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Newsletter 17. Juli 2013

Kultur Trend

Tablet-Apps, die modernen Medienstationen in Museen

Ein Audioguide-Knochen mutet heute nahezu anachronistisch an. Längst macht das Smartphone Konkurrenz. Hier können neben Hörstationen auch Videos und Bilder eingebunden werden. Die Krone der medialen Informationsvermittlung aber stellt das Tablet dar. Zweifellos: Der Museumsführer der Zukunft ist digital. Nicht nur weil das modern klingt, sondern weil es einen neuen Erfahrungsraum öffnet. So stellt die Alte Galerie Graz neuerdings in ihrer Ausstellung zu den Meisterzeichnungen des Barock zwei Tablets zur Verfügung. Sie erlauben es dem Besucher, die Notizen auf der Rückseite ausgewählter Zeichnungen zu untersuchen. Einblicke, die jedoch nur dem Besucher vor Ort gewährt werden. Offener zeigt sich da das Mainfränkische Museum in Würzburg. Es verfügt bereits über sechs iPad-Apps, die alle zum kostenlosen Download im App-Store zur Verfügung stehen. Beispielhaft für das gesamte Angebot: die Applikation zum Thema Künstler-Selbstporträts. Sie wartet mit Videos, interaktiven Künstlerbiografien und Hörstationen auf. Den Museumsbesuch ersetzt sie nicht. Im Idealfall lädt eine Museumsapp sogar zum längeren Verweilen, zum genauen Betrachten ein. Doch stellen die neuen Geräte das Personal und die Logistik eines Hauses vor neue Herausforderungen. Was es in puncto Lagerung und Synchronisierung zu beachten gilt, listet das Blog Engaging Museums.

Kultur Digital

Robert Rauschenbergs digitale Sammlung

Das Museum of Modern Art in San Francisco öffnet seine Robert Rauschenberg Sammlung. Es stellt sämtliche Werke digital und hochauflösend zur Verfügung – inklusive Forschungsmaterialien wie Essays und Interviews mit dem Künstler.
openculture.com, Rauschenberg Research Project

Open-Air-Kino vor dem Aus?

Stirbt mit der Digitalisierung das Open-Air-Kino? Um Blockbuster unter freiem Himmel präsentieren zu können, müssten Kinos auf teure digitale Technik umstellen.
heise.de

Computer-Interfaces Reloaded

Kaum einer, der ihn nicht kennt, den grünen Zeichenregen aus dem Hollywood-Film Matrix. Überzeugend das prasselnde User Interface! Aber realistisch? Keineswegs. Wie Film und Fernsehen unser Bild von Benutzeroberflächen prägen…
t3n.de

Mobile Anwendungen im Kulturbereich

App goes Art // Art goes App

Zum dritten Mal hat das ZKM Zentrum für Kunst und Medientechnologie in Karlsruhe den hochdotierten AppArtAward verliehen. Über 100 Entwickler hatten sich mit ihren kreativen Anwendungen in den Kategorien „Künstlerischer Innovationspreis“, „Crowd Art“ und „Augmented Reality Art“ beworben. Ausgezeichnet wurde die Performance-App „ZYX“, eine Augmented-Reality-App, die zur interaktiven Betrachtung von Kunst anregt, und ein mobiles Orchester.
art-magazin.de, Best of der eingereichten Apps

Unter vier Augen

Ein Porträt ist mehr als die Abbildung eines Menschen. Gesichter verlangen danach, gelesen zu werden. Namhafte Autoren wie Herta Müller, Wilhelm Genazino, Eva Menasse, oder Martin Walser haben sich von Porträts aus der Sammlung der Karlsruher Kunsthalle inspirieren lassen. Ihre vertonten Texte können in der Ausstellung „Unter vier Augen“ als Audioguide ausgeliehen werden. Eine Auswahl findet sich auch in der begleitenden App.
kunsthalle-karlsruhe.de, iTunes-App-Store, Google-Play-Store

Im Blick

Der Zoo Osnabrück hat eine Audioguide-App entwickelt, die Informationen zu den Tieren via QR-Code bereit hält. Die Idee für das vielversprechende Konzept hatte Tierpfleger Stefan Bramkamp: „Ich habe beobachtet, dass lange Texte auf Gehegeschildern viele Besucher eher abschrecken – sie wollen verständlicherweise lieber die Tiere beobachten.“
zoo-osnabrueck.de

Ins Grüne

Studierende haben eine App für den Botanischen Garten in Tübingen entwickelt. Thematische Rundgänge führen ab August in Text, Ton und Bild durch das Freiland und die Gewächshäuser des Gartens. Doch mit der Fertigstellung der App ist das Projekt GREENguide keineswegs zu Ende. So soll sich die App – wie eine Pflanze – mit den Jahreszeiten wandeln.
tagblatt.de, greenguide-tuebingen.de

Kultur und Technologie

Hack the Museum!

Was passiert wenn 75 kreative Menschen aus aller Welt aufeinander treffen und gemeinsam eine Ausstellung planen? Das wollten die Teilnehmer des Hack the Museum Camps in der vergangenen Woche herausfinden. 2,5 Tage lang wagten sie Experimente, diskutierten verrückte Ideen und beschritten neue Wege…
day1, day2

Frau + Kiste = Venus von Google

Der Künstler Matthew Plummer hat die Ergebnisse einer Google-Bilder-Suche in einem 3D Drucker vermengt und eine Prise Zufall hinzugegeben. Heraus kam ein einzigartiges Kunstwerk und eine neue Art, Kunst zu schaffen.
wired.com

Social Media und Kultureinrichtungen

Zukunftsmusik: Wohin wir gehen

Wer vor zehn Jahren Musik machte, war bei MySpace. Das ist lange her. Die Plattform der Kreativen hat in den letzten Jahren rapide an Bedeutung verloren. Nun wagt MySpace ein Comeback – als „Facebook mit Musik“.
blog.zdf.de

Bergedorf-Blog: Woher wir kommen

Die Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg betreibt einen Bergedorf-Blog. Mit uralten Photos, Karten und Texten aus den digitalisierten Beständen bietet das Blog einen Einblick in die Geschichte des Hamburger Stadtteils im späten 19. und beginnenden 20. Jahrhundert.
ndr.de, Bergedorf-Blog

Rechtschreib-Tweets: Wovon wir lernen

Brasilianische Kinder suchen Fehler in den Tweets von Justin Bieber und anderen Prominenten. Per Twitter korrigieren sie ihre Idole und lernen dabei Englisch.
spiegel.de

Cultural Entrepreneurship

Filmförderung im Internet: Dein ist mein und mein ist dein

Google hat in Los Angeles ein voll ausgestattetes Film- und Fernsehstudio für Jedermann eingerichtet. Junge Filmemacher und Videoblogger aus aller Welt sollen hier das Rüstzeug für das Fernsehen der Zukunft erwerben und hochwertige Videos für den hauseigenen Videokanal YouTube produzieren.
faz.net

Need To Know

Die New York Times startet eine Digital-Offensive. Zahlreiche Produkte sollen künftig ausschließlich digital und vor allem mobil verfügbar sein. Den Anfang macht das Angebot „Need to Know“, das ein schnelles und regelmäßiges Eintauchen in die Nachrichtenlage erlauben soll.
theverge.com

Studien rund um Kultur

Bücher beschützen

Eine US-amerikanische Studie zeigt, dass das Urheberrecht in Verbindung mit jahrzehntelangen Schutzfristen dafür sorgt, dass Bücher aus dem Handel verschwinden … und in Vergessenheit geraten.
heise.de

Umgang mit digitalen Inhalten

Eine globale Studie ergab, dass immer mehr Verbraucher digitale Downloads und Videospiele verschenken, teilen und weiterverkaufen wollen. Darüber hinaus informiert sie über Schwachpunkte beim E-Commerce, Geräte-Präferenzen und unterschiedliche Monetarisierungs-Konzepte.
PDF worldplay.com, Artikel rdir.de

Kultur-Zahlen

25%

Jeder vierte Abruf eines deutschen Webradios erfolgt über ein mobiles Gerät.
goldmedia.com

Spaßkultur

Bling Bling

Wenn deine Augen Bling Bling machen … ein akustischer Augenschmaus.
njoy.de

Kultur-Zitat

„Ein Großteil der deutschen Museen […] hat längst den Anschluss verloren – teils aus Angst, etwas falsch zu machen, teils aus Ignoranz. Wenn ich sehe, dass selbst in den Pressestellen großer Häuser Social Media immer noch als Nische und alberne Spielerei betrachtet wird, mache ich mir um die Zukunft solcher Museen echte Sorgen.“
Florian Blaschke, ehemals Pressesprecher des Duisburger Lehmbruck Museums und heute Redaktionsleiter von t3n.de, im Summer Talk mit Sebastian Hartmann

Termine

31.07.2013 Digitaler Salon: Computerspiele – die Romane des 21. Jahrhunderts?, Berlin
14.08.2013 #MuseUp im Medizinhistorischen Museum, Berlin

Bildserie der Woche

Die Nabis. „Paris intense“

29_2013
prometheus-bildarchiv.de

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