permalink

0

Newsletter 8. Juli 2015

Kultur Trend

Neue Vergütungsmodelle, neue digitale Leseangebote

Anfang des Monats hat Amazon in den Abo-Services Kindle Unlimited und Amazon Lending Library sein Vergütungsmodell für Autoren geändert, die Teil des Programms Kindle Direct Publishing Select sind. Bisher war die Höhe der Auszahlung an sie von der Anzahl der Leihvorgänge abhängig. Zukünftig werden sie nach der Anzahl der gelesenen Seiten bezahlt. Stephan Porombka von der Berliner Universität der Künste sieht in dem neuen Abrechnungssystem die Möglichkeit für die Entwicklung neuer Formate, digital wie analog. Was aber macht ein Buch aus? Was sind die wichtigen Eigenschaften, die im Digitalen anders unterstützt werden können? Notwendige Fragen für Dirk von Gehlen bei der Entwicklung neu gedachter digitaler Formate. Aber nicht alle sehen in der Änderung Chancen. Der Verband Deutscher Schriftsteller kritisiert nicht nur die Überwachung des Leseverhaltens, sondern sieht auch die Gedankenfreiheit von Lesern und Autoren in Gefahr, dem wirtschaftlichen Denken unterworfen. Wobei die Frage, wofür Leser bereit sind zu zahlen, natürlich mitgedacht werden muss. Für journalistische Texte bietet der niederländische Online-Kiosk „Blendle“ ein neues Geschäftsmodell. Statt ganzer Ausgaben kann der Leser einzelne Beiträge aus fast vierzig Zeitungen und Zeitschriften kaufen. Was für Christoph Sterz ein einfacher Zugang zu „tollen journalistischen Texten“ ist, ist für Jan Pfaff Grund genug, ein Plädoyer für die Redaktionskonferenz zu halten.

Kultur Digital

Wer hat das Recht an welchem Bild?

Bei der Verwendung von Fotos ist einiges zu beachten, auch beim Veröffentlichen im Internet. Das Urheberrecht eines Bildes, das Leistungsschutzrecht eines Fotos, die Lizenz des Fotos. Es ist nicht immer einfach, wie der Rechtsstreit um das Bild von Richard Wagner zeigt, gemalt von Caesar Willich, fotografiert vom Hausfotografen der Mannheimer Reiss-Engelhorn-Museen.
taz.de

Wer macht was aus öffentlichen Kulturdaten?

Zum zweiten Mal haben die Organisatoren des Kulturhackathons Coding da Vinci dazu aufgerufen, neue Anwendungen aus öffentlichen Kulturdaten zu entwickeln. Mit Erfolg! So lässt sich jetzt beispielsweise ein kurzer Tanzfilm von 1903 durch eigenhändiges Kurbeln zum Laufen bringen, verändern und teilen.
heise.de

Was und wer ist „Charlie Hebdo“?

Vier Institutionen aus Basel, Frankfurt am Main, Hannover und Kassel präsentieren gemeinsam online die Ausstellung „Museen für Satire“. Das gesamte Werk von „Charlie Hebdo“ mit Zeichnungen zu den Themen Religion, Politik, Gesellschaft, Sport und Wirtschaft oder Biografien zu jedem Zeichner wird hier gezeigt.
spiegel.de, museen-fuer-satire.com

Social Media und Kultureinrichtungen

So neu ist das gar nicht

Mit der Ausstellung „When we share more than ever“ zeigt das Museum für Kunst und Gewerbe in Hamburg, dass Bilderteilen Tradition hat. Das Spektrum reicht von Schwarzweißporträts auf Visitenkarten über Porträtserien früher Fotografie zu Instagrambildern von Ai Weiwei.
ndr.de

Gleichzeitig geht’s um Qualität

Während bei der Bachmannpreisverleihung ausgewählte Literaturkritiker im Fernsehen diskutieren, wird die Debatte gleichzeitig auf Twitter geführt. Die Bloggerin Angela Leinen spricht im Interview über die neuen Wege der Literaturkritik und des literaturkritischen Kommentierens.
deutschlandradiokultur.de

Das ist hier so los

Die Ludwiggalerie Schloss Oberhausen hat jetzt ihren Blog #LudBlog. Wöchentlich gibt es Einblicke in den Museumsalltag, Berichte über aktuelle Ausstellungen oder Ankündigungen von Veranstaltungen.
ludwiggalerie.blogspot.de

Mobile Anwendungen im Kulturbereich

Virtuelle Spiele an realen Gedenkstätten

Googles Smartphone-Spiel „Ingress“ nutzt reale Orte und lässt Menschen vor Ort gegeneinander kämpfen. Starke Kritik wurde daran geübt, dass dies auch Orte wie ehemalige Konzentrationslager umfasst. Mittlerweile hat sich der Konzern entschuldigt.
sueddeutsche.de

Spannende Geschichten in fremden Sprachen

Bei „Podclub“ werden Geschichten über Alltägliches und Aussergewöhnliches erzählt, in Französisch, Spanisch, Englisch, Italienisch und Deutsch. Podcasts, die auch unterwegs per App kostenlos zur Verfügung stehen.
migros-kulturprozent.ch

Deutsche Geschichte als Zeitschichten

Das deutsche historische Museum stellt begleitend zur Ausstellung „Zeitschichten“ eine gleichnamige App zur Verfügung. Ausführliche Texte und viele historische Abbildungen dokumentieren darin die Geschichte des Berliner Zeughauses.
dhm.de

Kultur und Technologie

Digitale Dinos

Mit 3-D-Scannern und Simulationssoftware können Paläontologen nicht nur Knochenfunde von Dinosauriern digitalisieren und ihren Körperbau rekonstruieren, sondern auch Belastungen des Skeletts berechnen. Das erlaubt neue Rückschlüsse auf ihre Bewegungen.
welt.de

Cultural Entrepreneurship

Bildwechsel auf Knopfdruck

„Depict“ ist ein Onlinehändler für digitale und digitalisierte Kunstwerke, um diese an die Wand zu hängen. Das Unternehmen bietet sowohl den erforderlichen hochauflösenden Digitalbilderrahmen im Großformat als auch einen Cloudservice für die Bilder. Neben Malerei schaffen so auch genuin digitale Kunstwerke ihren Weg in das Wohnzimmer.
thecreatorsproject.vice.com

Studien rund um Kultur

Öffentliche Bibliotheken in der Wissensgesellschaft

Eine Studie der Universität Düsseldorf kürt die Vancouver Public Library als beste Bibliothek. Neben der baulichen Anlage und der räumlichen Organisation ist auch das digitale Angebot Grundlage der Studie.
straight.com, PDF

Kultur-Zahlen

33

Das Google Art Project hat einen Neuzugang. 33 Kunstwerke seiner Sammlung stellt das Kunsthaus Zürich dort ab sofort online zur Verfügung.
20min.ch

Spaßkultur

Mit dem Raketenwerfer gegen Jeff Koons

Erst seine Skulpturen, dann die Security und zum Schluss auch noch die Kuratoren und Anwälte. Ein klassischer Ego-Shooter im Museum.
news.artnet.com

Kultur-Zitat

„…und wir werden in der Zukunft die digitale Sammlung weiter ausbauen – das ist ein großes Thema –…“ Bernhard Maaz, Direktor der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen, über die Zukunft der Münchener Pinakotheken (bei ca. 09:50).
muenchen.tv

Termine

09.07.2015 Historische Bauten, schöne Landschaft – alles ohne Fotos? München
09.-10.07.2015 Europeana Creative Culture Jam, Wien
10.07.2015 Preisverleihung AppArtAward 2015, Karlsruhe
10.-11.07.2015 Gründerseminar des Verbands Deutscher Kunsthistoriker, Bonn
15.07.2015 Tweetup „Karsten Bott – Gleiche Vielfache“ #histweets, Twitter, Frankfurt a.M.
16.-17.07.2015 Innovation organisieren – Neue Chancen für die Bibliotheksarbeit, München
17.-19.07.2015 KulturCamp 2015: … Urban Legend – play the game! Wolfenbüttel
23.07.2015 Besucherforschung in Ausstellungen und Museen, München
26.07.2015 Experiments in Art and Technology, Salzburg

03.-05.08.2015 Digital Directions, Raleigh, NC
05.-09.08.2015 gamescom 2015, Köln
08.08.2015 Videodays 2015, Köln
19.-21.08.2015 Work With Sounds. Theorie – Praxis – Netzwerke, Dortmund
20.-22.08.2015 SoundTrack_Cologne 12, Köln

07.-08.09.2015 Open-Access-Tage 2015, Zürich

Bildserie der Woche

Käthe Kollwitz im Gespräch, „in visueller Form mit sich selbst“

28_2015
prometheus-bildarchiv.de

Kommentare sind geschlossen.