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Newsletter 21. Juni 2017

Top Thema

Im Data-Ozean der User-Gefühle

→ Wie viele Besucher kommen auf meine Website?
→ Auf welchem Weg kommen sie auf die Website?
→ Was sehen sie sich an?

Fragen wie diese stellt monatlich die Tate, erfasst damit ihre Trends und plant – sehr wahrscheinlich – so ihre digitale Strategie. Was es bringt, die Online-Aktivitäten zu erfassen und auszuwerten, hat Christian Gries vor ein paar Wochen sehr leserlich zusammengefasst.
Die Gefühle eines Besuchers sind unergründlich? Nein, jeder, der eine Website betreibt, hat Zugriff auf Googles Glaskugel Analytics und kann sich damit ziemlich genau mit dem Seelenleben seines digitalen Publikums befassen.
Der „Besucheruser“ – damit bleiben wir im Gries-Sprech – steht im Mittelpunkt eines lösungsorientierten und sich wandelnden Web-Angebots. Was bedeutet das in der Praxis? Zahlen darüber, wie viele Besucher eine Seite über Smartphone oder Laptop aufrufen, kann Auskunft über die Benutzerfreundlichkeit geben. Erscheint eine Unterseite besonders häufig in den Aufrufzahlen, lohnt es sich möglicherweise, diese prominenter auf der Startseite zu platzieren.
Starthilfe für den Data-Deepdive gibt die Tate und veröffentlicht ein Google-Analytics-Template und ein Twitter-Analytics-Template.
Und immer mehr Kulturhäuser verlauten ihre Zahlen und Marketingstrategie! Auf der Maitagung in diesem Jahr konnte man z.B. sehen, wie das Städel evaluiert. Auch das Radio Detektor.FM diskutiert öffentlich eine Umfrage, ihrem Format entsprechend in einem Podcast. Dabei kommt raus, dass die wenigsten Hörer die App beim Autofahren nutzen. Die Moderatoren schließen daraus, dass sie die Usability dahingehend verbessern müssten.
Ein interessantes Beispiel ist außerdem das Stimmungsbarometer der ZEIT. Als würde der Besucher beim Zeitungaufschlagen gefragt werden: Und, wie fühlt sich das an? Natürlich werden die Daten hinter den Kulissen mit der Klickrate und weiteren Zahlen verglichen und damit Rückschlüsse auf das Webangebot hergestellt. Best Practices hinsichtlich Benutzerfreundlichkeit (UX) und Interface (UI) gibt Pat Hadley in diesem Blogartikel, der die Gemeinsamkeiten guter Museums-Webseiten einmal zusammengefasst hat.

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Kultur Digital

Pionierprojekt: onlinetheater.live

Theaterstücke einfach online zur Verfügung stellen? Nein, Caspar Weinmann nutzt das Internet nicht als Upload-Station, sondern als das, was es ist: ein neues Medium. Und daran angepasst entwickelt der Schauspieler mit weiteren Kollegen eigene Inszenierungen für das Web.
volksstimme.de

Digitaler Bibelspaß

Kurztrip nach Budapest geplant? Das wiedereröffnete Bibelmuseum zeigt einige digitale Exponate. Zum Beispiel gibt es eine virtuelle Tour durch den zerstörten Herodianischen Tempel in Jerusalem und weitere interaktive Angebote.
budapester.hu

Es wird weiter gelesen…

…auch im Digitalen! Und Menschen lesen gerne, weil es zum Beispiel die Vorstellungskraft stimuliert und unser Denkvermögen fördert. Welche Auswirkung hat Bildschirm-Lesen auf solche Dynamiken? Buchwissenschaftler Adrian van der Weel spricht über Vor- und Nachteile von E-Reading.
goethe.de

Das haben wir gelernt

Wenn eine neue Website entsteht, stiefeln Mitarbeiter monatelang knietief durch Content und Code. Ein externes Testing der Website ist da unerlässlich. Unter anderem das sieht der Projektmanager für die Online-Ausstellung über Palmyra vom Getty Institute of Research und listet auf, was das Team sonst noch bei diesem Mammutprojekt gelernt hat.
blogs.getty.edu

Ein Schwerpunkt: Digitale Kultur

Die MFG Innovationsagentur für Kultur und Medien ist eine Einrichtung des Landes Baden-Württemberg und des Südwestrundfunks und sie begleitet die Kulturbranche ins Digitale. Ausgangspunkt für vielfältige Aktionen sind Publikum und User.
innovation.mfg.de

Social Media und Kultureinrichtungen

Eigenen Snapchat-Filter bauen

Snapchat ist ein wirkungsvolles Medium, um eine junge Zielgruppe zu erreichen. Die Geofilter, mit denen sich Snapper z.B. lustige Tiergesichter zaubern, sind nur in einer vorher bestimmten Zone verfügbar. Wie Museen das für sich nutzen können, wird hier ausführlich beschrieben.
museumnext.com

Social Walk „Denkanstösse“

Hier steht ein Kunstwerk? Die Kulturflüsterin war bisher nicht besonders angetan von Social Media Walks und konnte sich jetzt doch für einen begeistern. Beim Walk im Kunstareal München entdeckt sie Altes wieder neu und erhält jede Menge Denkanstöße.
kulturfluesterin.com

Stasi-Unterlagen-Archiv bei YouTube

Karsten Schicht ist für die hinterlassenen Videos der Stasi zuständig. Was hinter seinem Beruf steckt, erzählt er neben vielen in einer YouTube-Serie, die das Archiv ins Leben gerufen hat.
YouTube

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Mobile Anwendungen im Kulturbereich

„BuchschrankFinder“

Umsonst und draußen! Mit dieser App lassen sich öffentliche Tausch-Schränke finden, in denen Bücher hinterlassen werden können, um ein neues Zuhause zu finden. Und wer noch nicht markierte Stationen entdeckt, kann dies in der App vermerken.
lesestunden.de, iOS, Android

„Museum goes wild“

Kein schöner Land in dieser… App! Das Tiroler Landesmuseum ist Partner für eine Anwendung, die das Wandern am Wildseeloder digital bereichern soll. Auf einer Wanderstrecke von 100 Minuten erfahren Wald- und Wiesenfreunde an zehn Stationen Wissenswertes über die Umgebung.
salzburg.com, museumgoeswild.at

Heutzutage lesen die Jugendlichen…

Halt, Stop! Kulturpessimismus! Die beliebte Aussage, dass junge Leute nicht mehr so viel lesen und nur noch am Handy hängen, ist zu hinterfragen. Das beweisen 10 Millionen Downloads der App „Hooked“, die neben vielen weiteren Apps wie „Chat Fiction“ Jugendliche durchaus zum Lesen bringt.
srf.ch

Kultur und Technologie

Das E-Book ist die Geschichte eines Krimis

Wer kennt noch den Data Discman? 1990 hat Sony das Gerät auf den Markt gebracht und damit den Weg für das digitale Leseerlebnis geebnet. Die Geschichte des E-Books liest sich wie ein Krimi: Sammelklagen und Marktmissbrauch begleiten das Medium.
buchreport.de

Cultural Entrepreneurship

Crowdfunding: Tagebücher von Holocaust-Überlebenden

Insgesamt 200 Schriften von Überlebenden und Opfern des Holocaust gilt es zu retten. Das United States Holocaust Memorial Museum hat dazu eine Crowdfunding-Aktion gestartet und bittet um Mithilfe, damit die Schriften digitalisiert der Nachwelt erhalten bleiben.
abcnews.go.com

Studien rund um Kultur

Online-Kunstmarkt floriert

Der Kunstmarkt stagniert, aber der Online-Handel blüht auf! Mit einem Wachstum von 15 Prozent im Vorjahr macht der Markt inzwischen 8,4 Prozent des Gesamtkunstmarkts aus. Experten sehen eine Umsattlung des Offline-Handels zum Online-Sales.
monopol-magazin.de

Kultur-Zahlen

31.000

So viele Werke sind jetzt in der Digitalen Bibliothek Mecklenburg-Vorpommern abrufbar. Das Angebot soll für Lehre und Forschung verwendet werden, aber auch dem privaten Gebrauch dienen. Interessierte können an der Entschlüsselung von Handschriften mitarbeiten.
ndr.de, YouTube

Spaßkultur

Bilder auf Bananen zeichnen

„Die Erschaffung Adams“ im Bananenformat: Der Bildraum erhält durch die krumme Umgebung eine fruchtige Tiefe. Der Hell-Dunkel-Kontrast dominiert die sich berührenden fruchtfleischigen Hände.
jetzt.de

Kultur-Zitat

„Das Digitale ist ja stets eine Erweiterung der analogen Welt. Im musealen Bereich ist es beispielweise ein Anliegen, Objekte und Inhalte weltweit verfügbar zu machen, damit sie – egal aus welchem Interesse – möglichst überall und von Allen genutzt werden können:…“ Christina Haak, Stellvertretende Generaldirektorin der Staatlichen Museen zu Berlin zum Projekt museum4punkt0.
preussischer-kulturbesitz.de

Termine

22.06.2017 Gesehen und gefunden werden! Online Werbung für Kultureinrichtungen, Köln
22.-25.06.2017 Wiki Loves Music, Hamburg
22.-25.06.2017 Signal != Rauschen, Gerswalde
23.06.2017 Webinar: Crowdfunding für Kunst & Kultur, online
23.-25.06.2017 TINCON. Festival für digitale Jugendkultur, Berlin
24.06.2017 Fast Forward Science Barcamp, Berlin
24.06.2017 Extraschicht – Die Nacht der Industriekultur, 21 Städte
26.06.2017 #ArchaeoSwap, online
26.-28.06.2017 Museum Next, Rotterdam
26.-28.06.2017 The Subjective Museum, Frankfurt am Main
27.06.2017 Kunst-Webinar zur Internetausstellung: Bill Viola – Wasser, online
28.-30.06.2017 In jedem Sinne. Museen gestalten, Schwabach
29.06.2017 #19 Blick Storytelling, Zürich
30.06.2017 Camp Colonia – Das historische Barcamp, Köln
30.06.2017 Going online – an art market in transition, London

01.07.2017 #HohenzollernWalk, Cadolzburg, online
03.-06.07.2017 AfterWorkCamp 2017, München
05.07.2017 Ganz Ohr! Audioguides entwickeln und schreiben, Köln
06.07.2017 „Alles neu oder nur anders? – Kulturelle Bildung in der Digitalen Gesellschaft“, Berlin
07.07.2017 Preisverleihung AppArtAward 2017, Karlsruhe

Bildserie der Woche

Nah an den Menschen. Der Fotograf William Klein


prometheus-bildarchiv.de

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