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Newsletter 7. August 2013

Top Thema

Leistungsschutzrecht in Kraft: Was sind die Folgen?

Seit dem 1. August gilt das Leistungsschutzrecht für Presseverleger (LSR). Konkret heißt das, dass bereits kleine Ausschnitte aus Zeitungsartikeln, sogenannte Snippets, gesetzlich geschützt sind. Um Snippets anzeigen zu dürfen, müssen Suchmaschinenbetreiber und Newsaggregatoren nun Lizenzen erwerben. Ziel des Gesetzes ist, die Rechte von Verlagen an ihren Presseerzeugnissen zu stärken. Die Wirkung des Gesetzes bleibt indes umstritten. Cicero spricht gar von einem „Schuss ins Knie“. Weit verbreitet ist außerdem die Annahme, das Gesetz ändere im Grunde nichts. So lassen sich die meisten großen Verlage weiterhin bei Google listen. Damit sei zu rechnen gewesen, erklärt Wettbewerbsexperte Justus Haucap im Interview mit Horizont.net. Grund sei die Reichweite, die der Großkonzern generiere. Zeit Online bezweifelt dennoch, dass der Streit zwischen Google und den Verlagen nun beigelegt ist.
Leidtragende sind derzeit aber vor allem kleinere Nachrichten-Anbieter wie Rivva. Zu unsicher ist ihnen die rechtliche Lage. Doch auch auf Presse- und Öffentlichkeitsarbeit von Unternehmen nimmt das LSR Einfluss: Denn das Gesetz hat weitgreifende Auswirkungen auf das Monitoring. Erste Hilfe im Wirrwarr um die „kleinsten Textausschnitte“ leistet das Blog der Rechtsanwaltskanzlei Schwenke.

Kultur Digital

Wo guckst „Du“?

Das Archiv des Schweizer Kulturmagazins „Du“ steht nun online zur Verfügung. Im Rahmen des Projekts retro.seals.ch hat die ETH Zürich alle Ausgaben des Blattes digitalisiert. Dem geneigten Leser offenbart sich so der Lebenslauf des international renommierten Kulturmagazins, das seine Karriere als Auslagenheft in der Arztpraxis begann.
srf.ch

Da glotzt du!

Intel plant jede weltweit ausgestrahlte Fernsehminute aufzuzeichnen. Drei Tage lang möchte der Computerkonzern sämtliche Sendungen in der Cloud speichern und dem Zuschauer über eine Box zugänglich machen. Noch stehen Intel Verhandlungen mit Medienkonzernen bevor, doch die Idee könnte das Fernsehen revolutionieren: Samstagabend und nichts Gescheites in der Glotze? Schnee von gestern.
t3n.de

Mobile Anwendungen im Kulturbereich

Romantische Ecken

Trotz Fluglärm, Wolkenkratzern und Börsenbossen hat Frankfurt romantische Ecken: 13 schwarz-weiße Quadrate – QR-Codes entlang der „Via Brentano“. Jeder gescannte Code hält auditive Informationen zum Leben von Clemens Brentano und seiner Famile bereit.
hr-online.de

Caracalla ohne Grenzen

Das Limesmusem Aalen erinnert derzeit mit einer Sonderausstellung an den römischen Kaiser Caracalla. Parallel zur Ausstellung behandelt eine App das Leben Caracallas und seinen Germanenfeldzug. Die Applikation funktioniert mit ihrer Bildergeschichte unabhängig vom Ausstellungsbesuch und leistet somit Vermittlungsarbeit – über die Grenzen des Museums hinweg.
ostalbkreis.de

Main Meer und dein Nachwuchs

Das Haus der Bayerischen Geschichte hat zur Landesausstellung „Main und Meer“ in der Schweinfurter Kunsthalle seine erste App veröffentlicht. Ein Quiz und ein Geschicklichkeitsspiel sprechen insbesondere jüngere Besucher an. Wichtig für den Finanzier, die Bayerische Sparkassenstiftung, der mit dem neuen Medium nachfolgende Generationen ins Museum locken möchte.
www.mainpost.de

Kultur und Technologie

Auf Zack: One Week / One Tool

Zwölf Studierende haben innerhalb einer Woche ein Webtool entwickelt, das Geisteswissenschaftlern die Recherchearbeit erleichtert. Die Anwendung sucht in diversen digitalen Archiven nach Publikationen, die zu einem eingegebenen Text oder einer Bibliografie passen. So können Wissenschaftler auf relevantes Material stoßen. Die Tool-Entwicklung fand im Rahmen des Wettbewerbs One Week / One Tool der US-amerikanischen Stiftung National Endowment for the Humanities statt.
chronicle.com

Social Media und Kultureinrichtungen

Autorenlesung auf Twitter

Das US-Magazin „New Yorker“ hat den neuen Roman der preisgekrönten Autorin Jennifer Egan vor seiner eigentlichen Veröffentlichung auf Twitter publiziert. Spiegel Online sendet die 140-Zeichen-Zitate aus dem Agentinnenroman „Black Box“ seit Montag an zehn Abenden zwischen acht und neun Uhr; eine Autorenlesung der etwas anderen Art…
spiegel.de

Wie sozial ist Wien? Eine Twitteranalyse der Museumslandschaft

Im Vorfeld der stARTcamps in Wien und Köln wertet stART-Initiator Christian Henner-Fehr die Twitter-Aktivität von 10 Wiener Museen aus. Dabei fällt ins Auge, dass die Museen wenig Kontaktfreude zeigen und so den Multiplikatoreneffekt des Netzwerkes vernachlässigen. Gleichwohl scheint die Bereitschaft von Twitterati groß, die Inhalte der Kultureinrichtungen zu teilen.
startconference.org

Manu Scriptum Instar Grama

Da sag noch mal einer, dass Ausstellungsmacher mit Social Media nichts anfangen können, dass Instagram profan sei und wenig nachhaltig! Kurator Hans Ulrich Obrist veröffentlicht auf seinem Instagramprofil handschriftlich verfasste Statements von renommierten Künstlern. Sein „Handwriting Project“ versteht Obrist als Beitrag für den Erhalt der Handschrift im digitalen Zeitalter.
blog.iliou-melathron.de

Cultural Entrepreneurship

Amazon Art: Kunst im digitalen Warenkorb

Auf der neu gegründeten Plattform Amazon Art bieten Galeristen und Händler ihre Kunstwerke zum Verkauf an. Amazon möchte so den Kunsthandel auf dem digitalen Marktplatz zum Durchbruch verhelfen. Ein Umstand, den zahlreiche Galeristen bislang für unmöglich hielten – weit verbreitet bleibt die Annahme, man könne Kunstwerke nur nach Augenschein kaufen.
theverge.com

Kultur-Zahlen

31.08

Stolz präsentiert De Gruyter seine Neuerwerbungen: den Oldenbourg Wissenschaftsverlags und den Akademie Verlag. Bis zum 31.08 stellt er all ihre Publikationen online zur freien Verfügung.
degruyter.com

Spaßkultur

Pompeii-Pop im Britischen Museum

Sturm auf die Bastille? Nein: Bastille stürmt das Britische Museum. Mit „Pompeii“.
youtube.com

Kultur-Zitat

“Mit offenem Journalismus meine ich Journalismus, der nicht nur im Netz steht, als ob er damit nichts zu tun hätte, sondern der anerkennt, dass das Internet die bemerkenswerteste Revolution im Verlagswesen bringt. Viele Leute veröffentlichen wichtige und erstaunliche Informationen und so kann man selbst ein Produkt herstellen, indem man, statt Barrieren zu bauen, sie miteinbezieht.“
Alan Rusbridger, Chefredakteur der britischen Tageszeitung „The Guardian“
dradio.de

Termine

14.08.2013 #MuseUp im Medizinhistorischen Museum, Berlin
19.-22.08.2013 PLATINE, Festival für elektronische Kunst und alternative Spielformen, Köln
21.-24.08.2013 gamescom, Köln
23.08.2013 stARTcamp, Wien
24.08.2013 VideoDay 2013, Köln
25.-27.08.2013 KulturCamp zu Qualität und Qualitäten der Kulturellen Bildung, Wolfenbüttel
26.08.2013 Crowdfunding konkret – praktische Hinweise für alternative Finanzierungsmöglichkeiten, Potsdam
26.-27.08.2013 European Pirate Summit, Köln
30.-31.08.2013 Shiny Toys, Mülheim an der Ruhr
05.09.2013 „Neue Fans finden und binden!“ – Social Media Konzepte für Museen, Köln
06.09.2013 „Läuft alles nach Plan?“ – Monitoring und Controlling von Social Media Maßnahmen, Köln
11.09.2013 „Erfahrungsräume erweitern!“ – Digitale Strategien für Kultureinrichtungen, Köln
11.09.2013 FAZ-Konferenz „Der Mensch und Big Data – Wer beherrscht wen?“, Frankfurt a.M.
13.09.2013 stARTcamp, Köln
18.-20.09.2013 Play13Festival, Hamburg
23.-27.09.2013 Social Media Week, Berlin
25.-28.09.2013 Virtual Archaelogy, Museums & Cultural Tourism, Delphi
25.-28.09.2013 Reeperbahn Festival, DigitalKonferenz, Hamburg
25.-28.09.2013 83. Deutscher Archivtag, Saarbrücken
25.-28.09.2013 Innovationsforum Semantic Media Web – Fachtagung Semantische Technologien, Saarbrücken

Bildserie der Woche

Rodtschenko

32_2013
prometheus-bildarchiv.de

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