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Newsletter 27. Mai 2015

Kultur Trend

Computerspiele in Museen: als Kunst, als Thema, als Methode

Seit über dreißig Jahren sind Computerspiele Bestandteil unserer Freizeit, mal weniger, mal mehr. Aktuelle Zahlen zeigen, dass steigendes Alter und steigende Ansprüche der Spieler sowie ein erhöhter Anteil an Frauen die Spiele-Entwicklung beeinflussen. Und die Gaming-Kultur beeinflusst zahlreiche Kunstprojekte. Zusammengefasst unter dem Begriff Game Art sind es ganz unterschiedliche Arten von Auseinandersetzungen mit Computerspielen. Darüberhinaus gibt es eine Reihe von Beispielen, in denen Kunstrichtungen und berühmte Kunstwerke Bestandteile von Computerspielen sind. Oder sie sind Inspirationsquelle für die Entwicklung von neuen Spielen, wie beim surrealen Spaziergang durch die Gegend rund um den Platz der Republik in Belgrad in dem 3D Video Game „Exquisite City“. Computerspiele sind aber auch schon so weit, dass sie Inhalt von Museumsausstellungen sind. Und das nicht nur im Computerspielemuseum in Berlin, wie die Ausstellung „Archäologie der Zukunft. Games und Kunst“ im Ägyptischen Museum in München zeigt. Franziska Stöhr, Kuratorin der Ausstellung, erzählt beim Bayerischen Rundfunk mehr über die Zusammenstellung der künstlerischen und kommerziellen Games. Die Besucher sind begeistert. Da scheint es doch auf der Hand zu liegen, sich auch in der Vermittlung von Inhalten mehr mit dem Genre Computerspiel auseinanderzusetzen. So wie das LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster, das für den interaktiven Spieltisch zum Westfälischen Frieden von 1648 den Deutschen Computerspielpreis 2015 in der Kategorie „Innovation“ gewonnen hat. Oder wie das Schweizer Ernährungsmuseum Alimentarium, das eine Palette von Spielen anbietet, mit denen die Welt der Nährstoffe, der Organe sowie ihrem Zusammenspiel entdeckt werden kann. Andere Museen planen momentan den Einsatz von Spielen im Museum, unterstützt von einer Ausschreibung des Bundesverbandes Deutscher Kinder- und Jugendmuseen. Let’s play!

Kultur Digital

Lokal digital

Topotheken präsentieren im Netz zahlreiche Dokumente rund um die Geschichte österreichischer Städte und Gemeinden, teilweise gesammelt und ergänzt von der Bevölkerung. In einem EU-Projekt wird die Entwicklung dieser Online-Archive zukünftig auch für andere Staaten unterstützt.
diepresse.com

Theater multimedial

Neben Artikeln und Fotostrecken stellen im neuen eMagazin des Theater Oberhausens Ton- und Videobeträge die einzelnen Inszenierungen näher und erlebbarer vor. Das digitale Format ergänzt das bisherige Printangebot.
mag1.theater-oberhausen.de

Sicher virtuell

Da ein Besuch des Industriedenkmals Kraftwerk Hirschfelde aufgrund von Einsturzgefahr nicht möglich ist, wurde im letzten Jahr ein virtueller Rundgang mit 360°-Fotos entwickelt. Dieser Rundgang wird nun von Studierenden der Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden überarbeitet und durch hochauflösende Laserscanbilder ersetzt.
mdr.de

Kollagen animiert

Aus Zeitungsausschnitten alter National Geographic-Ausgaben, Bildern von Tumblr und Flickr hat der New Yorker Künstler Geoff J. Kim eigene Kollagen kreiiert und durch einfache Animationstechniken in Bewegung gebracht.
thecreatorsproject.vice.com

Social Media und Kultureinrichtungen

Rechtssicherheit fürs Teilen

Urheberrechtlich sind viele Inhalte auch dann geschützt, wenn sie in sozialen Netzwerken geteilt werden. Der Kunsthistoriker Wolfgang Ullrich fordert eine Anpassung der Rechtslage und die Abschaffung des Urheberrechts in diesen Bereichen.
breitband.deutschlandradiokultur.de

Konzept einer Bibliothek

In einem Vortrag stellt Markus Trapp die digitale Strategie der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg Carl von Ossietzky vor. Er spricht hier über Vorteile für Bibliotheksnutzer, aber auch über Skepsis in anderen Einrichtungen.
dasbibliothekswissen.de

Werkzeuge fürs Auswerten

Die Resonanz auf kulturelle Großereignisse lässt sich oft bereits während der Veranstaltung auf den verschiedenen Social-Media-Plattformen ablesen. Verschiedene, kostenlose Tools ermöglichen ein Monitoring der Kommunikation, beispielsweise zur Blauen Nacht in Nürnberg.
musermeku.hypotheses.org

Ergebnisse einer Kampagne

Mit #MuseumSound gab es anlässlich des Museumstages 2015 eine digitale Initiative, bei der Museen und Besucher Klänge und Soundscapes aus Museen aufnahmen und teilten. Eine Auswahl der schönsten Beiträge ist als Playlist auf SoundCloud zusammengestellt. Und die Aktion scheint noch nicht beendet.
kulturkonsorten.de

Mobile Anwendungen im Kulturbereich

Form follows function

Smartphone Applikation versus Website, mit dem Anspruch der Nutzer: Hauptsache mobil! Denn mittlerweile ist es nicht mehr das mobile Endgerät, das nur abgespeckte Inhalte vermittelt. Die Basisversionen werden künftig auch auf dem PC zu finden sein.
ben-evans.com

Video to go

Mit den neuen Apps Periscope oder Meerkat kann jeder streamen, teilhaben und kommentieren, ob künstlerisch, kritisch oder trivial. Und in dieser direkten Videoübertragung steckt für Julia Jochem großes Potenzial, ob für Bürgerberichterstattung oder Medienkunst.
freitag.de

New in town

Mit dem Projekt WikiTown können Besucher Städte via Smartphone entdecken. QR-Codes an Sehenswürdigkeiten verlinken zur relevanten Wikipedia Seite.
blog.wikimedia.org

It’s all about…

Präferenzen festlegen, Vorschläge erhalten und den Kulturkalender füllen. Getty 360 verschafft einen Überblick über Events, Führungen und Ausstellungen. Veranstaltungsorte sind das Getty Center und die Getty Villa.
getty.edu

Kultur und Technologie

Digitale Sammlungen erhalten

Eine Aufgabe im MoMA ist die Erhaltung der digitalen Artefakte in der Museumssammlung. Für die digitale Langzeitarchivierung arbeiten bestehende Systeme zusammen. Mit Binder, einer Open-Source-Webanwendung für die Überwachung und Verwaltung der aktiven Pflege digitaler Sammlungen, ist jetzt eine Lücke geschlossen.
moma.org

Mehr Erfahrungen nutzen

Barry Joseph vom American Museum of Natural History schildert seine Erfahrungen mit dem digitalen @CooperHewitt Stiftes in und nach dem Besuch einer Museumsausstellung.
mooshme.org

Schnappschüsse im Zeitraffer

Mit einem neu entwickelten Algorithmus ermöglichen Wissenschaftler der Universität Washington in Zusammenarbeit mit Google das Erstellen von Zeitraffervideos aus Tausenden von unterschiedlichen Fotos. Schneller und leichter, als es bisher möglich ist.
zeit.de

Cultural Entrepreneurship

Musikalische Aufführungsrechte

Die Urheber von Musik sollen von ihrer Arbeit leben können. Dafür sorgt die Gema, die Verwertungsgesellschaft von rund 65.000 Komponisten, Textern und Musikverlegern. Wolfgang Büscher gibt einen Einblick in Verteilungsplan und Gebühren, eindeutige Rechnungstellungen und Grauzonen.
welt.de

Kulturpolitische Aufgaben

Digitalisierung ist eine Chance, ohne gefährliche Absichten. Die Aufgabe der Kulturpolitik besteht daher auch für Thierry Chervel nicht darin, sie zu regulieren, sondern darin, ihre Gestaltung zu unterstützen.
rotary.de

Studien rund um Kultur

Business-Plan der Europeana

Unter dem Titel „Make the Beautiful Thing“ veröffentlichte die Europeana diesen Monat ihre Strategie für die Jahre 2015 bis 2020. Neben einem umfassenden Relaunch der Internetportale sind auch neue Modelle für die Weiterverwendung von Daten angekündigt.
pro.europeana.eu

Kultur-Zahlen

300

Anlässlich der 300. Ausgabe des EDRi-grams der European Digital Rights gibt es einen fiktiven Rückblick aus dem Jahr 2025. Sechzehn Autorinnen und Autoren entwerfen mögliche Szenarien technologischer Entwicklung.
netzpolitik.org

Spaßkultur

Get Your Freak On mit BiblioFreak!

LeseFreak? ComputerFreak? GoldfischFreak? Was für ein Freak bist du?
bibliofreak.ch

Kultur-Zitat

„It’s really a fundamental belief of the management at the Rijksmuseum that sharing is the new having,“ sagt Cecile van der Harten, Leiterin der Bildabteilung des Rijksmuseums.
nytimes.com

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Gründerseminare für Kultur-Unternehmergruenderseminar_werbung_kl2
Bonn, 10.–11.07.2015 bzw. 23.–24.10.2015 Grundlagenseminare für angehende Selbständige und Freiberufler im Kulturbereich. Lernen Sie von Fachleuten der Branche und entwickeln Sie Ihr eigenes Geschäftsmodell!
kunsthistoriker.org

Termine

29.-30.05.2015 The Art Museum and Its New Public, Essen
31.-02.06.2015 We Are Museums, Berlin

01.-12.06.2015 Visualizing Venice: The Biennale and the City, Venedig
02.06.2015 Visualisierung kultureller Sammlungen, München
09.06.2015 Gamify the Museum – Gaming in Museen und Kultureinrichtungen, Köln
09.06.2015 Marke. Märkte. Marketing, Bremen
09.-11.06.2015 Medienforum NRW, Köln
10.06.2015 Alternate Reality Games in der Museumsarbeit, Köln
10.-11.06.2015 Interactive Cologne Festival, Köln
11.06.2015 Museum, Power, and Identity – The Third WeberWorldCafé, Berlin
12.-14.06.2015 stARTcamp RuhrYork, Dortmund
13.06.2015 Webvideopreis 2015, Düsseldorf
17.06.2015 Culture Geek, London
18.06.2015 “Erfahrungsräume erweitern!” – Digitale Strategien für Kultureinrichtungen, Köln
18.06.2015 Grimme Online Award, Köln
18.-19.06.2015 8. Kulturpolitischer Bundeskongress ‚Kultur.Macht.Einheit?…‘, Berlin
18.-19.06.2015 Rheinischer Archivtag 2015, Brauweiler
20.06.2015 ExtraSchicht – Die Nacht der Industriekultur, Metropole Ruhr
21.-23.06.2015 Positioning Ethnological Museums in the 21st Century, Hannover
25.-26.06.2015 1st Annual Conference on Digital Preservation for the Arts,…, Dublin

03.-04.07.2015 Big Data im Kontext von Kultur und Gesellschaft, Basel
05.-09.07.2015 36th Annual IATUL Conference 2015, Hannover
10.-11.07.2015 Gründerseminar des Verbands Deutscher Kunsthistoriker, Bonn

Bildserie der Woche

One Minute Sculptures. Interaktive Arbeiten von Erwin Wurm

22_2015
prometheus-bildarchiv.de

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