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Newsletter 6. August 2014

Kultur Trend

Lektüreschlüssel und ein bisschen Mut zur Lücke

Der Literaturklassiker Moby-Dick erscheint in neuer Übersetzung. Agähn? Nichts Neues. Warum also erwähnenswert? Na ja, vielleicht aus diesem Grund: Die Neuübersetzung ist international, multilingual, selbst Analphabeten dürften sie verstehen. Melvilles Roman erscheint in Emoticons. Für jeden Satz, jedes Wort ein passendes Piktogramm. Auch der Leser des schwer verständlichen Ulysses bekommt einen neuen Lektüreschlüssel an die Hand. Der Ire Eoghan Kidney nähert sich dem dritten Kapitel des Jahrhundertromans mit der Datenbrille Oculus Rift. So soll der Leser Stephen Dedalus Bewusstseinsströmen am Sandymount Strand besser folgen können. Das Projekt In Ulysses:Proteus gibt eine Ahnung dessen, wie Game-Tech die Literatur verändern könnte. Eine Frage, die auch das Blog der Helmholtz Gemeinschaft behandelt. Ihm zufolge sei es realistisch, dass Romane ihren Lesern künftig zuhörten. So könnten diese beispielsweise nachhaken, wenn ein Handlungsverlauf unschlüssig sei. Man darf zweifeln, ob eine solche Möglichkeit eine Bereicherung darstellen würde. Schließlich ist ein wesentliches Merkmal von Literatur ein stiller Kooperationsvertrag zwischen Leser und Text: Leerstellen und Irritationen gehören dazu. Denn der Literatur geht es nicht um Information, sondern um Erzählbarkeit. Lücken inspirieren.

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Audioguideportal

Kultur Digital

Kulturmagneten

Ein internationales Forscherteam hat die Lebensdaten von über 150.000 Kulturschaffenden ausgewertet und daraus die Kulturmagneten der letzten 2.000 Jahre eruiert. Eine buchstäblich erhellende Visualisierung!
wissenschaft.de

Familienabend voll verspult

50 Jahre nachdem Kodak sein Super-8-Format auf den Markt gebracht hat, zieht ein Künstlerkollektiv durch diverse Städte und belebt die Kindheitserinnerungen der Wirtschaftswundergeneration. Das Projekt „Wunderblock“ sammelt private Filmspulen, digitalisiert sie und schneidet daraus neue Filme, die es im Rahmen von „Familienabenden mit Freunden“ vorführt.
zeit.de

Alle Achtung: Das Comic im Web

Das Comic hat es von der Schmuddelecke ins Feuilleton geschafft. Braucht es nach diesem Aufstieg das Netz? Breitband über den Kampf der Webcomics um Aufmerksamkeit.
breitband.deutschlandradiokultur.de

Das bisschen Kindle

Es gibt E-Books, die schlichtweg die Rolle eines digitalen Doppelgängers ihrer Printausgabe übernehmen und es gibt E-Books, die das Medium Buch revolutionieren wollen. Christiane Frohmann über „echte“ und „falsche“ E-Books.
freitag.de

Das Bundesarchiv und der Große Krieg

Das Bundesarchiv veröffentlicht über 700.000 digitalisierte Seiten aus den Akten des Ersten Weltkriegs. Ein Angebot zur Recherche und Weiterbildung.
ersterweltkrieg.bundesarchiv.de

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Visionäre Foto Akademie in Südtirolisarfoto sommerakademie klein
Kulturgut Fotografie – Quo Vadis?
Umfangreiche Workshops für Profifotografen und Fotoenthusiasten vom 27.-31. August 2014 auf bekanntem Südtiroler Weingut Alois Lageder. Informationen unter talkntech.de

Social Media und Kultureinrichtungen

Digitale Kuration

Viele träumen davon, Kurator einer eigenen Ausstellung zu sein. Seit drei Monaten ermöglicht die Online Plattform „Curiator“ das Sammeln, Teilen und Kuratieren von Kunst. Schon fasst der Katalog über 40.000 Kunstwerke.
artlog.com

Mobile Anwendungen im Kulturbereich

Ungewohnte Perspektiven

Das ZKM Institut für Bildmedien in Karlsruhe hat eine neue Art der Videoaufzeichnung entwickelt. Die App „MotionPicture“ erfasst nicht nur Bild und Ton, sondern auch die Bewegung des Filmenden im Raum. Beim Abspielen der Videos bewegt sich dann der Bildausschnitt auf dem Bildschirm. Schließlich muss sich sogar der Zuschauer bewegen, um alles zu erfassen. Man bewegt nunmal nichts, wenn man sich selber nicht bewegt.
dasfilter.com, iTunes

Kultur und Technologie

Neues aus Japan

Japan ist bekannt für verrückte und innovative Ideen. Die Online Ausgabe des Guardians stellt einige davon vor. Unter anderem eine Musik-Pille in Form einer kleinen SD-Karte. Vivaldis Frühling soll schöne Haut bescheren, während Mahlers Symphonie Nr. 10 einen ruhigen Schlaf fördert.
theguardian.com

Aktenzeichen Augustus

Dank unzähliger Büsten ist das idealisierte Aussehen von Kaiser Augustus bestens bekannt. Doch wie sah der Imperator wirklich aus? Ein Aachener Historiker bat das Landeskriminalamt um Rekonstruktionshilfe.
www1.wdr.de

Virtuelle Reise durch Raum und Zeit

Für den Anwender funktioniert die Venice Time Machine im Prinzip ähnlich wie Google-Street-View. Allerdings sollte er den Dienst nicht zur Orientierungshilfe nutzen. Denn die Venice Time Machine zeigt das historische Venedig. Um zu visualisieren, wie die Stadt, sich in den letzten 1.000 Jahren entwickelt hat, haben Wissenschaftler unzählige historische Dokumente digitalisiert und multidimensional dargestellt.
gizmodo.com

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Bloggen für Kunst und Kultur250x125-Akademie
29.10.2014, 10-18 Uhr Einführungsseminar in Köln, Referent: Christian Dingler – Ein Blog als Zentrum Ihrer digitalen Strategie: Lernen Sie, den eigenen Blog aufzusetzen und mit spannenden Themen zu füllen.
pausanio-akademie.de

Cultural Entrepreneurship

Schutz oder Bedrohung

Ein neues Gesetz soll Kleinanleger vor Betrügern schützen, indem es Anlageformen stärker reguliert. Problematisch ist dabei jedoch, dass die neue Regelung auch die Crowdfinanzierung von Start-ups betreffen könnte. Zwar soll es Ausnahmen geben, um die Gründerszene nicht unnötig zu belasten, doch die Branche bleibt skeptisch.
manager-magazin.de

Studien rund um Kultur

Vom Erfolg des freien Contents

In einer Studie der Europeana Foundation legt Joris Pekel dar, warum das Rijksmuseum seine Sammlung im Netz frei und ohne Einschränkungen zur Verfügung stellt. Und wie erfolgreich es damit ist.
pro.europeana.eu

Kultur-Zahlen

30

30 Jahre jung ist sie und schon nicht mehr wegzudenken aus Büroalltag und privater Kommunikation. Die E-Mail in Deutschland!
faz.net

Spaßkultur

Der Gif Connaisseur

Bewegt die Kunst oder ist es die Kunst, die sich bewegt? Ein Kunstkenner in stiller Betrachtung…
ignant.de

Kultur-Zitat

„Seit fast zwei Jahren befassen wir uns hier mit einer massiven digitalen Expansion des Museums und seiner Aufgaben. Wir verfolgen dazu mehr als ein Dutzend Projekte. In den nächsten Monaten entscheiden wir, welche wir realisieren, dann wird das Maß an Freiheit wieder geringer und die Zielorientierung größer.“ Max Hollein, Direktor von Städel Museum, Schirn Kunsthalle und Liebieghaus im Interview über seine nächsten Ziele.
zeit.de

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290x125 Artguide 290x125 Kunst und Reise

Termine

14.08.2014 gamescom congress, Köln
18.08.2014 Museen & Social Media – Eine praktische Einführung, Chemnitz
25.08.2014 Urheberrecht in der Museumspraxis:…Ausstellungen im Internet, Chemnitz

03.09.2014 #Tweevening zu „14/18 – Die Schweiz und der Grosse Krieg“:…, Basel
06.-07.09.2014 Archivia 14, Linz
06.-11.09.2014 CIDOC – Access and Understanding – Networking in the Digital Era, Dresden
08.-09.09.2014 Open-Access Tage, Köln
09.09.2014 6. AppDay, Köln
12.09.2014 Mit Netz und offenen Daten – Kulturgut digital, Berlin
15.-26.09.2014 Macht. Wissen. Teilhabe. Sammlungsinstitutionen im 21. Jhdt., Dresden
24.-26.09.2014 Altmetrics: Was folgt auf die klassische Bibliometrie?, Regensburg
27.09.2014 stARTcamp, Köln
29.09.-01.10.2014 Conference on information technologies for…digital cultural heritage…, Paris

02.10.2014 The reuse of digital cultural content in education, tourism and leisure, Rom
06.10.2014 Digital Curation: Creating an Environment for Success, Cambridge, MA

Bildserie der Woche

Kaiser Maximilian I. – Der letzte Ritter

32_2014
prometheus-bildarchiv.de

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