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Newsletter 12. Februar 2014

Kultur Trend

Stadtgeschichte per Smartphone

Die Wunder einer Stadt liegen für ihre Bewohner selten dort verborgen, wo Touristen für Fotos posieren und als Andenken die Butterbrotpapiere ihrer Stullen zurücklassen. Viel aufschlussreicher über das Wesen der Heimat ist oftmals die nächste Straßenecke, ein U-Bahn-Knotenpunkt oder eine Stelle am Fluss. Ein herkömmlicher Stadtführer kann das kaum vermitteln. Dafür braucht es die Erzählungen der Städter. Ihre liebgewonnenen Details sammelt nun die Volkshochschule in Moosburg. Gemeinsam mit dem Bayerischen Rundfunk initiiert sie das Projekt Hörpfade, das mit Hilfe von QR-Codes vor Ohren führt, dass Geschichte nicht nur hinter verstaubten Vitrinen stattfindet. Ein ähnliches Anliegen verfolgt die Dortmunder Crowdfunding-Aktion „Vergangenes verorten“. QR-Codes auf Steinstelen sollen zur historischen Spurensuche anregen. Was für den Benutzer in der Regel beiläufig daherkommt und keine große Vorbereitung durch ihn verlangt, bedarf auf Seiten der Projektinitiatoren einer Menge Rechercheleistung und Fingerspitzengefühl. Vor allem wenn es um schwierige Themen wie die nationalsozialistische Vergangenheit der eigenen Heimat geht. In Garmisch Partenkirchen haben Gymnasiasten in enger Zusammenarbeit mit Historikern einen Audioguide wider das Vergessen realisiert.

Kultur Digital

Faustdick aufgetragen

Kein zweiter deutschsprachiger Autor hat so viele Illustratoren gefunden wie Goethe. Darunter so bedeutende Namen wie Max Beckmann oder Max Slevogt. Das Frankfurter Goethe-Haus stellt nun seine graphische Sammlung ins Netz.
museum-digital.de

Virtuelles Gedenkbuch

Speyer erinnert mit einem Blog an das Schicksal seiner jüdischen Bürger und Zwangsarbeiter unter der nationalsozialistischen Herrschaft. Die Datenbank soll im Besonderen Nachkommen der Opfer und Ahnenforschern als Quelle dienen.
swr.de

Alles neu macht der Februar

Vor vier Jahren startete das Deutschlandradio sein drittes Vollprogramm: DRadio Wissen. Nun steht der digitalen Welle eine grundlegende Programmreform bevor. Keine Mainstreamberieselung, ein schöner Samstag und mehr Musikvielfalt – Programmchef Ralf Müller-Schmid verrät, was den Hörer ab dem 19. Februar erwartet…
radioszene.de

An die Pulsadern

Ob das Sinn ergibt? Der Bayerische Rundfunk möchte sein Klassikprogramm ab 2016 nur noch digital senden. Die Jugendwelle Puls soll im Gegenzug eine UKW-Frequenz erhalten. Mit dem Wohlwollen der jeweiligen Hörergruppe sollte der Bayerische Rundfunk bei dieser Reformidee besser nicht rechnen. Spannend bleibt die Frage, wer dem Sender zuerst den Marsch bläst: Klassikfans oder das hauseigene Symphonieorchester?
merkur-online.de

Digitales DIN A5

Groschenromane haben klare Grenzen. Was geht und was nicht, geben die großen Verlagshäuser vor. Dramaturgisch facettenreicher ist da der elektronische Heftroman. Hier können die Autoren die Genregrenzen neu ausloten. Das E-Format bringt dem Leser einen weiteren Vorteil: Kein kitschiges Cover verrät den schlechten Geschmack.
youtube.com

Social Media und Kultureinrichtungen

All You Tweet Is Love

Wer wissen will, was ein Tweetup ist, ohne sich bei Twitter anzumelden, sei das E-Book „All You Tweet Is Love“ empfohlen. Die Publikation der Kulturkonsorten richtet ihr besonderes Augenmerk auf den Aspekt der Kulturkommunikation.
iTunes

1000 Wege führen nach Florenz…

… einer davon über die Ausfahrt #gid14 des Kurznachrichtendiensts Twitter und die Bundeskunsthalle Bonn. Dort fand im Rahmen der “Geisteswissenschaft im Dialog” am 6. Februar ein Tweetup statt. Der Kunsthistoriker Helge David übernahm die Reiseleitung, WDR 5 den Wegreport.
wdr5.de

Happy Birthday, Herr Doktor!

Eine ganze Menge Energie steckt die Stadt Heilbronn in das Jubiläumsjahr des Arztes und Physikers Robert Mayer: Auf ein Webportal mit interaktiven Lernspielen und Ausführungen zur Thermodynamik folgt nun eine eigene Facebookseite. Hier postet Monsieur, was vor 200 Jahren in Heilbronn los war.
robert-mayer-heilbronn.de, Facebook-Seite

Brandt und der „Eiserne Schmied“

Hagen war einer der ersten deutschen Orte mit Jugendstil. Die Tourismusbranche wird nicht leid, das auzuschlachten und wirbt mit etwas zu viel versprechenden Parolen wie „Jugendstilstadt Hagen“. Hand aufs Herz, Hagen! Zeig doch, wie du bist und warst. Die Stadt geniert sich nicht und postet Archivfotos auf Facebook – von der Zwiebackfabrik Brandt und dem eisernen Wehrmann aus dem Ersten Weltkrieg. Daumen hoch!
derwesten.de

Mobile Anwendungen im Kulturbereich

Barrierefreies Kino

Die kostenlosen Apps „Greta“ und „Starks“ ermöglichen Blinden und Gehörlosen einen unbeschwerten Kinobesuch. Indem die Apps den Ton des vorgeführten Films erkennen, können sie zeitgleich zusätzliche Informationen anbieten: Untertitel für Hörgeschädigte und Audiodeskriptionen für Sehbehinderte.
sr-online.de, taubenschlag.de

Durch die Blume gesagt

Der niederländische Tulpenpark Fluwel’s experimentiert mit Apples Bluetooth-Low-Energy-Technologie iBeacon: Wer mit der entsprechenden App durch die Ausstellung spaziert, erhält Kurznachrichten mit relevanten Informationen oder launigen Quizfragen. iBeacon Module arbeiten mit kleinen Sendern, die über eine Reichweite von bis zu 30 Metern verfügen und sich für die Positionsbestimmung in Räumen eignen.
mobilecommercedaily.com

Leicesters scharfe Augen

Das Jewry Wall Museum im britischen Leicester hat eine App entwickelt, die in Form verschiedener 3-D-Modelle die römische Vergangenheit der Stadt visualisiert. Wer sich nah genug am historischen Orten befindet, kann die Modelle via Augmented Reality über die heutigen Ansichten blenden.
leicestermercury.co.uk

Kultur und Technologie

Erforschung antiker Schiffe per CAD-Technologie

Mittels computer-aided Design (CAD) und 3-D-Drucker wollen Wissenschaftler aus Trier historische Geheimnisse lüften. Sie rekonstruierten das antike Schiff „Lusoria“, dessen digitales Modell neues Licht auf Handel- und Verkehrswege in der Antike werfen könnte.
archaeologie-online.de

Cultural Entrepreneurship

Was soll das kosten?

Das Museum Ludwig in Köln zieht seine Preise an. 11 Euro soll der Eintritt künftig kosten. Nichts gegen das 9/11 Museum in New York, das 24 Dollar verlangt. In London wiederum sind zahlreiche Museen kostenlos. Welche Politik steckt hinter den Eintrittspreisen? Welchen Einfluss hat sie auf das Besuchermilieu? Und inwiefern wirken sich die Preise auf das Budget der Häuser aus? Ein Aufruf zur Diskussion.
museumspoliticsandpower.org

Kultur-Zahlen

300-400

Der Musiker Jean Michel Jarre ist der Meinung, dass Kulturschaffende 300 bis 400 Dollar an jedem verkauften Smartphone verdienen sollten. Schließlich machten erst ihre Inhalte die Geräte interessant.
theguardian.com

Spaßkultur

Na, was gibt’s denn da zu sehen?

Es ist der Itsy-bitsy-Honolulu-Keks-Bikini … schick und sehr modern!
dailymail.co.uk

Kultur-Zitat

„Zur Ästhetik des E-Books kann ich gar nichts schreiben, denn es gibt sie nicht.“
Buchgestalter Friedrich Forssman im Suhrkamp Blog Logbuch
logbuch-suhrkamp.de

Termine

15.02.2014 Auf dem Markt. Perspektiven freiberuflicher Kulturwissenschaftler…, Hamburg
18.02.2014 IANUS-Informationsveranstaltung, Berlin
18.02.2014 Tweetup „In der Republik des Glücks“, Hamburg
18.02.2014 Tweetup im Odysseum, Mannheim
19.-21.02.2014 Museums and the Web, Florenz
20.02.2014 Crowd Day – Die Crowdfunding Konferenz, Köln
20.02.2014 „Jüdische Geschichte 2.0 – Geschichtsvermittlung im digitalen Zeitalter“, Hamburg
20.-21.02.2014 Nutzertreffen 2014: Bilder in TextGrid, Darmstadt
21.02.2014 Digitaler Film: Geschichte und Ästhetik der visuellen Effekte, Köln
26.02.2014 #MuseumVideos, YouTube, Vine, Instagram,…
27.-28.02.2014 First European Conference on Audience Research and Evaluation, Berlin
28.02.2014 “Grenzen überschreiten – Digitale Geisteswissenschaften heute und morgen”, Berlin

06.-08.03.2014 Tagung der DGPh „Missing Links & Forschungslücken“, Berlin
07.-08.03.2014 Analytics Camp 2014, Hamburg
11.-12.03.2014 Jisc Digital Festival, Birmingham
12.03.2014 „Ohne Moos nichts los!” – Geschäftsmodelle für Kultureinrichtungen, Köln
12.-16.03.2014 Zweites Fiction Festival #seriouslyshortstories, Twitter
20.03.2014 „Ah, verstehe…” – Digitale Vermittlung in Kultureinrichtungen, Köln
25.03.2014 „Spielend neue Besuchergruppen erreichen!” – Gaming für Kultureinrichtungen, Köln
26.03.2014 „Neue Fans finden und binden!” – Social Media Strategien für Kultureinrichtungen, Köln
27.03.2014 Vom Bild zum Bild. Digital Humanities jenseits des Textes, Passau
27.03.2014 Follow a Theatre Day #followatheatre, Twitter
29.03.2014 stARTcamp, Münster

02.-05.04.2014 Museums and the Web, Baltimore
03.-04.04.2014 Offene Archive 2.1 – Social Media im deutschsprachigen Archivwesen, Stuttgart
05.04.2014 Start der Quadriennale, Düsseldorf
08.04.2014 „Erfahrungsräume erweitern!” – Digitale Strategien für Kultureinrichtungen, Köln

Bildserie der Woche

Die Odalisken-Bilder von Matisse

bildserie_7_2014
prometheus-bildarchiv.de

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