Kultur Trend
Open Data
Die Open Data Bewegung fordert einen offenen und einheitlichen Zugang zu Daten. Dabei geht es vornehmlich um die Datenbestände der öffentlichen Verwaltung – um Verkehrs- oder Wetterinformationen beispielsweise. Doch prinzipiell sollte gelten: Wenn öffentliche Gelder die Generierung von Daten ermöglichen, müssen die Daten für jedermann zugänglich sein. Und nutzbar. Ohne Copyright, Patent und Eigentumsrecht. Hinter der Forderung verbirgt sich die Hoffnung auf Transparenz. Aber auch die Erfahrung, dass aus den vorhandenen Daten neue nützliche Anwendungen entwickelt werden. Einige Vorzeigemodelle skizziert Jan Kus im Rheinklick-Blog. Dass offene Daten auch im Kulturbetrieb gewinnbringend eingesetzt werden können, legt das Beispiel der Wiener „Kultur;App“ nahe: Die Applikation verwendet öffentliche Daten, um das kulturelle Angebot der Stadt übersichtlich zu präsentieren. Bislang finden sich hier jedoch fast ausschließlich die Veranstaltungen der Bundestheater und -museen. Wie auch nicht-staatliche Kultureinrichtungen ihre Daten öffnen können und warum sie davon profitieren, lehrt die Initiative OpenGLAM.
Kultur Digital
E-Books und Bibliotheken
Bibliotheken in Deutschland verleihen immer häufiger E-Books. Doch einzelne Verlage verweigern ihnen die Lizenzierung der elektronischen Bücher. Der Vorsitzende des Deutschen Bibliotheksverbandes, Frank Simon-Ritz, sieht dadurch den Bildungsauftrag von Bibliotheken in Gefahr und fordert eine gesetzliche Regelung.
goethe.de
Geisteswissenschaft 2.0
Ewig gestrig sollen sie sein, die Geisteswissenschaften. Mindestens ebenso gestrig: der althergebrachte Vorwurf. Welche gesellschaftliche Relevanz Geschichts-, Sozial- und Kulturwissenschaften haben, thematisiert die Videoreihe „Max meets LISA“ – ein Gemeinschaftsprojekt der Max Weber Stiftung und der Gerda Henkel Stiftung.
Max meets LISA
Galerie der verlorenen Kunst
Ein Jahr lang widmete sich eine Online-Ausstellung der Tate verlorener Kunst; Werken, die gestohlen, zerstört, ausrangiert wurden. Nun wurde die „Gallery Of Lost Art“ gelöscht. Damit sie nicht dem Vergessen anheim fällt, erinnern ein Buch und eine Online-Dokumentation an die Ausstellung und ihre Exponate.
galleryoflostart.com
Archive in der digitalen Welt
Ende Juni tagte die Jahreskonferenz der Universitätsarchivare und Archivare wissenschaftlicher Institutionen zum Thema „Managing Archives in a Digital World“. Das Blog Archive 2.0 fasst die Ergebnisse der Sessions zusammen.
archive20.hypotheses.org
Mobile Anwendungen im Kulturbereich
Klagenfurt Knallgelb: Projekt Ingeborg
Vor einem Jahr startete das „Projekt Ingeborg“ mit dem Ziel, Klagenfurter Künstler im öffentlichen Raum zu entdecken: In der ganzen Stadt finden sich knallgelbe QR-Codes, die zu kostenlosen E-Books und Musikstücken der lokalen Szene führen. Zum einjährigen Jubiläum der Non-Profit-Aktion erscheint eine eigene Android-App.
futurezone.at
Hauptsache stolpern
Über 33.000 Stolpersteine erinnern an die Opfer von Vertreibung und Vernichtung im Nationalsozialismus. Sie pflastern die Straßen der analogen Welt. Ihr digitales Äquivalent bilden die Stolpersteine-online. Im Netz können die Steine um Bilder und Biographien ergänzt werden. Hier sollen künftig alle Steine erfasst, verzeichnet und verortet werden. Beim Erfassen der Stolpersteine kann die iPhone-App „Stolpersteine Mobile“ helfen.
stolpersteine-online.com; Stolpersteine Mobile [iTunes]
Kultur und Technologie
Es flüstert im Ohr
Der Museumsbesucher kennt das Szenario: Kopfhörer aufsetzen, Audioguide starten und Informationen zu den ausgestellten Exponaten erhalten. Ähnlich soll es künftig Konzertbesuchern ergehen. Im Potsdamer Nikolaisaal weist eine flüsternde Stimme bei öffentlichen Orchesterproben auf Taktwechsel und Stimmführung hin. Per Ohrphon…
maz-online.de
Nach den Pixeln greifen
Das Media Lab des Massachusetts Institute of Technology (MIT) möchte die Lücke zwischen unserer physikalischen Welt und der Welt hinter den Computersbildschirmen schließen. Das Ziel: Objekte anfassen, die auf dem Bildschirm zu sehen sind. Hand anlegen an digitale Informationen und sie bewegen. Jinha Lee greift nach den Pixeln!
ted.com
Personalisierter Kopierschutz
Das Fraunhofer Institut entwickelt derzeit ein Kopierschutzverfahren, bei dem jedes E-Book seinem Käufer zugewiesen werden kann. Mit Hilfe der linguistischen Informatik sollen die Texte durchforstet und individuell abgewandelt werden, ohne ihren Sinn zu verfälschen. Eigentlich ist es doch egal, ob Hans und Peter schwimmen gehen oder Peter und Hans. Autoren befürchten jedoch, dass weder Hans noch Peter, dafür aber ihre Texte baden gehen.
wissen.dradio.de
Social Media und Kultureinrichtungen
Corporate Kunstsammeln
Der Münchener Autobauer BMW erweitert sein Kunstportfolio um das Online-Blog „BMW Art Guide by Independent Collectors“. In Kooperation mit dem digitalen Netzwerk „Independent Collectors“ veröffentlicht das Blog Berichte und Interviews rund um das Thema ‚Kunst sammeln‘.
stylewelt.sigel.de, bmw-art-guide.com
Cultural Entrepreneurship
Hoch im Kurs: der Eigenverlag
Nur 3 von 10 E-Books aus den Top Ten der Amazon-Kindle-Charts kommen aus herkömmlichen Buchverlagen. Der Rest stammt von Self-Publishern. Was bei Lesern gut anzukommen scheint, bringt Autor und Verleger in Personalunion monatlich 312 Euro ein.
wissen.dradio.de
Paid Content: Zeitungen und Bezahlmodelle im Internet
Deutsche Zeitungsverlage wollen mit der „Kostenlos-Kultur“ im Internet Schluss machen. Sie setzen auf unterschiedliche Bezahlschranken und monetarisieren ihre Apps.
mediencity.de
Studien rund um Kultur
Europe And Me: Don Quijote und Penicillin
Goethe-Institute in 30 Ländern haben Menschen in Europa, in EU-Beitrittsländern und in Anrainerstaaten nach ihren Vorstellungen von einer europäischen Kultur gefragt. Die Antworten geben Aufschluss über das europäische Selbstverständnis. Ansprechend aufbereitet präsentiert sich die EUROPA-LISTE im Netz.
EUROPA-LISTE
Kultur-Zahlen
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Vor 5 Jahren eröffnete Apple seinen App-Store. 3 Monate später zog Google nach. Heute gilt die App als eines der zentralen Medien des 21. Jahrhunderts.
mobilbranche.de
Spaßkultur
Das A bis Z der ungesprochenen Worte
Wovon man nicht sprechen kann, darüber muss man malen.
creativeblog.com
Kultur-Zitat
„Wenn unser schriftliches Kulturgut der Nutzung entzogen wird, bringt uns das auch wissenschaftlich in den Rückstand.“ Ursula Hartwieg, Leiterin der Koordinierungsstelle für die Erhaltung des schriftlichen Kulturguts (KEK), über die Notwendigkeit zur Digitalisierung von Büchern und den Grenzen.
tagesspiegel.de
Termine
10.-12.07.2013 Filmphilophie – Konferenz 2013 „Beyond Film“, Amsterdam
11.07.2013 Erschließungs- und Digitalisierungsprojekt des Nachlasses Emmanuel Herzog von Croÿ, Münster
12.07.2013 Preisverleihung AppArtAward 2013, Karlsruhe
13.07.2013 Museum Tweet Night #MuSo13, Dresden
16.07.2013 Tweet-up im Focke-Museum, Bremen
31.07.2013 Digitaler Salon: Computerspiele – die Romane des 21. Jahrhunderts?, Berlin
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