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Newsletter 4. September 2013

Top Thema

Wiki Loves Monuments und Tag des offenen Denkmals

Seit mittlerweile vier Jahren organisiert die Wikipedia-Community den Fotowettbewerb Wiki Loves Monuments. Seither fotografieren Freiwillige den ganzen Monat September über Baudenkmäler und Monumente für die freie Enzyklopädie. Das Ziel: Möglichst viele Denkmäler ablichten und der Öffentlichkeit zugänglich machen. Schon 2011 schienen die Denkmal-Liebhaber Siebenmeilenstiefel zu tragen: Damals verlieh Guinness World Records der Aktion die Anerkennung als „Größter Fotowettbewerb der Welt“.  Im folgenden Jahr konnte Wiki Loves Monuments den selbst aufgestellten Rekord mit insgesamt 353.768 neuen frei lizenzierten Bildern sogar brechen. Für den diesjährigen Wettbewerb konnte die Wikipedia-Community insgesamt 40 Teilnehmerländer gewinnen, darunter Neuzugänge wie Großbritannien oder Armenien. Sogar in der Antarktika werden Denkmalfotos gesucht! Die Aktion wird im Rahmen  lokaler Initiativen organisiert. Hierzulande knüpft sie sich vielerorts an den Tag des offenen Denkmals. An Aktionsständen liegen dann Denkmallisten aus und Hobbyfotografen lassen sich von ehrenamtlichen Wikipedianern einweisen. Alternativ kann die Standortsuche per App vorgenommen werden.
Nun mag man bemängeln, dass keine Profis am Werk sind. Schon richtig, doch Hubertus Kohle erwidert jenen Kritikern im blog.arthistoricum.net: „Mir sind vorhandene gute Abbildungen lieber, als sehr gute, die leider nicht existieren.“ Und wer einen Blick auf die Gewinnerfotos des letzten Jahres wirft, kann sich gerne auch von der mitunter herausragenden Qualität der Arbeiten überzeugen lassen.

Kultur Digital

Raus aus den Depots!

Wo befindet sich der größte Teil der Kunstschätze eines Museums? Im Depot. Verschlossen vor den Augen der Öffentlichkeit. Abhilfe können attraktive Bilddatenbanken schaffen. Sie sind aktueller und umfassender als Kataloge. In ihnen finden sich nicht allein die Highlights einer Sammlung, sondern auch weniger populäre Werke. Werke, denen das Museumsdepot zum Grab wird. Doch öffentliche E-Collections sind in der Schweiz rar, beklagt Gabriel Katzenstein und blickt neidisch nach Übersee…
nzz.ch

Wiener Moderne

Christoph Thun-Hohenstein, Direktor des Wiener Museums für Angewandte Kunst, prognostiziert eine zweite Wiener Moderne. Ihr Ursprung sei die digitale Revolution, deren Chancen, Möglichkeiten und Gefahren es unbedingt auszuloten gelte. Um seinen Worten Taten folgen zu lassen, plant der MAK-Direktor, das Untergeschoss seines Hauses in ein „Design Lern Labor“ umzubauen.
kurier.at

Goodbye 35

Die Filmindustrie ersetzt ihre traditionellen 35-Millimeter-Filme durch Festplatten. So möchte sie der teuren Produktion und dem aufwendigen Versand von 35-Millimeter-Filmkopien Einhhalt gebieten. Die Digitalisate versprechen Einsparungen und also Gewinnmaximierung. Doch wem? Für Kinobesitzer wird die technische Aufrüstung zur finanziellen Zerreißprobe.
allgemeine-zeitung.de

Operationsraum Hades

Einen Mix aus Musiktheater und Kunstinstallation, virtueller und analoger Spielform, bietet das Kunstprojekt „O.R.pheus“ von Evelyn Hriberšek. Mit neunen Technologien wie einem bildbasierten Augmented Reality Tracking, Nahfeld- und Mobilkommunikation lotet das Stück das Wirkungsfeld einer Schönheitsklinik aus. Nun wurde „O.R.pheus“ von der Initiative Kultur- und Kreativwirtschaft der Bundesregierung ausgezeichnet.
orpheus2012.com

If I never come home again

230.000 Testamente britischer Soldaten, die an den Fronten des Ersten Weltkrieges starben, geben Auskunft über ihre Ängste, Wünsche und Gedanken. Dokumente, die „Her Majesty’s Court and Tribunal Service“ bis zum nächsten Jahr digitalisieren und online zur Verfügung stellen möchte. Die BBC gibt erste Einblicke in die bewegenden Inhalte.
bbc.co.uk

Social Media und Kultureinrichtungen

Die Social Media Pros der Kunstwelt

Es ist nicht lange her, da war ein Facebook-Auftritt für ein Museum allenfalls ‚Nice to Have‘. Immerhin konnten Volontäre hier kostenlos Veranstaltungen posten und kostenlose Praktikanten Projekte des Hauses bewerben. Doch wer Social Media heute allein zu Promotionszwecken bemüht, verkennt ihr Potential. Große Museen nutzen Tumblr, Instagram und Co als Orga-Tools und in der Kunstpädagogik. Insider-Tipps!
blouinartinfo.com

Negative Utopien

@NeinQuarterly twittert philosophische Aphorismen in die Welt. Nicht vierteljährlich, sondern täglich. Keine Wohlfühlsprüche für Wandkalender, sondern misanthropische Bekenntnisse. Hinter der 140-Zeichen-Dialektik steckt Eric Jarosinski, ein amerikanischer Germanist, der Adorno liest und die deutsche Sprache liebt. Vor allem ihre Umlaute.  „I love u, but I’ve chosen ü.“
zeit.de

Gemeinsamer Surftrip

Der schwedische Künstler Jonas Lund macht Surfen zum Gemeinschaftserlebnis. Sein Projekt „We See In Every Direction“ erlaubt verschiedenen Nutzern, gleichzeitig auf ein und dasselbe Browserfenster zuzugreifen. Dann flitzen ganze Mäusefamilien über den Bildschirm und jeder knabbert, wo er kann. Bis eine andere Maus kommt, und das Fressen klaut. Social Media at its best.
netz-reputation.de

Mobile Anwendungen im Kulturbereich

Street-Art Brazil

Die SCHIRN KUNSTHALLE hat Graffiti-Künstler aus Brasilien eingeladen, ihre Street Art in Frankfurts Innenstadt zu präsentieren. Alle Werke lassen sich auch in der App „STREET-ART BRAZIL“ begutachten. Neben den beeindruckenden Graffitis öffnen Videomaterial und Künstlerinterviews den Blick für die Vielfalt der Szene und ihren kunsthistorischen wie sozialen Entstehungskontext.
iTunes; Google Play

Kultur und Technologie

Neue Kameratechnologie für kreative Postproduktion

Bislang konnten Filmemacher Blickwinkel, Schärfe und Unschärfe von aufgenommenem Material im Nachhinein nur unwesentlich verändern. Eine Kameraarray von Forschern am Fraunhofer-Institut Erlangen möchte das ändern: 16 Kameras filmen aus vielen Perspektiven und Winkeln. Die dazugehörige Software ermöglicht der Postproduktion einen kreativen und freieren Umgang mit dem aufgenommenen Material.
idw-online.de

Cultural Entrepreneurship

Kunst verhökern

Amazon Art polarisiert: Während Befürworter den anti-elitären Charakter des neuen Kunstmarktplatzes betonen, bemängeln Kritiker unzureichende Angaben zu Provenienz. Sie ahnen eine gefährliche Konkurrenz für die Galerienszene. Zu bloßen Showrooms verkämen Galerien, wenn vor Ort geguckt und online gekauft würde. Der Guardian nimmt die Argumente unter die Lupe und fragt, was Amazon Art für die Kunst tut…
theguardian.com

Stein mit Zukunft

Ein Stein in der Dortmunder Innenstadt stellt die Energiefrage. Wenn er genug Unterstützer in der Crowd findet, könnte er zu einem Stein mit Vollausstattung werden. Mit W-Lan, Windrad, Solarzellen, Steckdosen und Schließfächern.
labkultur.tv

Aus den Fängen des Profits

Die Basler Band „The bianca Story“ arbeitet laut Auskunft ihres Sängers Elia Rediger an der „Befreiung der Musik aus den Fängen des Profits“. 90 000 Euro möchte die Band mit Hilfe von Crowdfunding eintreiben. Kommt die Summe zusammen, können die Musiker ihr neues Album produzieren und sich selbst einen Lohn auszahlen. Im Gegenzug stellen sie das Album im Netz zum kostenlosen Download zur Verfügung.
sonntagszeitung.ch

Studien rund um Kultur

Das Beste aus beiden Welten

Der Vorsitzende der Smithsonian Institution, G. Wayne Clough, untersucht in seinem kostenlosen E-Book „Best of Both Worlds: Museums, Libraries, and Archives in a Digital Age” die digitalen Unternehmungen von ausgewählten Kulturinstitutionen.
si.edu

Kultur-Zahlen

7.000.000

7 Millionen Menschen lesen mobil Zeitung.
zmg.de

Spaßkultur

Jump!

Neben der Kunst ist gut springen…
jumpinginartmuseums.blogspot.co.at

Kultur-Zitat

„Museen und Träger müssen verstärkt über neue, effizientere Betriebsmodelle nachdenken. Es muss aber auch der politische Wille da sein, Häuser zum Beispiel in eine selbstbestimmte Freiheit zu entlassen.“ Die Mannheimer Kunsthallenleiterin Ulrike Lorenz im Interview.
monopol-magazin.de

Termine

05.09.2013 Offener Jour Fixe „Kulturelles Erbe – Auf dem Weg“, Berlin
05.09.2013 „Neue Fans finden und binden!“ – Social Media Konzepte für Museen, Köln
06.09.2013 „Läuft alles nach Plan?“ – Monitoring und Controlling von Social Media Maßnahmen, Köln
06.09.2013 Urheberkongress 2013, Berlin
06.09.2013 #Tweetup zu „Street-Art Brazil“, Frankfurt a.M.
08.09.2013 Computerspiele – Die Literatur der Zukunft?, Berlin
11.09.2013 „Erfahrungsräume erweitern!“ – Digitale Strategien für Kultureinrichtungen, Köln
11.09.2013 FAZ-Konferenz „Der Mensch und Big Data – Wer beherrscht wen?“, Frankfurt a.M.
13.09.2013 stARTcamp, Köln
18.-20.09.2013 Play13Festival, Hamburg
23.09.2013 Webcomics – Die Notwendigkeit zu Bloggen, Köln
23.-27.09.2013 Social Media Week, Berlin
25.-28.09.2013 Virtual Archaelogy, Museums & Cultural Tourism, Delphi
25.-28.09.2013 Reeperbahn Festival, DigitalKonferenz, Hamburg
25.-28.09.2013 83. Deutscher Archivtag, Saarbrücken
25.-28.09.2013 Innovationsforum Semantic Media Web – Fachtagung, Saarbrücken

01.10.2013 Web 2.0 und Kommunalarchive, Münster
01.-02.10.2013 Open Access Tage 2013, Hamburg
03.10.2013 Museum Ideas 2013: original thinking from international museum innovators, London
10.-12.10.2013 Museum digital? – Potentiale und Grenzen, Zwickau
16.-18.10.2013 3D-Dokumentation in Archäologie & Denkmal, Dortmund
19.-20.10.2013 Entrepreneurship Summit 2013, Berlin
24.10.2013 5. awiloc-Technologietag „Autarke Lokalisierung in Städten und Gemeinden“, Oldenburg
24.-25.10.2013 Tagung „Kulturelles Erbe digital – Bedingungen und Perspektiven“, Köln
28.10.-01.11.2013 Internationaler Kongress „Digital Heritage“, Marseille

Bildserie der Woche

Realismus in Norddeutschland

bildserie.4.9.2013
prometheus-bildarchiv.de

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