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Don’t be evil! Die Allgegenwart der Gottheit Google
Erst letzte Woche hat kulturimweb.net von der Digitalisierung der Schriftrollen vom Toten Meer berichtet. Ein Projekt der Israel Antiquities Authority „powered by Google“. Genau wie die Initiative der Bayerischen Staatsbibliothek, die im Rahmen einer Public-Private-Partnership fast eine Million urheberrechtsfreier Titel digitalisiert hat – darunter mehr als 50.000 Bücher aus dem Bestand der Staatlichen Bibliothek Regensburg. Hier wurden jeweils empfindliche Dokumente gescannt und digital aufbereitet. So stehen sie Forschern in aller Welt zu Verfügung und werden zugleich vor Zerfall geschützt. Aus öffentlichen Mitteln könnten derartige Mammutprojekte unmöglich bestritten werden. Insofern also scheint Google der Firmenphilosophie seiner Gründer Larry Page and Sergey Brin treu zu bleiben: „We believe strongly that in the long term, we will be better served (…) by a company that does good things for the world even if we forgo some short term gains.“ Hurra! Warum aber sieht sich dann die französische Kulturministerin gezwungen, eine Einladung von Googles Cultural Institute auszuschlagen? Ist doch prima, wenn das Unternehmen in Paris ein Versuchslabor für Kultureinrichtungen eröffnet, wenn mit seinem Art Project ein barrierefreies Meta-Museum entsteht, wenn Google die Suche nach gemeinfreien Bildern vereinfacht oder wenn Maps-Projekte virtuelle Besuche historischer Stätten ermöglichen. Zugegeben: dem Kartendienst unterlaufen immer wieder gravierende Fehler. So nutzte die rechte Szene den Kartendienst jüngst für ihre Zwecke. Don‘t be evil! Böse Absichten müssen Google in diesem Fall gar nicht unterstellt werden. Aber wie steht es um die Datensammelwut des Unternehmens? Wenn man bedenkt, dass man für das Nutzen der kostenlosen Dienste mit der Preisgabe seiner Privatsphäre zahlt, gerät Googles moralischer Anspruch in Zweifel. Google ist eben kein gemeinnütziger Verein. Es ist ein nach Profit strebendes, börsennotiertes Unternehmen. Eines, das neben Kunstprojekten übrigens auch Kriegsroboter entwickelt.
Kultur Digital
Kunst und Spiele
Die Innovations-Konferenz Digital Life Design bringt Gameentwickler, Unternehmer und Kuratoren zusammen. In München diskutierten der Frankfurter Museumsdirektor Max Hollein, Metaio-CEO Thomas Alt und die britische Spieleentwicklerin Sophia George, wie sich Digital Natives für einen Ausstellungsbesuch erwärmen lassen und wie viel Technologie ein Museum verträgt.
youtube.com
Unpainted
Kein inhaltsloses Pixelleuchten auf abertausenden von Screens, sondern anspruchsvolle und vor allem abwechslungsreiche Medienkunst. Auf der Münchener Messe „Unpainted“ zeigten rund 50 Aussteller, dass digitale Kunst ernst genommen werden möchte und darf.
art-magazin.de
All Mixed Up
Was ist schon neu? Was original? Warum soll ein Remix weniger wert sein als die Summe seiner Teile – seiner Wort-, Melodie- oder Videoschnipsel? Sogenannte Mash Ups nähern Hoch- und Popkultur einander an, indem sie althergebrachte Kulturgüter kreativ umdeuten. Aus alt mach neu – Duchamp und Schwitters hätte das bestimmt gefallen.
netzpolitik.org
Liebe Deine Stadt
2050 werden über 70 Prozent der Menschheit in Städten wohnen. Die Urbanisierung schreitet voran. Wer seine Heimat lieben möchte, darf ihre Gestaltung nicht Unternehmen, Oberbürgermeistern und Architekten überlassen. Der Guardian launcht daher ein Webportal, das fragt, wie wir leben wollen – in unseren Städten.
theguardian.com
Social Media und Kultureinrichtungen
Sendungsbewusst
„Wie hältst du’s mit den sozialen Medien?“, lautet die Gretchenfrage des 21. Jahrhunderts. Eine Grundsatzdebatte, der sich jüngst die Hamburger Tagung eCulture Dialogue widmete. Als Blogger vom Dienst verfolgte Maximilian Buddendohm die Diskussion darüber, ob Kultureinrichtungen selbst publizistisch tätig werden müssen.
herzdamengeschichten.de
Blog drauf
Eine Blogparade fordert dazu auf, seinen Senf abzugeben – zu einem bestimmten Thema oder einer konkreten Fragestellung. Das kann inspirieren und es trägt dazu bei, dass der eigene Blog an Öffentlichkeit gewinnt. Tanja Praske zeigt an vier aktuellen Beispielen aus dem Kulturbereich auf, warum Blogparaden Spaß und Sinn machen.
tanjapraske.de
Orchestrasfan
Ulrike Schmid ist weder Dirigentin noch Musikerin. Gleichwohl sind Sinfonien und klassische Konzerte ihre Leidenschaft. Sie ist Orchestrasfan. Auf ihrem gleichlautenden Blog schreibt sie über Vorurteile und Irrtümer, weist auf besondere Veranstaltungen hin und spielt Kulissenmäuschen. So trägt Orchestrasfan dazu bei, Berührungsängste im Umgang mit klassischer Musik abzubauen.
orchestrasfan.de
Mobile Anwendungen im Kulturbereich
Sesamstraßen-App
Die Sesamstraße wird mobil. Der Rundfunkrat hat seine Zustimmung erteilt – nun darf das Angebot der Webseite mit seinen interaktiven Lernspielen und jeder Menge Ernie und Bert auch als App erscheinen. Da die App keine zusätzlichen Inhalte anbietet, soll der Dreistufentest ausbleiben.
digitalfernsehen.de
Kultur und Technologie
Denkmal digital
Eine kostenlose Online-Publikation befasst sich mit den zentralen Möglichkeiten und Problemen digitaler Daten in der Denkmalpflege.
archaeologie-online.de
Art Bytes
Das Walters Art Museum in Baltimore veranstaltete am vergangenen Wochenende seinen zweiten Hackathon. Angespornt durch ein Preisgeld in Höhe von 1.000 Dollar, nutzten die Entwicklerteams die offene API und die digitalen Ressourcen des Hauses mit beachtlichem Erfolg. Sie entwickelten 14 Applikationen – darunter ein Quizspiel, ein QR-Code-Kanal und diverse Twitterbots.
technical.ly
Cultural Entrepreneurship
Digitales U
Am vergangenen Wochenende schuf das Dortmunder U Raum für ein Foursquare-Barcamp. Über 80 Teilnehmer diskutierten, wie man öffentliche Orte digital erschließen kann. Von den Ideen profitiert auch das U, das seinen Besuchern bald kostenfreies WLAN anbieten und seine Ausstellungshallen multimedial aufrüsten möchte, damit sie sich im Museum wie zu Hause fühlen.
derwesten.de, Interview
Schöner Warten
Der Flughafen Mumbai könnte bald Schlagzeilen als meist besuchtes Museum der Welt machen. Auf Terminal T2 präsentiert sich dem Reisenden hochkarätige indische Kunst. Zugang zu den insgesamt 7000 Exponaten bietet ein Flugticket.
rp-online.de
Marke AD
Vom alten Meister lernen: Nicht malen, sondern Marketing. Der Städel Blog spürt Albrecht Dürers unternehmerischem Geist nach.
blog.staedelmuseum.de
Studien rund um Kultur
Baukasten zu einer semantischen Suchmaschine
Wie funktionieren semantische Suchmaschinen? Eine kostenlose Studie des Fraunhofer Instituts gibt Aufschluss und animiert zum Selbstversuch.
blog.iao.fraunhofer.de
Kultur-Zahlen
40
Die „Marlene Dietrich Collection Berlin“ unterliegt YouTube im Urheberrechtsstreit. Über 40 Videoclips mit Konzerten, Interviews und Homestorys der Diva bleiben im Netz.
futurezone.at
Spaßkultur
Rumhängen
An die Wand mit den Videogames!
videogameartarchive.tumblr.com
Kultur-Zitat
„Das elektronische Lesen lässt sich ohnehin nicht aufhalten. Wer sich dagegenstemmt, statt sich an die Spitze dieses Trends zu stellen, geht unter.“, SLUB-Generaldirektor Thomas Bürger.
computer-oiger.de
Termine
29.01.-02.02.2014 transmediale festival, Berlin
30.-31.01.2014 „Unlocking Sources – The First World War online and Europeana“, Berlin
01.02.2014 Follow A Museum Day 2014, Twitter
05.02.2014 Digitale Kunstgeschichte – Ein Landschaftsbild, Passau
06.02.2014 Twisit Florence: Tweetup in der Bundeskunsthalle, Bonn
11.02.2014 Gamification Day, Köln
11.02.2014 Zeitgemäßes Publizieren in den Geisteswissenschaften, München
15.02.2014 Auf dem Markt. Perspektiven freiberuflicher Kulturwissenschaftler…, Hamburg
18.02.2014 Tweetup „In der Republik des Glücks“, Hamburg
18.02.2014 Tweetup im Odysseum, Mannheim
19.-21.02.2014 Museums and the Web, Florenz
20.02.2014 Crowd Day – Die Crowdfunding Konferenz, Köln
20.02.2014 „Jüdische Geschichte 2.0 – Geschichtsvermittlung im digitalen Zeitalter“, Hamburg
20.-21.02.2014 Nutzertreffen 2014: Bilder in TextGrid, Darmstadt
21.02.2014 Digitaler Film: Geschichte und Ästhetik der visuellen Effekte, Köln
27.-28.02.2014 First European Conference on Audience Research and Evaluation, Berlin
28.02.2014 “Grenzen überschreiten – Digitale Geisteswissenschaften heute und morgen”, Berlin
07.-08.03.2014 Analytics Camp 2014, Hamburg
12.03.2014 „Ohne Moos nichts los!” – Geschäftsmodelle für Kultureinrichtungen, Köln
12.-16.03.2014 Zweites Fiction Festival #seriouslyshortstories, Twitter
27.03.2014 Vom Bild zum Bild. Digital Humanities jenseits des Texts. Passau
20.03.2014 „Ah, verstehe…” – Digitale Vermittlung in Kultureinrichtungen, Köln
25.03.2014 „Spielend neue Besuchergruppen erreichen!” – Gaming für Kultureinrichtungen, Köln
26.03.2014 „Neue Fans finden und binden!” – Social Media Strategien für Kultureinrichtungen, Köln
29.03.2014 stARTcamp, Münster