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Newsletter 23. August 2017

Top Thema

Wo finde ich meine Besucher im Internet?

Viele Kulturhäuser, Museen und öffentliche Institutionen erkennen, dass die Besucher nicht mehr nur durch klassische Öffentlichkeitsarbeit à la Pressemitteilung oder durch den obligatorischen Schulausflug ins Museum getragen werden. Die inzwischen „üblichen“ Online-Kanäle werden mancherorts bereits vielfach genutzt – nehmen wir als Beispiel das Kölnische Stadtmuseum auf Twitter: Hier wird eine Social-Media-Strategie genutzt, die auf Interaktion und Partizipation basiert. So wird die aktuelle Adenauer-Ausstellung integriert, indem jeden Sonntag #KonradsWortzumSonntag mit originellen Zitaten gepostet wird. Das regt zum Teilen an und bietet Identifikationspotenzial – in Köln, aber auch auf Bundesebene.
Nun gibt es neben der Bespielung einzelner Kanäle aber auch die Möglichkeit, potenzielle Besucher an den Online-Orten abzugreifen, wo das Museum noch gar nicht ist. Zum Beispiel bei der Suche nach themenverwandten Stichworten, die indirekt mit dem eigenen Kulturhaus zu tun haben. Für die Platzierung von Online-Werbung etwa durch Search Engine Advertising (SEA), also Suchmaschinenwerbung bei Google, wäre es besonders praktisch, erst einmal diese Suchanfragen zu lokalisieren. Was könnte so eine Suchanfrage sein? Der Otto-Normal-Besucher ist vielleicht an einem Ferienprogramm für seine Kinder interessiert. Bei einer Suchmaschinen-Kampagne, zum Beispiel bei Google AdWords, könnte man also die Keywords „Ferienprogramm“, „Stadt“, „Kinder“ besetzen, um genau diese Familie im Netz anzutreffen.
Natürlich gibt es neben den „lokalen“ Besuchern aus der Nachbarschaft auch viele Touristen, die sich ein Kulturprogramm wünschen – wie komme ich an diese Zielgruppe? Eine Möglichkeit wäre, sich einmal die Google Analytics Statistik der eigenen Homepage anzusehen, um zu lokalisieren, woher die User so kommen. Gibt es zum Beispiel einen starken asiatischen Markt, würde eine Recherche über Kommunikationsmittel in diesem bestimmten Raum, je nach Land und je nach Besucher, weitere Informationen darüber geben, wo ich meine Zielgruppe genau ansprechen kann. Die Fondation Louis Vuitton in Paris hat einmal zusammengefasst, wie sie Touristen für ihr Kulturhaus anspricht.

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Kultur Digital

M:AI launcht Archiv

Das Museum für Architektur und Ingenieurskunst zeigt jetzt alle Ausstellungen seit der Gründung im Jahre 2005 — und zwar online! In einem neuen Online-Archiv gibt es nun Bilder, Informationen zu vergangenen Veranstaltungen und Ausstellungen für die Öffentlichkeit frei zugänglich.
coolibri.de

„Virtuelles Kupferstichkabinett“

Das „Virtuelle Kupferstichkabinett“ wurde 2007 gelauncht und beherbergt inzwischen rund 92.000 Kunstwerke. Darunter sind auch Werke von Rembrandt und Dürer, die neben den vielen anderen Werken in hochauflösender Qualität für jeden frei abrufbar sind.
goettinger-tageblatt.de

Glasdia-Projekt „Durchblick“

Das Kunsthistorische Institut der Humboldt Universität Berlin räumt auf. In dem Projekt „Durchblick“ werden die alten Glasdias digitalisiert und in enger Zusammenarbeit mit Wikidata zugänglich gemacht.
blog.wikimedia.de

Kunst für alle im Podcast

Der wissende Blick schweift über das Gemälde, dann die Stirn runzeln und ein „Ah!“ hauchen — So muss das doch sein im Museum, oder? Jeder, der sich bei seinem Museumsbesuch nicht intelligent genug fühlt, dem schafft jetzt die großartige Comedian Abbi Jackson aus der Sitcom „Broad City“ in einem Podcast Abhilfe.
sueddeutsche.de, wnyc.org

Webjournal: „Bewegte Jahre“

Christian Heller reist durch Glasgow, Wien und Paris in der Zeit um 1900 und schreibt seine Erlebnisse in einem Journal auf. Heller allerdings ist fiktiv und seine Geschichten sind in einem Web-Journal des Museums für Kunst und Gewerbe Hamburg nachzulesen.
mkg-hamburg.de, bewegtejahre.mkg-hamburg.de

Social Media und Kultureinrichtungen

#FreeKunsthalle

In der Kunsthalle Bremen lassen sich ganz wunderbare Fotos machen – und natürlich bei Instagram posten! Viele Kunstwerke sind beliebte Fotomotive, wie das Museumsfernsehen in einem Beitrag zeigt, auch bei jungen Leuten. Besucher bis 18 Jahre kommen jetzt kostenlos ins Museum.
museumsfernsehen.de

Wer hat Angst vor… Social Media?

In einem Kommentar thematisiert Anika Meier die Gefahr der beliebten sozialen Medien für die Kunst, die es ihrer Meinung nach gar nicht geben muss. Denn die Kunstvermittlung im Digitalen ist so was wie „die Kirsche auf der Sahne auf dem Eis“.
monopol-magazin.de

Archäologie aufgezeichnet

Wie sieht das eigentlich aus, wenn Archäologen eine 6.000 Jahre alte Siedlung erforschen? Der Zeichner Jonas Fischer begleitet eine Forschertruppe nach Moldawien, skizziert seine Erlebnisse und veröffentlicht sie in einem Blog des SFB 1266.
uni-kiel.de, archaeo-lounge.com

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Mobile Anwendungen im Kulturbereich

Mehr Kunst durch Apps?

Kunst-Apps können dazu verhelfen, die Elfenbeinturmbranche der Kunst und Museen auf ein niederschwelliges Level zu bringen, sodass eine breite Öffentlichkeit Zugang dazu erhält. Das kann besonders durch interaktive Apps realisiert werden, die den Besucher selbst zum Künstler machen.
tech.co

„First Look – Artists‘ VR“

Eine virtuelle Ausstellung des New Museum in New York macht es nicht nur den Stadtbewohnern möglich, die Ausstellung hautnah mitzuerleben. Die Ausstellung ist über die Virtual-Reality-App „First Look – Artists‘ VR“ zugänglich und ermöglicht jedem einen Besuch unabhängig von Ort und Zeit.
srf.ch

„25 05 2015 – Der letzte Montag im Mai“

Franz Friedrich ist Autor und hat seinen Roman als App herausgegeben. In der Geschichte geht es um eine Zeitreise ins Berlin des Jahres 2015. Der Roman ist nicht nur ein E-Book, sondern lädt zu einem literarischen Novum ein, bei dem das Smartphone als Form für die Erzählung genutzt wird.
welt.de, fischerverlage.de

Kultur und Technologie

3-D-Scans für das Innenleben

Der „Dresdner Knabe“ hat bereits einige Körperteile verloren. Dank virtueller Sicherungskopien durch 3-D-Scans können gefährdete Statuen jedoch geschützt werden. Ein Forscherteam will nun nicht mehr nur das äußere Erscheinungsbild erfassen, sondern auch das Innenleben kopieren.
nzz.ch

Cultural Entrepreneurship

Shopping und Museum

Neben der Vollmilchschokolade im Supermarkt hängt — ein Bild. Aus einem Museum. Das ist sogar ein Museum! Und zwar in China: Hier werden Museumsräume in riesige Malls integriert. Kunst und Konsum sollen nicht mehr in unterschiedlichen Gebäuden, sondern gemeinsam untergebracht werden.
deutschlandfunkkultur.de

Studien rund um Kultur

Gamesbranche „Made in Germany“

Die Gamesbranche ist eine der umsatzstärksten Medienbranchen in Deutschland und hat dabei eine hohe Innovationskraft. Wie kann die Branche im Land weiterhin ausgebaut und gefördert werden? Die gesamte Studie mit weiteren Ergebnissen gibt es im Oktober 2017.
spielkultur.ea.de

Kultur-Zahlen

23

Ulla Menke fasst einmal zusammen, welche neuen Blogs — insgesamt 23 — für die Geisteswissenschaften und Kulturwissenschaften sich besonders lohnen und gibt ihre Empfehlungen ab. Darunter sind zum Beispiel Einträge zu neuer „Frauenliteratur“ und Kulturreflexionen.
redaktionsblog.hypotheses.org

Spaßkultur

Kölsch-Klassik-Sproochmusik

Hip Hop und Klassik gemixt war gestern! Martina Seeber war im LVR-Musikarchiv und hat sich von den alten Tonbändern mit Aufnahmen des rheinischen Dialekts inspirieren lassen.
ardmediathek.de

Kultur-Zitat

„Der Besuch der Bundeskanzlerin und von vielen anderen Politikern ist ein ganz wichtiges Signal und macht deutlich, wie groß die Bedeutung des Gamings als Kultur- und Wirtschaftsgut ist und welchen Stellenwert die Gamesbranche als Innovationsfaktor hat“, sagt Felix Falk, Geschäftsführer des Bundesverbandes Interaktive Unterhaltungssoftware (BIU), im Gespräch mit der DW.
dw.com

Termine

26.08.2017 Tweetup – Gedenkstättenrundgang digital #RundgangDachau, Dachau
30.08.-01.09.2017 DCH 2017. Digital Cultural Heritage, Berlin
31.08.2017 Digitalisierung und Archive & Museen, Frankfurt am Main

01.09.2017 Das ist Netzpolitik! Berlin
02.09.2017 Fotomarathon Bremen, Bremen
07.09.2017 Forum Europe Ruhr 2017: Kultur 360°, Essen
07.09.2017 Smart Curation – Thinking and Acting Digitally in the Cultural Public Sphere, Zürich
07.-08.09.2017 re:publica connecting europe, Dublin
07.-08.09.2017 Virtuelle Ausstellungen in Bibliotheken. Konzepte,…, Gotha
07.-11.09.2017 Ars Electronica Festival 2017, Linz
11.-13.09.2017 Open-Access-Tage 2017, Dresden
11.-13.09.2017 re:publica connecting europe, Thessaloniki
13.-17.09.2017 Digital Festival #dife17, Zürich
14.-15.09.2017 Kulturgut Computerspiel, Berlin
14.-16.09.2017 The Connected Audience Conference 2017, Wien
15.09.2017 Öffnen und bereichern Sie Ihre Sammlungen, Wien
15.-16.09.2017 Geschichte von / in / mit Digitalen Spielen, Düsseldorf
15.-17.09.2017 Prepare the Data – Ready for upload, Berlin
20.-21.09.2017 Durch die Galaxis… 30 Jahre EDV-Tage, Theuern
20.-21.09.2017 Digital Days 2017, Wien
21.-23.09.2017 Kulturhackathon 2017, St. Pölten
21.-23.09.2017 State of the Art Archives, Berlin
22.09.2017 Forum Citizen Science, Berlin
23.09.2017 startcamp Hamburg, Hamburg
23.09.2017 Tag der virtuellen Realität, Köln
24.-26.09.2017 Schöne neue alte Welt: Archäologie in Museen auf dem Weg…, Mikulov

03.-05.10.2017 Museum Ideas 2017, London
05.10.2017 Digitalisierung, und dann? Einführung in die digitale Museumsdokumentation, Köln
06.10.2017 Museen im digitalen Raum #MusMuc17, München
06.10.2017 Vom Wissenshüter zum Facilitator! Rechtliche Fragen bei der Zurverfügungstellung von Kultur und Wissen, Köln
10.10.2017 KREATIVES EUROPA fördert Kultur. Wir erklären wie! Bonn
11.10.2017 Basiswissen zur Selbständig­keit für Kreative, Nürnberg
13.10.2017 BeMuseum Herbstkonferenz, Brüssel
13.-14.10.2017 Zündfunk Netzkongress 2017, München
13.-15.10.2017 Symposium turmdersinne 2017, Fürth
17.-18.10.2017 KREATIVES EUROPA fördert Kultur. Wir erklären wie! Berlin
19.-20.10.2017 AWE Europe 2017, München

Bildserie der Woche

Erich Salomon. Reisen mit der Kamera


prometheus-bildarchiv.de

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