permalink

0

Newsletter 8. März 2017

Kultur Trend

Kunst auf Sand gebaut?

Netzkunst oder Internet Art, also Kunst im Internet, hat häufig eine kürzere Haltbarkeitsdauer als gedacht. Das Projekt „Net Art Anthology“ der digitalen Kunstplattform Rhizome will Netzkunst seit den 1980er Jahren als Kulturerbe erhalten. Dazu dienen Harmonisierungen von alten Werken und neuer Technik, Dokumentationen sowie Emulation, d.h. die Nachahmung des nicht mehr verfügbaren Computersystems durch ein aktuelles System. Ausgehend von der 15 Jahre alten Definition Jon Ippolitos, dass Kunst im Netz darauf basiert, die Technik zu missbrauchen, schaute sich Bernd Graff im Internet um. Er hat einige Kandidaten für „Net Art Anthology“ gefunden. Diese frühen Klick-Kunst-Arbeiten erscheinen ihm heute „rührend unbeholfen“ und funktionieren nur noch teilweise. Sie zeigen ein Vertrauen der Künstler in abgeschlossene Werke. Aber Kunst im Internet hat sich dann weiter entwickelt als zu dieser Zeit gedacht. Heute programmieren Künstler, und ihre Kunst ist Code, mit der sie das Netz und den Betrachter thematisieren. So wie Darius Kazemi, der sich Content Provider nennt und seine Netzaktionen unter das Label „Tiny Subversions“ stellt, beispielsweise den Twitteraccount „Making the Invisible“.

Kultur Digital

Sicherung von Kulturerbe

Seit dreizehn Jahren fotografiert und digitalisiert der Benediktinermönch Columba Stewart christliche und islamische Manuskripte und Artefakte. Er will vor allem Kulturerbe sichern, das durch Kriege, Diebstahl oder Wetter gefährdet ist. Und schult andere, es auch zu tun.
theatlantic.com

3D in Eigenregie

Im Interview beschreibt Leisa Paoli, Direktorin des südfranzösischen Mougins Museum of Classical Art, ihre Faszination von Übergangszeiten, die digitale Strategie des Museums und die praktische Anwendung von 3D-Scan und 3D-Druck.
3dprintingindustry.com

Überlegungen zu Open Access

Anlässlich der aktuellen Nachrichten aus dem Metropolitan Museum of Art erläutert Merete Sanderhoff den Nutzen und die Notwendigkeit einer Open Access Strategie für ein Museum. Dazu liefert sie wissenschaftliche Studien, Belege und Beispiele.
medium.com

Ärger über neue Bildersuche

Bei der neuen Google Bildersuche werden die Suchergebnisse in Originalgröße angezeigt. Somit ist ein Besuch auf der Ursprungsseite des Bildes überflüssig. Neun Kreativverbände protestieren mit einen offenen Brief, weil sie darin eine Gefahr für den Schutz von Urhebern sehen.
page-online.de

Geschichten zu Beständen

Auf der Storytelling-Plattform „Explora“ setzt die Bibliothek der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich ihre Bestände multimedial in Szene. So stehen in den hier erzählten Geschichten mal wissenschaftliche Pflanzendarstellungen, mal Datenmeere im Fokus.
ethz.ch, Explora

Social Media und Kultureinrichtungen

Geschult geübt zu #StadtLandBild

In die Ausstellung „Ruhrgebietslandschaften“ des Fotografen Albert Renger-Patzsch lud die Pinakothek zu einem Instawalk. Hier wurde der Blick geschult, bevor die Teilnehmer in München ausschwärmten, um viele der gewünschten schönen und durchdachten Fotos zu erstellen.
br24.de, Storify

Gespräch über #VinzenzOnTour

Vinzenz ist das Maskottchen des Holzknechtmuseum Ruhpolding und Vinzenz ist zur Zeit auf Museumstour. Im Museumscast „(Museums)Welt im Sturm erobert“ sprechen Simon Hamber und Adrian Siedentopf über die Idee, die Tour und die Zukunft.
museumscast.com

Geplauder über Theater

Johannes Lachermeier von der Theaterakademie August Everding sieht Storytelling auch als ein überaus geeignetes Mittel, um über Social-Media-Plattformen, neugierig auf Theater zu machen, dem Publikum nah zu sein oder mit Twitterern und Bloggern ins Gespräch zu kommen.
tanjapraske.de

Gewünschtes zu #visionengestalten

Inspiriert vom Aufruf der Münchner Agentur Platform, sich an der Blogparade „Visionen gestalten“ zu beteiligen, hat Indira Kaffer-Schmickler ihre Wünsche für die Museumswelt formuliert: weniger Deutungshoheit, offene Kommunikation und mehr Mut.
ikafferschmickler.wordpress.com

Gebloggtes zum Kunsthistorikertag

Begleitend zu „Kunst lokal – Kunst global“ in Dresden bloggen Studierende des Institus für Kunst- und Musikwissenschaft. Zum Beispiel über „Monument“, dem Kunstprojekt von Manaf Halbouni vor der Dresdner Frauenkirche, oder auch von Schubladen und Olifanten.
kunstlokalkunstglobal.wordpress.com

Mobile Anwendungen im Kulturbereich

Versteckte Orte unterwegs finden

Was sich in der Stadt so versteckt, verrät KuLaDig, das Internet-Informationssystem über die Historische Kulturlandschaft vom Landschaftsverband Rheinland. Mit der App werden Zeugen der Vergangenheit vor Ort gefunden, ungeplant oder geplant.
lvr.de, kuladig.de

Schwäbische Alb neuartig durchwandern

Rund 150 Personen aus der Umgebung waren am digitalen Kunstprojekt von Tobias Rausch und dem Landestheater Tübingen beteiligt. Entstanden ist das interaktive Suchspiel „Video-Hike Winterlingen“, mit dem Besucher an sechs Stationen die Gemeinde und ihre Geschichte sinnlich erfahren.
lernende-kulturregion.de, video-hike-winterlingen.de

Jüngere Besucher direkt begeistern

Es fehlt die Leidenschaft in der Beziehung zwischen Jugendlichen und Museen. Im Projekt „Personal Curator“ wird daher Neues probiert. Per Smartwatch gibt es Signaltöne, Texte in Twitterlänge oder Audioformat und Schätzfragen zu „Handwerk – tradiertes Können in der digitalen Welt“.
diepresse.com

Alte Meisterwerke überall identifizieren

Sie soll Gemälde erkennen, entweder im Original in Museen oder auf einer Postkarte, dazu jeweils passende Zusatzinformationen liefern und eine persönliche digitale Galerie anlegen. Rudolf Opitz hat die App „Smartify“ mit Bilderkennung getestet.
heise.de

Kultur und Technologie

Offene Kulturdaten

Boris Crismancich war als Programmierer beim Hackathon „Coding da Vinci“ und hat dort die bereitgestellten Daten von Museen genutzt. Dazu gibt er jetzt auf seinem Blog ein Feedback, mit Erfahrungen, Erkenntnissen und Wünschen aus seiner Perspektive.
crismancich.com

Cultural Entrepreneurship

Online-Vertrieb eigener Kunst

Künstler können über das Internet erfolgreich ihre Bilder verkaufen. Frank Koebsch tut es und er analysiert regelmäßig, welchen Einfluss sein Blog auf Verkaufszahlen hat. Zahlen, die ihm auch zeigen, wie viel Einfluss die neue Google Bildersuche hat.
frankkoebsch.wordpress.com

Studien rund um Kultur

Kinder, Internet, Medien

Seit 1999 erhebt der Medienpädagogische Forschungsverbund Südwest das Medienverhalten von Kindern. Laut der KIM-Studie 2016 nutzen 42 Prozent der befragten 1.229 deutschsprechenden Kinder täglich das Handy, 20 Prozent spielen täglich digitale Spiele…
lesen-in-deutschland.de, KIM-Studie 2016

Kultur-Zahlen

90.000

Mithilfe der Crowdfunding-Aktion #filmretten kamen 90.000 Euro für die Erhaltung des zufällig gefundenen, historisch bedeutsamen Films „Die Stadt ohne Juden“ (1924) zusammen. Der Marketingverantwortliche des Filmarchiv Austria, Tomáš Mikeska, erklärt den Erfolg.
kulturmanagement.net

Spaßkultur

Vorsicht! 8-Bit-Spoiler!

„And the Oscar goes to…“ Nein, klar! Er geht nicht an La La Land! Aber vielleicht beim nächsten Mal? So im Retro-Format?
blog.wdr.de

Kultur-Zitat

„Digitalisierung heißt ja nicht nur, dass man eine Webseite hat oder auf Facebook unterwegs ist, sondern meint auch das elektronische Kassensystem und die Datenbank der Kunstbestände. Wir arbeiten – auch aufgefordert von der Landesregierung – an einer digitalen Strategie und wollen die Aktivitäten bündeln und in ein großes Paket einbinden.“ Christiane Lange, Direktorin der Staatsgalerie Stuttgart zur geplanten digitalen Ausrichtung des Museums.
stuttgarter-zeitung.de

Termine

10.-11.03.2017 Kölner Kongress, Köln
13.-17.03.2017 Coding Dürer, München
21.03.2017 Europa fördert Kultur – aber wie? Karlsruhe
21.-22.03.2017 Open Science Conference 2017, Berlin
23.-26.03.2017 Leipziger Buchmesse, Leipzig
26.03.2017 Fachprogramm für Blogger und Neueinsteiger sowie Verlage und Autoren, Leipzig
27.-29.03.2017 Workshop „ARTizen“, München
28.03.2017 Aufbau einer neuen Innovations- und Wagniskultur, Berlin
29.03.2017 framediale, Frankfurt am Main
29.03.2017 Future of Museums: Audiences, London
29.03.-02.04.2017 digital playground – festival für digitale kultur, Bern
31.03.-01.04.2017 Digitales Sammlungsmanagement, Karlsruhe

03.-04.04.2017 Konferenz zur Kunstvermittlung #HalloVermittlung, Hamburg
03.-05.04.2017 Öffentlichkeits-, Pressearbeit in Museen, Digitale Strategie für mein Museum II, Berlin
05.04.2017 Geocache – QR-Code – Biparcours: Werkzeuge…, Engelskirchen
06.04.2017 Workshop für das Landesdigitalisierungsprogramm, Dresden
06.04.2017 Podiumsdiskussion: Jeder ist ein Fotograf? München
20.-21.04.2017 Sharing is Caring – Hamburg Extension, Hamburg
22.04.2017 Fotomarathon „FoTO GO: Sinn & Sachlichkeit“, Bremen
24.04.2017 Public Domain: Beispiele, Ideen, Perspektiven, Basel
26.04.2017 Gala des Deutschen Computerspielpreises, Berlin
27.-28.04.2017 heidelberg music conference. Wachsen statt Wuchern…, Heidelberg
27.-28.04.2017 Future Music Camp, Mannheim

Bildserie der Woche

Tony Craggs Skulpturen. „Material ist alles“


prometheus-bildarchiv.de

Kommentare sind geschlossen.