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Newsletter 23. April 2014

Kultur Trend

Wichtig ist nur die Veränderung: Das kreative Potential offener Daten

Am kommenden Freitag startet die Deutsche Digitale Bibliothek in Kooperation mit zahlreichen Kulturinstitutionen einen Hackathon. Coding Da Vinci! Jeder darf ran und alle offenen Datensätze frei und unbeschwert aufmischen. Auf eine Zentralperspektive wird verzichtet. Ganz bewusst. Liegt die Chance auf neue Prototypen doch gerade im Perspektivverlust. Verabschieden wir uns also erst einmal von festgefahrenen Ansichten: Software- und Spieleentwickler sind keine Kunstbanausen. Sie sind auch keine Heilsbringer für eine staubige Kulturlandschaft, aber beide Seiten können sich  befruchten. Hackathons sind hierfür die richtige Spielwiese, davon ist der Guardian überzeugt. Und wer erst einmal Feuer gefangen hat, kann sich auf zahlreichen Plattformen austoben. In den Laboren der Europeana oder der Digital Public Library Of America zum Beispiel. Eine Win-Win-Strategie. Denn indem die Institutionen ihre APIs zur freien Nutzung anbieten, kommen sie in den Genuss neuer, kostenfreier Anwendungen. Dass offene Daten aber nicht nur das kreative Potential von Hackern entfachen, beweist eindrucksvoll das Rijksmuseum. In dessen digitaler Sammlung kann jedermann sein eigenes Studio eröffnen und Druckgrafiken tanzen lassen oder eine Lidschattenpalette aus dem Farbspektrum eines Gemäldes kreieren. Manchmal kommt Kunst eben doch von Wollen und von der Ermutigung, nie im Stillstand zu verharren.

Kultur Digital

Fernsehen, wie es dir gefällt

Österreichs öffentlich-rechtlicher Rundfunk schlägt einen neuen Weg ein und wendet sich per App an seine Beitragszahler. „My ORF“ soll ab 2016 das herkömmliche Fernsehprogramm mit den Vorzügen einer TVthek vereinen. Mit individuellen Programminformationen, Kommentar- und Social-Media-Funktionen. Doch bei der App handelt es sich nur um einen ersten Schritt im Rahmen der angekündigten Digitaloffensive des Senders.
diepresse.com

Was dich bewegt

Sei es die Krönung von Queen Elizabeth oder der Mr. Universe Contest mit Arnold Schwarzenegger – im Videoarchiv des Medienunternehmens British-Pathé findet sich so ziemlich alles, was das 20. Jahrhundert bewegt hat. Entertainment oder Aufnahmen aus dem Alltagsleben und vor allem Nachrichten wie Kriegsaufnahmen. Nun stehen die mehr als 85.000 Filme Forschern und Hobbyhistorikern als Zeitzeugnisse auf YouTube zur Verfügung.
heise.de, britishpathe.com

Respekt, Digga!

Ein ehrgeiziges Projekt, das dort im Norden der Republik entsteht: efoto Hamburg möchte das größte Bildarchiv der Stadt werden und zugleich sozialen Netzwerken wie Facebook und Google Plus Konkurrenz machen. Über eine mobile Applikation sollen Hamburger die Geschichten ihrer Heimat vor Ort in Bild und Text erfahren und mit anderen teilen.
efoto-hamburg.de

Lavater im Schaumbad

Die Zentralbibliothek Zürich hat das Projekt DigiTUR gestartet und digitalisiert ihre Bestände von Folioblättern, Briefen, Graphiken und weiteren historischen und damit sehr empfindlichen wie wertvollen Dokumenten. Alle Digitalisate können umsonst und bequem als PDF heruntergeladen werden. Eine Initiative, die das kulturelle Erbe der Stadt und des Kantons Zürich nachhaltig sichern soll.
nzz.ch

Zeitmaschine 14/18

Mit dem interaktiven Spiel „Zeitmaschine 14/18“ emotionalisiert ARTE den Ersten Weltkrieg: Wie wäre es dem Spieler ergangen, wenn er vor 100 Jahren gelebt hätte – als Rotkreuzschwester Anne Neth oder bei einem Konzert im Schützengraben?
future.arte.tv

Social Media und Kultureinrichtungen

So Kiss Me And Smile For Me

Sozial nennen sich unsere Medien und vernachlässigen dabei einen wesentlichen Aspekt von Zwischenmenschlichkeit: die Berührung! Auf dieses Defizit reagieren Karen Lancel und Hermen Maat mit ihrem Kunstprojekt „Saving Faces“.
creative.arte.tv

Mobile Anwendungen im Kulturbereich

Völlig losgelöst

Olafur Eliasson fordert in der App „Your exhibition guide“ dazu auf, sich wie ein Asteroid durchs Museum zu bewegen. Anette Schneider kann mit diesen esoterischen Videobotschaften wenig anfangen. Sie schimpft die App ein Instrument der Gedankenlosigkeit.
deutschlandradiokultur.de

Epochal

Die Welt-Gruppe startet mit EPOS ein Digitalmagazin für Geschichts- und Wissens-Themen. Den Anfang macht eine Ausgabe zum Ersten Weltkrieg.
welt.de

Pokaltrinken mit Altarfigur

Die Münchner Software-Schmiede Metaio und das Bayerische Nationalmuseum haben eine Augmented Reality App entwickelt, die fünf Exponate des Hauses neu beleuchtet. So zeigt die Anwendung beispielsweise die Riemenschneider-Figur der Maria Magdalena in ihrem originalen Kontext und verdeutlicht die ursprüngliche Funktion einer goldenen Pokalfigur.
huffingtonpost.de, Video

Kultur und Technologie

Raumgreifend

Das Museum für die Geschichte der polnischen Juden hat nach einer neuen Technologie gesucht, um die Geschichte der Pogrome des 19. Jahrhunderts sowie des Holocausts zu erzählen. Die Installation des Designkollektivs panGenerator wirkt besonders in leeren Räumen. Sie bietet sich daher für Orte ohne eigene Exponate an – zum Beispiel für Gedenkstätten.
thecreatorsproject.vice.com

Cultural Entrepreneurship

Plattmacher

Was bedeutet die Überlebenskrise von Print-Medien für das Wesen der Demokratie? Kann es unter finanzieller Abhängigkeit selbstkritische Berichterstattung geben und lautet das neue Zauberwort des Journalismus Spezialisierung? Der Tagesspiegel blickt in die USA und sucht Einnahmequellen nach dem Einbruch des Anzeigenmarktes.
tagesspiegel.de

Kultur-Zahlen

10.000.000

10.000.000 Euro konnte die Crowdfunding-Plattform Startnext innerhalb der letzten dreieinhalb Jahre locker machen und damit u.a. Filmemacher, Kultur- und Musikprojekte sowie Spieleerfinder supporten.
startnext.de

Spaßkultur

Hip Hop Heroik

Die Ikonografie der Rapper…
b4-16.tumblr.com

Kultur-Zitat

„Auch die Museen müssen auf den Trend zur Digitalisierung reagieren und neue Zugänge zu ihren Beständen schaffen.“ Stefan Rohde-Enslin vom Berliner Institut für Museumsforschung gegenüber dem Tagesspiegel.
tagesspiegel.de

Termine

25.-26.04.2014 Geschichtsdidaktische Medienverständnisse, Köln
26.-27.04.2014 Coding da Vinci – Der Kultur-Hackathon, Berlin

03.-04.05.2014 Konferenz „Theater und Netz“, Berlin
04.-07.05.2014 Jahrestagung DMB: Museum machen – Museumsmacher, Mainz
05.05.2014 MS Wissenschaft Tweetup, Berlin
06.05.2014 Tweetup „Baden unter Palmen…“ #BadenFFM, Frankfurt a.M.
06.-08.05.2014 Netzkonferenz re:publica 14, Berlin
07.05.2014 „Ihre Marke als Erzählwelt” – Storytelling für Kultureinrichtungen, Köln
07.05.2014 All you can read! – Wem das E-Book auf den Magen schlägt, Kassel
07.-09.05.2014 Clash of Realities, Köln
08.-09.05.2014 3. DGI-Konferenz: Informationsqualität und Wissensgenerierung, Frankfurt
10.05.2014 stARTcamp, München
14.05.2014 „Interviews führen und filmen” – Einführung in die Videoproduktion, Köln
15.-16.05.2014 „Vom stimmigen Konzept zum stimmungsvollen Film” – Videoproduktion für Kultureinrichtungen…, Köln
16.05.2014 Tagung „Vernetzung. Über das Morgen hinaus“, Düsseldorf
18.05.2014 Internationaler Museumstag 2014 #IMT14
19.-25.05.2014 Interactive Cologne Festival, Köln
20.-21.05.2014 26. Medienforum NRW, Köln
22.05.2014 brand eins Konferenz „So geht Zukunft“, Hamburg
22.-23.05.2014 MAI-Tagung, Völklingen
22.-24.05.2014 DGV-Fachtagung: Identitätsfabrik reloaded, Karlsruhe
22.-24.05.2014 Gamification World Congress 2014, Barcelona
23.-24.05.2014 Klassisch, kreativ und digital – neue Ressourcen für alte Archive, Konstanz

03.06.2014 “Erfahrungsräume erweitern!” – Digitale Strategien für Kultureinrichtungen, Köln
03.-06.06.2014 103. Bibliothekartag, Bremen
05.06.2014 Film im digitalen Zeitalter. Filme digitalisieren, sichern und bewirtschaften, Zürich
11.-12.06.2014 Konferenz „Zukunft der Forschung in Museen“, Hannover
14.06.2014 stARTcamp RuhrYork, Dortmund
16.-17.06.2014 Telling Stories About Art with Open Collections, Harvard

Bildserie der Woche

Pieter Bruegel der Ältere. Komplexe Bilderwelten

17_2014
prometheus-bildarchiv.de

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