht zusätzlich zu dem Zugriff auf deren Kunstwerke und Ausstellungen, virtuelle Führungen mit Google Cardboard zu 20 Orten und automatische Bilderkennung mit Art Recognizer.
wired.com, Google Play, iTunes
Jüdisches Ghetto in Venedig
Auf der Basis historischer Karten von Venedig ermöglicht mAPPot die Entdeckung der jüdischen Stadtgeschichte, auch über das 500 Jahre alte venezianische Ghetto hinaus. Thematische Routen führen zu Denkmälern sowie öffentlichen und privaten Gebäuden.
archeomatica.it, Google Play, iTunes
Öffentlicher Nahverkehr in London
Omnibusse, Straßenbahnwagen, Trolleybusse und U-Bahn-Züge zeigt das Londoner Transport Museum in Covent Garden. Die Museumsapp bietet dazu verschiedene Museumsführungen, einen Veranstaltungskalender und Informationen zu ‚Design Heroes‘, auch in einer Webanwendung.
guidebook.com, Web
Walters Kunst in Baltimore
Er erzählt Hintergrundgeschichten zu einzelnen Objekten der Sammlung, aber auch Anekdoten aus dem Leben der Familien von William and Henry Walters. Der Mobile Guide des Walters Art Museum funktioniert nach Eingeben des Codes an gekennzeichneten Vitrinen.
thewalters.org, Mobile Guide
Romane schreiben an jedem Ort
Während des Schreibprozesses unterstützt die App ‚Scrivener‘ Autoren, Gedanken und Notizen zu sammeln und zu organisieren. So kann etwa die Abfolge einer Geschichte oder auch die Präsentation, der Plot, leicht via Drag & Drop verändert und neu gestaltet werden.
dnaindia.com
Kultur und Technologie
Technologiegestützte Ausstellungen
Im Rahmen der diesjährigen ICOM-Konferenz in Mailand präsentierte Panasonic neue Ausstellungstechnik für Museen. Das Projekt „Ancient times seen through a modern lens“ zeigt, wie sich in Museen Bewegtbilder in Ausstellungen integrieren lassen.
invidis.de
Cultural Entrepreneurship
Freier Kulturgenuss
Drei Museen in Nordrhein-Westfalen bieten freien Eintritt in ihre ständigen Sammlungen. Wie funktionieren ihre Finanzierungsmodelle? Ute Pauling hat sich das Museum Folkwang in Essen, das Gelsenkirchener Kunstmuseum und das Quadrat in Bottrop genauer angesehen.
tagesschau.de
Studien rund um Kultur
Informieren über Wissenschaft
Menschen im digitalen Zeitalter informieren sich über wissenschaftliche Ergebnisse, über neue Forschungsvorhaben und aktuelle Themen. Wissenschaft im Dialog erhebt seit 2014 Daten, wo das geschieht, und Kristin Oswald vergleicht die vorliegenden drei Wissenschaftsbarometer.
kristinoswald.hypotheses.org
Kultur-Zahlen
01082008-01082016=8
Seit dem 1. August 2008 gibt es den Landkreis Leipzig aufgrund der sächsischen Kreisreform. Geburtstage müssen gefeiert werden, auch mal mit einem Rückblick. In Leipzig sieht der aus wie ein Comic-Strip. Für jedes Jahr steht ein LVZ-Archivfoto, bearbeitet mit der Prisma-App.
lvz.de
Spaßkultur
Aufgepeppte Adelige
Hier ein bisschen Rot, da mal eine dezente Clownsnase mehr und schon hat Hans-Peter Feldmann etwas mehr Schwung in die meist steifen aristokratischen Familiengemälde gebracht.
thecreatorsproject.vice.com
Kultur-Zitat
„Wir sind offen für Kunst und Kreativität und wollen denen, die sie machen wollen, hier auch helfen, sich niederzulassen, von hier aus zu arbeiten, um dadurch auch das ganze Bundesland entsprechend kunstoffen zu gestalten.“ Dieter Gorny erläutert das neue nordrhein-westfälische Programm zur individuellen Förderung von Künstlern und Kreativen bei WDR 3 Mosaik.
wdr.de
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Aufruf zur Blogparade #appinsmuseum
Wie sähe die perfekte App aus? Das möchten wir wissen und rufen Sie daher auf, sich mit Ihrer Meinung an unserer Blogparade zu beteiligen.
pausanio.com
Termine
17.-21.08.2016 gamescom, Köln
19.-20.08.2016 Videodays, Köln
24.-28.08.2016 SoundTrack_Cologne 13, Köln
24.-25.08.2016 Forum d’Avignon Ruhr, Essen
25.-26.08.2016 Museumszukünfte – Wir haben die Wahl, Zürich
25.-27.08.2016 Digitale Archivierungsstrategien, Chur
30.08.2016 Vom Seminar zum Webinar: Perspektiven archivischer Fortbildung…, Pulheim-Brauweiler
05.-09.09.2016 Overcoming the Limits of Digital Archives, Hannover
08.09.2016 Videos in digital libraries: What’s in it for libraries, publishers and scientists? Hannover
08.-12.09.2016 Ars Electronica Festival 2016, Linz
13.09.2016 Potential: Kultur gut digital, Berlin
13.09.2016 Tagung „Presse als historische Quelle“, Bonn
14.09.2016 Kolloquium „20 Jahre Karlsruher Virtueller Katalog – Rückblick und Ausblick“, Karlsruhe
16.-18.09.2016 HackZurich 2016, Zürich
17.-18.09.2016 Coding da Vinci Nord, Hamburg
22.-23.09.2016 NEXT Conference 2016, Hamburg
22.-25.09.2016 Film:ReStored_01. Das Filmerbe-Festival, Berlin
23.09.2016 VR Conference for Journalism & Documentary, Berlin
29.09.2016 Workshop Digitale Strategien für Kultureinrichtungen, Berlin
01.-31.10.2016 European Month of Photography 2016, Berlin
02.-03.10.2016 Videodays, Berlin
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