Kultur Trend
Paint Or Die: Streetart im Web
Seit 2011 sammelt Timo Schaal Streetart. Auf Facebook und unter Zutun von einer Million Fans postet er Streetart in Germany. Damit ist er nicht allein, denn das Netz ist voll von den anarchischen Wundern unserer Stadtmauern. Nun bekommt die Szene Konkurrenz, denn Googles Cultural Institute hat seine Sammlung um Streetart erweitert. Neben klassischen Bilderstrecken, lassen sich einige Wandgemälde über Street View in virtuellen Rundgängen erkunden. Über den Hashtag #streetartproject kann jeder dazu beitragen, Graffiti im Netz zu konservieren. Ein nicht unwesentlicher Aspekt für eine Kunstform, die per se vom Verschwinden bedroht ist. Der Wille der Sprayer, ihre eigene Umwelt kreativ mitzugestalten, bewegt sich am Rande der Illegalität. Somit laufen sie stets Gefahr, dass ihre Werke schon bald wieder zerstört werden, übermalt, vergessen. Streetartist INSA reagiert darauf, indem er seine Werke schon im Entstehungsprozess fotografisch dokumentiert und später als sogenannte Gifiti ins Netz stellt. Für den französischen Künstler Philippe Echaroux hingegen liegt ein wesentlicher Reiz in der Vergänglichkeit. Seine Streetart besteht aus Licht. Echaroux projiziert Fotografien auf Häuserwände, auf Bäume oder in den Hafen von Marseille. Digitale Streetart ohne Vandalismus. Ist das die Zukunft des Graffito oder finden wir bald schon Tags auf Webseiten?
Kultur Digital
Virtualismus
Virtualismus bezeichnet weniger eine Stilrichtung als vielmehr die Summe aller ästhetischen Erscheinungsformen im Internet. Ein Workshop im französischen Kulturministerium lotete den Charakter digitaler Kunst aus.
creative.arte.tv
Augmented Art im öffentlichen Raum
Heute beginnt in Basel das Festival „Virtuale Switzerland“. Dort offenbaren 13 Kunstwerke Augmented Reality als Schlüsseltechnologie für die Präsenation von Kunstwerken im öffentlichen Raum.
aargauerzeitung.ch; virtualeswitzerland.com
Kunst zum Besucher
Der Besucherkreis der Website der Tate ist sehr heterogen: Während Kunsthistoriker dort primär nach Veröffentlichungen wie Konferenzvideos und Forschungsbeiträgen suchen, wollen Laien vornehmlich Bilder ansehen und teilen. Wie kann die Website diesen unterschiedlichen Erwartungshaltungen gerecht werden? Eine Analyse.
tate.org.uk
One Met – Many Worlds
Viele Welten brauchen viele Sprachen. Getreu diesem Motto präsentiert das Metropolitan Museum of Art 500 Highlights im Netz. Das interaktive Webportal animiert seine Besucher, poetische Beiträge zu kreieren – auf Englisch, Arabisch, Chinesisch, Französisch, Deutsch, Italienisch, Japanisch, Koreanisch…
metmuseum.org
Schaufenster in die polnische Kultur
Das Internetportal Porta Polonica möchte in Deutschland lebende Polen miteinander vernetzen, ihnen eine gemeinsame digitale Plattform bieten. Doch spricht Porta Polonica prinzipiell alle an – ob Historiker oder Fußballfan: Immerhin erfährt man hier, wer all die Kloses und Podolskis seinerzeit in den Schatten gestellt hätte…
porta-polonica.de
Social Media und Kultureinrichtungen
Someone Please Call 2254
Die Programmreform bei Deutschlandradio Kultur hat der Führungsebene einigen Ärger vonseiten der Mitarbeiter eingebracht. Nun zieht sie auch den Zorn der Hörer auf sich. Dass die Hörertalksendung 2254 eingestellt werden soll, rechtfertigt Kultur-Chef Hans Dieter Heimendahl mit der Möglichkeit von Online-Kommentaren. Hierdurch fühlen sich ältere Hörer ausgegrenzt. Sie wollen ihr herkömmliches soziales Netzwerk behalten.
taz.de
Mobile Anwendungen im Kulturbereich
Intergalaktisch: Björk im MoMa
Zwischen VW-Käfer und Tetris präsentiert sich in der Architektur & Design-Abteilung des MoMAs neuerdings die App Biophilia von Sängerin Björk. Die App führt den Nutzer in eine dreidimensionale Galaxie, in der musikalische Strukturen und natürliche Phänomene ein eigenes Universum bilden. Mit der Biophilia-App habe Björk die Wahrnehmung von Musik verändert, hieß es in der Begründung von Kuratorin Paola Antonelli.
musikexpress.de
Generation Guide
Zur Eröffnung der Jubiläumsausstellung “Eine große Idee – 50 Jahre Lehmbruck Museum” hat das Duisburger Museum einen „Generation Guide“ entwickelt. In der Audioguide-App treten Schüler und Senioren in einen Dialog über die Schlüsselwerke des Bildhauers.
derwesten.de; iTunes
Kultur und Technologie
Can’t Touch It: Analyse ohne Körperkontakt
Damit ein Meisterwerk wie Leonardo Da Vincis Selbstporträt erhalten bleibt, muss es vor einem möglichen natürlichen Zerfall geschützt werden. Ohne das Porträt anzufassen, bestrahlen internationale Wissenschaftler das Bild mit einem Spektroskop und analysieren somit möglichst schonend, wie es um die Zeichnung steht.
zeit.de
Kultur-Zahlen
1.000
Stabile Ländergrenzen in Europa? Ein Zeitraffer-Video zeigt, wie sich die Grenzen in den letzten 1.000 Jahren europäischer Geschichte verändert haben.
viralforest.com
Spaßkultur
Aber, wenn es Kunst ist, darf ich doch sammeln?!
Na, freilich! Das Schweizer Tschutti Heftli rehabilitiert den Fußball-Sticker. 32 Künstler porträtieren Jogi und Ribéry.
fudder.de
Kultur-Zitat
„Wir müssen viel mehr echte Erfahrungen machen und intensiver erleben, wenn wir uns von den Medien nicht vereinnahmen lassen wollen“, empfiehlt der Kinder- und Jugendpsychiater Christoph Möller allen Altersgruppen aufgrund der Ergebnisse der vom Gesundheitsministerium in Auftrag gegebenen Pinta-Diari-Studie.
focus.de
Termine
18.-20.06.2014 Museum Next, NewcastleGateshead
22.06.2014 Tweetup #IssWas, Bonn
25.-26.06.2014 OpenCulture 2014: Cutting-edge Conference Programme, London
26.06.2014 Crowdfunding & Storytelling, Berlin
26.-27.06.2014 Digitale Kunstgeschichte in der Schweiz, Zürich
26.-27.06.2014 48. Rheinischer Archivtag, Kleve
28.06.2014 ExtraSchicht – Die Nacht der Industriekultur, Ruhrgebiet
30.06.2014 “Art History 2.0. A humanistic discipline in the age of virtuality”, München
06.07.2014 Preisverleihung CodingDaVinci, Berlin
07.07.2014 Bilderflut – Bilderschatz, Berlin
08.07.2014 „Sharing digital arts and humanities knowledge: DARIAH…”, Lausanne
11.07.2014 App Art Award – Preisverleihung, Karlsruhe
22.07.-01.08.2014 Digital Humanities & Language Resources, Leipzig
28.07.-01.08.2014 Visual Analysis with Digital Tools, Göttingen
