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200 Jahre Städel. Zeit für die Erweiterung in den digitalen Raum
Auf den 15. März 1815 sind Testament und Stifterbrief datiert, mit dem der Frankfurter Bankier Johann Friedrich Städel verfügte, dass seine gesammelten Kunstwerke im Städelschen Kunstinstitut öffentlich zugänglich gemacht werden sollen. Fast 500 Gemälde, 3.000 Zeichnungen und 9.000 Stiche sowie ein enormes Vermögen waren aber zunächst Gegenstand eines komplexen Erbstreites, der die erste bürgerliche Gründung dieser Art vor 200 Jahren gefährdete. Ein Vergleich beendete den Rechtsstreit. Seitdem sind Museum und Stiftung einen erfolgreichen Weg gegangen. Das wurde am Sonntag unter großem Interesse der Öffentlichkeit mit einem Bürgerfest in Frankfurt gefeiert. Damit es mit dem Unternehmen Museum erfolgreich weiter gehen kann, braucht es Spenden und Sponsoren, aber auch Visionen, Ideen und Strategien. Neu ist beispielsweise die Erweiterung in den digitalen Raum, die seit Sonntag frei geschaltet ist: eine Plattform mit Werken des Städelmuseums. Noch ist es eine Beta-Version, noch stehen nicht alle Objekte zur Verfügung, noch ist sie nicht auf jedem Gerät begehbar, also: noch ist nicht alles optimal. Dazu kommt, dass die neuen Möglichkeiten einer semantischen Suche nach intuitiven und assoziativen Kriterien nicht jedem die bisher gewohnte Orientierung bieten. Es ist aber eher das zufällige, richtungslose Schlendern durch die Online-Sammlung, die zu überraschenden Entdeckungen und neuen Erkenntnissen führt. Digitales Schlendern versteht sich als eine andere Art der Fortbewegung im Netz ohne vorgegebene Bewegungsrichtung und vom Tempo her dem beim Gang durch eine Ausstellung nicht unähnlich. Neben den bisher 600 Objekten gibt es Informationen in unterschiedlichen Medienformaten, von Audio bis Video. Sie bieten Hinweise zur Ausstellungsgeschichte oder Blicke hinter die Kulissen. Sicher ist mehr möglich und es gibt noch zu tun. Normal für Max Hollein, den Städel-Direktor.
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Kultur Digital
Nicht alles kann gezeigt werden
Die Idee: die Kunstwerke der Museen digital zugänglich zu machen. Die Umsetzung: Google und sein Fotoroboter Gigapan übernimmt die Digitalisierung. Die Hürde: Das Copyright. Das 2011 gestartete Google Art Projekt kann daher nur jene Werke im virtuellen Rundgang durchs Museum zeigen, für die kein Copyright besteht.
washingtonpost.com
Geschichtchen wie bei Oma auf dem Sofa
Einwohner und ihre Geschichten machen eine Stadt doch erst so richtig aus. Hamburg hat ihnen nun einen Raum gewidmet: Das Museum für Hamburgische Geschichtchen. Es lädt zum Erzählen ein, und zum Zuhören. Auch digital.
toepfer-stiftung.de
Blueprint, Bluescan
In North Carolina können sich Anwohner die Architekturzeichnungen ihrer Wohnhäuser kostenlos digitalisieren lassen. Ganz à la “Scan the Plan”. Die Scans werden in einer Datenbank angelegt und so nicht nur archiviert, sondern auch der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt.
packlibraryncroom.wordpress.com
Social Media und Kultureinrichtungen
Gauguin: meine Musik, mein Paradies
Die Fondation Beyeler präsentiert die aktuelle Gauguin-Ausstellung mit einem umfassenden Rahmenprogramm. Auch im Netz. Bei Twitter, Instagram oder Facebook laden die Ausstellungsmacher unter den Hashtags #GauguinSounds und #myParadise ein, sich zu beteiligen: mit einer individuellen Playlist, dem Foto des eigenen Paradieses,…
kulturundkunst.wordpress.com
Mobile Anwendungen im Kulturbereich
Moderne Kunst in zeitgemäßen Formaten vermitteln
Für den Audioguide des Münchner Brandhorst Museum entwickelten Schüler gemeinsam mit Experten Audiobeiträge zu den Werken der Sammlung. Im Stil einer Quizshow oder aus Sicht einer Hexe erzählt, veranschaulichen die Tracks eine jeweils individuelle Auseinandersetzung mit moderner Kunst.
br.de, iTunes
Die Zellen der Louise Bourgeois
Der Audioguide zur aktuellen Ausstellung „Louise Bourgeois. Strukturen des Daseins: Die Zellen“ bietet zu den Tracks sowohl biografische Hintergründe und Originalzitate der Künstlerin als auch eine Bildergalerie.
hausderkunst.de
Kultur und Technologie
Ein ‚Van Gogh‘ fast wie im Original
Poster von van Goghs Meisterstücken gibt es zur Genüge. Nun kann man sich auch Repliken seiner Werke nach Hause holen. Ein Multi-Dimensions-Scanner erfasst die Werke und ein 2D-Drucker gibt sie aus. Das Ergebnis: Ein Reliefdruck, verblüffend nah am Original.
apollo-magazine.com
Ein Achilles für die Gipsformerei
In Goethes Wohnhaus in Weimar steht ein kompletter Achilles. Die Gipsformerei der Staatlichen Museen zu Berlin hat auch eine Abformung, aber ohne Lanze und linken Fuß. Grund genug mit dem 3D-Scanner auf Reisen zu gehen.
blog.klassik-stiftung.de
Studien rund um Kultur
Kulturtourismus. Eine Zukunftsprognose
Tourismus und Kultur gehen oft nicht Hand in Hand. Denn gewinnorientiertes Handeln steht im Kontrast zum Kulturauftrag der Institutionen. Mit der Kulturtourismusstudie 2015 wollen projekt2508 und das Institut für Kulturmanagement Ludwigsburg die Anforderungen, Entwicklungschancen und Trends der Branche untersuchen.
kulturtourismusstudie.de
Kultur-Zahlen
50.000
Das laufende WDR-Projekt Digit hat mittlerweile 50.000 Filme und Fotos auf der Plattform liegen. Die ältesten Fotos sind aus den 1960er Jahren und die ältesten Filme aus den 1920er Jahren. Momentan liegt der Schwerpunkt auf der Schließung inhaltlicher Lücken aus den 1970er Jahren.
lisa.gerda-henkel-stiftung.de
Spaßkultur
Selfies im Kunstmuseum
Nicht in jedem Museum sind Selfies erlaubt. In diesem Museum sind außergewöhnliche Selfies erwünscht!
hyperallergic.com
Kultur-Zitat
„Auch wenn man auf einer abstrakten kognitiven Ebene zwischen Fiktion und Realität unterscheiden kann, das Unterbewusstsein trennt das nicht. Alles wird zum Spiel. Es wird sicher einige geben, die es witzig finden, auf die Ratte zu schießen. Ich rechne mit einem Massaker.“ Der Künstler Florian Mehnert zu seinem laufenden Kunstexperiment ’11 Tage‘.
sueddeutsche.de
Termine
18.-20.03.2015 General Online Research (GOR) 2015, Köln
23.-29.03.2015 #MuseumWeek, Twitter
25.03.2015 How to? Storytelling für Kultureinrichtungen, online
25.03.2015 Advance Day, Köln
25.03.2015 Vom Archiv in die digitale Welt. Porträtbestände online, München
26.03.2015 Crowd Day, Köln
26.03.2015 G=Grundeinkommen. Antwort auf die digitale Krise des Urheberrechts? Berlin
26.-27.03.2015 FOCUS: Menschen. Machen. Museum, Brandenburg an der Havel
26.-27.03.2015 Audiovisuelles Kulturerbe – Archivierung, Nutzung, Vermittlung, Potsdam
26.-28.03.2015 M4MUSIC Conference, Lausanne, Zürich
27.03.2015 Liebe zur Kunst und unternehmerisches Denken… Mainz
27.03.2015 Gründen im Kunst- und Kultursektor, Mainz
28.03.2015 stARTcamp, Münster
08.-11.04.2015 19th Annual Conference of Museums and the Web, Chicago
13.-14.04.2015 Sammlungen in Nutzung – Nutzung von Sammlungen, Hann. Münden
15.04.2015 Crowdfunding-Konferenz, Bonn
15.-16.04.2015 2+3D Photography – Practice and Prophecies, Amsterdam
16.-17.04.2015 Heidelberg Music Conference, Heidelberg
17.-18.04.2015 BfK-Tagung: Gewusst wie! Erfolgreich in der Freiberuflichkeit! Essen
21.04.2015 „Erfahrungsräume erweitern!“ Digitale Strategien für Kultureinrichtungen, Köln
22.04.2015 „Lebendige Profile“ Kreative Content-Strategien für Social Media, Köln
25.04.2015 stARTcamp digitales.weiter.denken, München
27.-28.04.2015 Offene Lizenzen in den Digitalen Geisteswissenschaften, München
07.05.2015 stARTcamp Kultur- und Kreativfinanzierung im digitalen Raum, Linz
07.05.2015 Kultur-Blog – planen, einrichten, loslegen, Köln
11.-12.05.2015 MAI-Tagung, Dortmund
14.-17.05.2015 Diversity of play: Games – Cultures – Identities, Lüneburg