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Newsletter 14. Mai 2014

Kultur Trend

Kunst für alle – Audioguides in der Museumspädagogik

Es ist ein Wechselspiel von Zuhören, gespannter Aufmerksamkeit, deutlicher Artikulation, freier Präsentation und unbedingter Ruhe. Audioguides eignen sich hervorragend als medienpädagogische Instrumente. Unter Beweis stellt dies eine Reihe aktueller Projekte. Museen engagieren keine Profisprecher, sondern kooperieren mit Schulen. Die Kunsthalle Basel etwa entwickelt mit der Schule für Gestaltung einen Audioguide, in dem Schüler das Leben der ausstellenden Künstlerin Vivian Suter erzählen. Ein lokaler Radiosender unterstützt das Projekt – er stellt Studios zur Verfügung und sein Soundarchiv. Auch die Stiftung Zuhören setzt auf derartige Partnerschaften. Ihre zahlreichen Hörspiele, Interviews und Reportagen profitieren vom Miteinander von Experten und Laien. Historiker weisen Schüler in die Stadtgeschichte ein, Journalisten vermitteln Fragetechniken, Tontechniker machen Teilnehmer mit Schnitttechniken vertraut. In Bozen brachte jüngst eine Schriftstellerin Abwechslung in den Schulalltag. Sie betreute 14 Nachwuchsautoren bei ihren Prosaskizzen zur Ausstellung When Now Is Minimal. In einem aktuellen Projekt des Duisburger Lehmbruck Museums wiederum begegnen sich zwei Generationen. Senioren und Schüler erschließen sich die Schlüsselwerke des Bildhauers Wilhelm Lehmbruck im Dialog. Zum 50jährigen Jubiläum des Hauses werden die Gespräche als Audioguide in eine App eingebunden. So erfahren die Teilnehmer die Anerkennung, dass ihre Sichtweisen auf die Kunst respektiert wird. Eine Ermutigung –  auch für den Besucher…

Kultur Digital

Fühl dich frei

Die virtuelle Bibliothek Europeana sammelt Erinnerungsstücke an die friedliche Revoultion von 1989. Einmal digitalisiert sollen die Objekte in einer Online-Ausstellung veröffentlicht werden und als ein Forum erlebter Geschichte fungieren. Um möglichst viele Zeitzeugen zu erreichen und ihre Quellen zu gewinnen, finden Aktionstage in verschiedenen Städten statt.
focus.de

Selbstreflexiv mit Martenstein

Was für ein Auftakt! Der neue Internetauftritt des ZEITmagazins überzeugt. Hier ist alles üppig, alles schick: Multimedial erzählte Geschichten und die beeindruckenden Bilder der Fotoagentur Magnum zeigen, dass Magazinjournalismus auch im Netz funktiniert. Nicht nur auf dem Tablet. Denn die Seite ist responsiv und obendrein selbstreflexiv. Neben Dresscodes und Damenbärten behandelt Harald Martenstein das „Verfassen von Onlinekommentaren.“
mobil.horizont.net; zeitmagazin.de

Heiße Luft

Spielerisch arbeitet die Deutsche Forschungsgemeinschaft auf, wie Smartphones, Big Data und soziale Medien unsere Gesellschaft verändern. Eine Ballonfahrt durch die hauseigenen Förderprojekte.
terra-digitalis.dfg.de

Social Media und Kultureinrichtungen

Beginne, dich zu erinnern

Das britische Imperial War Museum möchte mit Hilfe von Crowdsourcing eine digitale Gedenkstätte errichten. „Lives of the First World War“ erhebt Anspruch auf Vollständigkeit. Alle Geschichten sollen erzählt werden. Umfassend. Dafür braucht das Museum die Crowd, die historische Dokumente verknüpft und nach und nach das Leben von acht Millionen Individuen erschließt.
livesofthefirstworldwar.org

Jetztzeitbetrachtung

Noch bis zum 18. Mai findet in Berlin das Festival Theatertreffen statt. Das begleitende Blog kümmert sich nicht um den Unterschied zwischen digitaler und realer Welt. Es frönt der virtuellen Völlerei, wartet mit Videos, Bildern, Audios auf und verwischt dabei Grenzen: Theater ins Netz, Digitales auf die Bühnen.
theatertreffen-blog.de

Öl auf Pinterest

An den Verbreitungsgrad von Facebook kommt Pinterest zwar nicht heran, doch sind die Nutzerzahlen beachtlich. Museen sollten die Bilderplattform daher im Blick haben. Lassen sich hier doch Besucherbilder ebenso wunderbar präsentieren wie die eigene Sammlung.
culture-to-go.com

Gute Performanz

In der Regel werden Tweetups zu Marketingzwecken missbraucht. Seine eigentliche Erfüllung findet das Veranstaltungsformat aber dann, wenn es nicht um Verbreitung geht, sondern um Schöpfung. Dafür muss man dabei sein. Vor Ort. Sich beteiligen. Wer blinzelt, ist raus.
marionschwehr.de

#mycollection14

Der Internationale Museumstag 2014 präsentiert sich mit den Hashtags #IMT14 und #myCollection14 in den sozialen Medien. Der Veranstalter ist bildhungrig und sammelt alle Fotos zum Thema Sammlung – egal ob Museumsselfie, Briefmarke oder Ausstellungsobjekt.
museumstag.de

Storytelling mit 3 ???

Fans der 3 ??? haben sich in den letzten 50 Jahren bestimmt so manches Mal gewünscht, Justus Jonas, Peter Shaw und Bob Andrews bei ihren Ermittlungen helfen zu können. Jetzt ist es soweit! Es gilt, eine Rufmordkampagne aufzudecken. Beweisstücke finden sich in der virtuellen ebenso wie in der realen Welt.
wuv.de

Mobile Anwendungen im Kulturbereich

Gewallte Aufmerksamkeit

Ein Ausstellungsprojekt des Historischen Museums Frankfurt widmet sich den Wallanlagen der Stadt. Der sieben Kilometer lange Grünring bestimmt den Alltag eines jeden Frankfurters. Besonders gut erschließen lässt er sich mobil. Daher setzen die Ausstellungsmacher auf das Werkzeug App. Ob Spazier- oder Radweg, ob Schlaf- oder Spielplatz: In kleinen Audiosequenzen erzählen rund 100 Bürger, was ihnen die Wallanlagen bedeuten.
wallanlagen.stadtlabor-unterwegs.de, iTunes

Weimarer Geschichte vor Ort

Erinnerungen an die Gründung der Weimarer Republik oder an die des Staatlichen Bauhauses bündelt neuerdings eine App, die zu einem Stadtspaziergang durch Weimar lädt. An bisher neun Stationen wie dem Nietzsche-Archiv oder dem Platz der Demokratie stehen ausführliche Informationen in Text und Bild zur Verfügung. Und weil es noch viel mehr zu entdecken gibt, ist eine Erweiterung bereits geplant.
dtoday.de

Pro Wi-Fi

Das Victoria & Albert Museum hat eine eigene Digital Media-Abteilung, die sich in den letzten zwei Jahren unter anderem damit beschäftigt hat, die mobilen Angebote für ihre Besucher zu optimieren. Glücklicherweise teilt sie ihre Erkenntnisse. Eine Art Styleguide zur Wi-Fi-Anbindung…
vam.ac.uk

Kultur und Technologie

RobOper

Nicht Wall-E, sondern Myon heißt der Gute, dessen Schöpfer keine Alchemisten, sondern Informatiker der HU sind. Ein humanoider Roboter auf dem Stand eines Einjährigen, der ganz wie ein Menschenkind über Erfahrungen lernen soll. Nächstes Jahr wird der Roboter zu einer Aufführung von „My Square Lady“ geschickt. Hier soll er seine emotionalen Fähigkeiten ausbauen. Komische Oper? Kann gut sein, denn 2015 dürfte sich Myon gerade in der Trotzphase befinden.
heise.de

Cultural Entrepreneurship

Künstler gründen Existenzen

Auf der Kölner Kunstbiennale „new talents“ präsentieren sich junge Künstler der Öffentlichkeit. Ein Anlass für das WDR 3 Forum, im größeren Kreis über den Stellenwert von Künstlern für Wirtschaftsstandorte zu diskutieren und zu fragen, wie man Künstler bei ihrer Existenzgründung unterstützen kann.
wdr.de

Seniorin als Vorreiterin im E-Book-Handel

Ruhig wollte Gisela Pekrul ihren Lebensabend nicht begehen. Stattdessen setzte sie ein Herzensprojekt um und gründete einen Digital-Verlag. Hier verlegt sie Werke vergessener oder im Westen unbeachteter DDR-Bestseller-Autoren wie Erik Neutsch.
lesen.net

Kultur-Zahlen

800

… Jahre alt ist die chinesische Buddha Statue, die nun mit Hilfe eines 3-D-Druckers reproduziert wurde.
3druck.com

Spaßkultur

Keine Kunstgeschichte ohne Ismus

… selbst nicht diese. Dafür mit der Erkenntnis, dass alles mit einer Badekappe begann.
youtube.com

Kultur-Zitat

„Of course we have technology in our galleries and classrooms and information on the Web; of course we are exploiting social media to reach and grow our audiences. . . . But we aren’t conducting art historical research differently. We aren’t working collaboratively and experimentally.“ James Cuno, the president and CEO of the J. Paul Getty Trust.
online.wsj.com

Termine

15.-16.05.2014 „Vom stimmigen Konzept zum stimmungsvollen Film” – …, Köln
16.05.2014 Tagung „Vernetzung. Über das Morgen hinaus“, Düsseldorf
18.05.2014 Internationaler Museumstag 2014 #IMT14
19.-25.05.2014 Interactive Cologne Festival, Köln
20.-21.05.2014 26. Medienforum NRW, Köln
22.05.2014 brand eins Konferenz „So geht Zukunft“, Hamburg
22.-23.05.2014 MAI-Tagung, Völklingen
22.-24.05.2014 DGV-Fachtagung: Identitätsfabrik reloaded, Karlsruhe
22.-24.05.2014 Gamification World Congress 2014, Barcelona
23.-24.05.2014 Klassisch, kreativ und digital – neue Ressourcen für alte Archive, Konstanz
24.05.2014 Preisverleihung Webvideopreis, Düsseldorf

03.06.2014 “Erfahrungsräume erweitern!” – Digitale Strategien für Kultureinrichtungen, Köln
03.-06.06.2014 103. Bibliothekartag, Bremen
05.06.2014 Film im digitalen Zeitalter. Filme digitalisieren, sichern und bewirtschaften, Zürich
11.-12.06.2014 Konferenz „Zukunft der Forschung in Museen“, Hannover
11.-12.06.2014 Conference for Digital Humanities Research – Benelux, Den Haag
14.06.2014 stARTcamp RuhrYork, Dortmund
16.-17.06.2014 Telling Stories About Art with Open Collections, Harvard
18.-20.06.2014 Museum Next, NewcastleGateshead
25.-26.06.2014 OpenCulture 2014: Cutting-edge Conference Programme, London
26.-27.06.2014 Digitale Kunstgeschichte in der Schweiz, Zürich
26.-27.06.2014 48. Rheinischer Archivtag, Kleve
28.06.2014 ExtraSchicht – Die Nacht der Industriekultur, Ruhrgebiet
30.06.2014 “Art History 2.0. A humanistic discipline in the age of virtuality”, München

08.07.2014 „Sharing digital arts and humanities knowledge: DARIAH…”, Lausanne
11.07.2014 App Art Award – Preisverleihung, Karlsruhe

Bildserie der Woche

Fluxus und Romantik. Wunsch nach Gesellschaftsveränderung

20_2014
prometheus-bildarchiv.de

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