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Newsletter 2. April 2014

Top Thema

Vollversion der Deutschen Digitalen Bibliothek

Das gemeinsame Projekt von Bund und Ländern, die Deutsche Digitale Bibliothek, bietet seit Montag in einer ersten Vollversion einen zentralen Zugriff auf das deutsche digitale Kulturerbe. Momentan ist das der Zugriff auf rund acht Millionen Datensätzen von 120 Institutionen. Für den Kulturmanager und Juristen Paul Klimpel stehen neben diesem Materialangebot vor allem die Bündelung der digitalen Werke und die Vernetzung der Institutionen im Zentrum der Aufgaben der DDB. Da wird zukünftig noch einiges zu tun sein, denn geplant ist, die Online-Angebote von 30.000 Museen, Lesesälen, Konzerthäusern, Archiven und Forschungseinrichtungen zu verdichten und kostenlos zugänglich zu machen. Frank Frischmuth, Geschäftsführer der DDB, spricht im SWR2 Kulturgespräch von einem „Jahrhundertprojekt“.
Was bietet die DDB? Das kostenlose Angebot können alle nutzen. Mit einem persönlichen Profil lassen sich Suchergebnisse speichern, Favoritenlisten anlegen und eigene virtuelle Sammlungen teilen. Es ist eine semantische Suche integriert, durch die Bezüge zwischen den digitalen Werken verdeutlicht werden. Außerdem stehen neue digitale Angebote wie die erste virtuelle Ausstellung “Zu Mythen und Monumenten. Die Forschungsreise von Konrad Theodor Preuss nach Kolumbien (1913-1919)” zur Verfügung.
Das ist aber erst ein Anfang. Die nächsten Pläne versprechen noch einiges mehr. Beispielsweise der erste deutsche Kultur-Hackathon Ende April in Berlin, Coding da Vinci, bei dem Kulturinstitutionen mit der Entwickler-, Designer- und Gamercommunity gemeinsam das Potential des digitalen Kulturerbes ergründen und die DDB als Mitveranstalter dabei ist. Dann aber auch die Freischaltung eines weiteren Portals, dem Archivportal-D, einem Teilprojekt der DDB für archivische digitale Informationen, die noch in diesem Jahr geplant ist. Der Ausbau eines speziellen Kinder- und Jugendportals soll ebenfalls begonnen werden. Dazu kommen Fragen, die im Raum stehen und in der nächsten Zeit zu klären sind: Steht die dauerhafte Finanzierung dieses ehrgeizigen Projekts? Kann das Urheberrecht verändert werden, um weiteres Kulturerbe digital für alle zur Verfügung stellen zu können?
Spannende Fragen!!!

Kultur Digital

Wiedergeburt des Musikvideos im Internet

Seit „Happy“ von Pharrell Williams schwelgt das Internet im Glück. Menschen in Saarbrücken und Abu Dhabi tanzen und tanzen und immer mehr richtig gute Videos machen die Runde. Qualitätvolle Musikvideos sind zurück und mit ihnen die Popmusik. Grund genug, die Genese des Musikvideos zu beleuchten und die musikalische Renaissance gebührend zu feiern.
welt.de

Ausgrabung einer digitalen Stadt

Forscher in Amsterdam bemühen sich derzeit um die Exhumierung einer der ersten Social Media Plattform. Digital City – kurz DDS – wurde im 1994 gelauncht, lange bevor das Internet zum festen Bestandteil des täglichen Lebens avancierte. Die virtuellen Grabungsarbeiten haben einen neuen Berufsstand auf den Plan gerufen, den Web-Archäologen.
csmonitor.com

Nach der (Opern-)Wahl ist vor der (Opern-)Wahl

Die Komische Oper in Berlin erleichtert ihren Besuchern zukünftig die Qual der Wahl. Mit dem Oper-O-mat bringt das Haus ein Tool an den Start, mit dem Operninteressierte im Vorfeld das umfangreiche Angebot des Hauses selektieren können. Die Favorisierung bestimmter Kriterien führt zur Auswahl des “passenden“ Stückes.
komische-oper-berlin.de

Medizin im 19. Jhdt.

Erste historische Ressourcen aus der Medizin stellt die britische Wellcome Library in der digitalen Sammlung der Medical Heritage Library (MHL) online frei zur Verfügung. Geplant ist in dem dreijährigen Projekt noch mehr. Am Ende sollen es 25.000 medizinische Bücher aus dem 19. Jahrhundert sein, die digital zu erforschen sind.
blog.wellcomelibrary.org, medicalheritage.org

Social Media und Kultureinrichtungen

Digitale Stolpersteine

In einem Echtzeit-Experiment hat der Historiker Moritz Hoffmann mit vier Kollegen versucht, über den Twitter Account @9nov38 die Ereignisse der Reichspogromnacht am 9. November 1938 nachzuzeichnen. In der Reihe 140 Sekunden – Ein Tweet und seine Geschichte – berichtet er nun rückblickend über das Projekt und erläutert, warum Twitter sich ganz besonders eignet Zeitlichkeit abzubilden.
140sekunden.de

Nofotosplies!

Das Fotografierverbot in italienischen Museen könnte fallen, berichtet die Zeitung La Repubblica. Eine besucherfreundliche Neuerung in Zeiten, in denen fast jeder Besucher ein Smartphone dabei hat. Selbstverständlich auch ein praktikables Mittel zur Selbstvermarktung der Museen in den sozialen Medien.
welt.de

Mobile Anwendungen im Kulturbereich

Helmut fragen

Die neue App „Ask Helmut“ bietet Übersicht über die Fülle an Berliner Kulturangeboten. Mit einem alternativen Blick und in frischem Layout werden auch kleine Klassik- und Clubkonzerte, Theater und Ausstellungen sowie Filme in Programmkinos aufgelistet. Bis zu 150 solcher Veranstaltungen am Tag zeigt das Programm an.
berliner-zeitung.de

Alexander spielen

Mit „The Secret Legacy“ kann ab Juni spielerisch das Vermächtnis Alexander von Humboldts entdeckt werden. Im Rahmen des EU-Projekts „Europeana Creative“ wurde das Adventure Game vom Spieleentwickler Florian Berger gemeinsam mit dem Berliner Museum für Naturkunde entwickelt. Es bietet eine intelligente Verquickung von Wissen und Spielhandlung.
tagesspiegel.de

Kultur und Technologie

Historischer Quellcode veröffentlicht

Auf der Website des Computer History Museum steht nun der Source Code der ersten Betriebssysteme von Microsoft zur Verfügung. Die Wurzeln des Personal Computing können so studiert werden und sind für nicht kommerzielle Zwecke frei nutzbar.
nzz.ch

Faktor Geografie

Um historische Ereignisse zu analysieren, bietet das GIS oder Geographical Information System neue Möglichkeiten. Historische Daten verschiedener Quellen führen zu einer geografischen Rekonstruktion der örtlichen Gegebenheiten. Am Beispiel der Schlacht von Gettysburg wird die transdisziplinäre Methode erörtert.
empirestudies.com

Cultural Entrepreneurship

Cultural Entrepreneurship Award 2014

Die Szyperski-Stiftung stiftet auch dieses Jahr einen mit 1.500€ dotierten Award für interessante Projekte, wissenschaftliche Arbeiten und Start-Ups im Bereich der Kreativ- und Kulturwirtschaft. Der Preis soll als Anerkennung und Unterstützung für unternehmerisches und selbstständiges Denken und Handeln im Bereich der Kultur dienen.
gforum2014.de

Jedem Bücherwurm sein Buch

Crowdfunding ist nun schon seit längerer Zeit eine Finanzierungsoption für kleinere und größere Projekte und es ist auch eine für spezielle Buchproduktionen. Tom Hillenbrand und Konrad Lischka haben den Bildband „Drachenväter“ zu dem Rollenspiel Dungeons & Dragons selbst verlegt. Ihre Erfahrungen und Tipps…
spiegel.de

Spielerisches Lesen

Das neue Lesequest-Format macht das Lesen für Kinder zu einem spielerischen Spaß. Es gilt Codewörter zu finden, um animierte Illustrationen sehen zu können. Dadurch kommen sie in der Geschichte weiter. Daktylos Media heißt der Verlag für Kinder-Apps, den ein Elternpaar gegründet hat. Ihre erste durch Crowdfunding finanzierte interaktive App bieten sie in den drei Sprachen englisch, deutsch und russisch an.
essentialunfairness.wordpress.com

Studien rund um Kultur

Wissenschaftsschranke im Bildungsbereich

Seit einigen Jahren werden Ansätze diskutiert, Ausnahmen vom Urheberrecht im Bereich Forschung und Lehre zu erweitern. In ihrer Untersuchung erläutert Katharina de la Durantaye, Juniorprofessorin für Bürgerliches Recht an der Humboldt-Universität Berlin, die „allgemeine Bildungs- und Wissenschaftsschranke mit Regelbeispielen“ und macht konkrete Gesetzesvorschläge.
irights.info, PDF

Kultur-Zahlen

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Print versus Online. Zwölf Thesen im Zeichen der Kollaboration. Chefredakteure der ZEIT fassen zusammen.
zeit.de

Spaßkultur

Bizarr, absurd, überflüssig?

25 Ausstellungsobjekte, die nicht unbedingt im Museum erwartet werden.
YouTube

Kultur-Zitat

„Wir müssen in unseren Internetauftritt genau so investieren, wie in ein Ladenlokal.“ Thomas Wrensch, der mit seinem Bruder die 1867 gegründete Braunschweiger Buchhandlung Graff mit etwa 100 Mitarbeitern führt.
sueddeutsche.de

Termine

02.-05.04.2014 Museums and the Web, Baltimore
03.04.2014 Fachforum: Kultur und Vermarktung NRW 2014, Neuss
03.-04.04.2014 Offene Archive 2.1 – Social Media im deutschsprachigen Archivwesen, Stuttgart
04.-05.04.2014 Gründerseminar des Verbandes Deutscher Kunsthistoriker, Bonn
05.04.2014 Start der Quadriennale, Düsseldorf
05.04.2014 Tweetup mit David Shrigley in der Pinakothek der Moderne, München
05.04.2014 Nachklapp-Veranstaltung zur Jahreskonferenz „Komplizen“, Berlin
12.04.2014 Meet and Tweet, Heilbronn
25.-26.04.2014 Geschichtsdidaktische Medienverständnisse, Köln
26.-27.04.2014 Coding da Vinci – Der Kultur-Hackathon, Berlin

03.-04.05.2014 Konferenz „Theater und Netz“, Berlin
07.05.2014 „Ihre Marke als Erzählwelt” – Storytelling für Kultureinrichtungen, Köln
07.-09.05.2014 Clash of Realities, Köln
08.-09.05.2014 3. DGI-Konferenz: Informationsqualität und Wissensgenerierung, Frankfurt
10.05.2014 stARTcamp, München
14.05.2014 „Interviews führen und filmen” – Einführung in die Videoproduktion, Köln
15.-16.05.2014 „Vom stimmigen Konzept zum stimmungsvollen Film” – Videoproduktion für Kultureinrichtungen…, Köln
16.05.2014 Tagung „Vernetzung. Über das Morgen hinaus“, Düsseldorf
18.05.2014 Internationaler Museumstag 2014 #IMT14
19.-25.05.2014 Interactive Cologne Festival, Köln
20.-21.05.2014 26. Medienforum NRW, Köln
22.05.2014 brand eins Konferenz „So geht Zukunft“, Hamburg
22.-23.05.2014 MAI-Tagung, Völklingen
22.-24.05.2014 Gamification World Congress 2014, Barcelona
23.-24.05.2014 Klassisch, kreativ und digital – neue Ressourcen für alte Archive, Konstanz

Bildserie der Woche

Abschied

14_2014
prometheus-bildarchiv.de

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