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Newsletter 24. Juli 2013

Kultur Trend

Digitale Sommerferien. Wie Besucher kleben bleiben.

Für die Tourismusbranche sind mobile Endgeräte eine reine Goldgrube. Mag man meinen. Schließlich können sogenannte Location Based Services vor Ort auf Sehenswürdigkeiten, Insider-Tipps und touristische Angebote aufmerksam machen. Das Institut für eTourismus zeigt sich daher erstaunt, dass Tourismusunternehmen ihre Events und Hinweise derzeit kaum über mobile Kanäle verbreiten und präsentiert App und mobile Webseite des Salzkammerguts als Vorzeigemodell. Doch eine App allein bindet keinen Besucher. Wichtig ist das begleitende Marketing. Das beherzigt die App Sternsammler. Bevor die Anwendung verschiedener süddeutscher Städte in die Stores ging, alarmierte ein virales Video das Ländle: ein Einbruch ins Stuttgarter Daimler Museum. Statt eines Einbruchs erwarten Anbieter diverser Audioguide-Apps in der Sommerferienzeit ihren Durchbruch. Neben herkömmlichen Hörtouren setzen Apps wie audioguideMe oder Plear auf User-Generated-Content. Hier kann jeder Städtereisende seine eigene Tour zusammenstellen – inklusive Audiofile und Bildmaterial. Auf individuelle Geheimtipps setzt auch die Thüringer Tourismus GmbH. Sie forderte ihre Facebook-Fans dazu auf, ihre Lieblingsorte zu posten und präsentiert das Ergebnis auf der eigenen Webseite. Das Junge Museum in Speyer hingegen verrät eigene Ausflugsziele in der Region Pfalz. Jeden Tag ein Tipp auf der Facebook-Fanpage. Ob Museumsbesucher oder Städtereisender: In Zeiten von Social Media lautet die Zauberformel „binden durch einbinden“!

Kultur Digital

Android statt Aura

Kein Display kann sie erzeugen: die Aura des Originals. Das Original ist echt, es ist einmalig und unnahbar. Das Gegenteil trifft auf seine digitalen Reproduktionen zu. Überall verfügbar und unglaublich nah. Greifbar – auf dem Touchscreen. Michael Prodger reflektiert, wie die neuen Technologien unsere Kunsterfahrung verändern.
spectator.co.uk

Avant-Garde

Paris 1863. Manet begegnet dir auf einem verregneten Boulevard. Er möchte sehen, was du kannst. Als melancholischer Landschaftsmaler oder alkoholkranker Gelehrter. Das Online-Game Avant-Garde ist eine liebevolle Zeitreise in das Paris des 19. Jahrhunderts – mit viel Humor und in der Entwicklungsphase…
playavantgarde.com

Am Puls der Zeit

BR Puls, die neue Jugendwelle des Bayerischen Rundfunks, lotet die Möglichkeiten eines crossmedialen Radioprogramms aus – mit Website, App und TV-Ableger. Mitte Mai war Sendestart. Zeit für eine erste Bilanz!
universal-code.de

To See Or Not To See

Forscher der Universität Regensburg haben ein Online-Tool entwickelt, das Shakespeare-Werke visualisiert. Welche Figur sagt was zu welchem Zeitpunkt? Wie häufig kommt Romeo zu Wort? Wann stirbt Desdemona? Die Anwendung „To See or Not to See“ beantwortet derartige Fragen auf einen Blick und liefert Hinweise zur Werkanalyse.
thomaswilhelm.eu

Erste Hilfe für analoge Künstler

Das New Museum in New York hilft Künstlern bei der Digitalisierung ihrer Werke auf technisch überholten Trägermedien wie Kassette oder Videoband.
art-magazin.de

Mobile Anwendungen im Kulturbereich

Verführung Freiheit

Das Deutsche Historische Museum in Berlin ergänzt die Ausstellung „Verführung Freiheit. Kunst in Europa seit 1945“ um eine App. Audioguides und Essays vermitteln Hintergrundinformationen zu ausgewählten Werken. Mitmach-Features befördern darüber hinaus eine persönliche Beschäftigung mit dem Begriff der Freiheit.
iTunes

Dichterwege – Auf den Spuren von Jean Paul

Jean Paul war ein begeisterter Wanderer. Zu Fuß erkundete er seine oberfränkische Heimat ausgiebig. Nun können Literaturliebhaber die Dichterwege mit einer App begehen und sich in den Vesperpausen den Lese- und Hörproben widmen.
jean-paul-2013.de

Heidi spricht chinesisch

Das Landesmuseum Zürich hat einen iPad-Guide für die stetig wachsende Zahl von Touristen aus China entwickelt. Darin erzählt Heidi den Besuchern aus dem Land der Mitte die Geschichte der Schweiz auf Mandarin.
persoenlich.com

Kultur und Technologie

Ausstellungen archivieren

Das Londoner Science Museum hat seine historische Schiffsausstellung mit Laserscans gesichert und daraus ein 3-D-Modell erstellt. 10 Prozent der Daten sind in einem ersten Video verarbeitet, das einen Gang durch die „alte“ Ausstellung erlaubt.
huffingtonpost.co.uk

Eine Fabrik für jeden

In der Wissenschaft stellt er eine Alternative zum aufwendigen Bau von manuellen Prototypen dar. Obama mutmaßt, er könnte den Produktionsstandort USA wiederbeleben, und im privaten Haushalt avanciert er zur Mikro-Fabrik: der 3-D-Drucker. Peter Glaser über die Verheißungen der neuen Technologie.
nzz.ch

Cultural Entrepreneurship

Musikmarketing 3.0

Virales Marketing, Videopremieren bei exklusiven Anbietern oder Deals mit Smartphone-Herstellern… DRadio Wissen diskutiert neue Methoden des Musikmarketings.
wissen.dradio.de

Crowdfunding-Projekt des Monats: Britten Days

Anlässlich des 100. Geburtstages des britischen Komponisten Benjamin Britten findet im Oktober ein Festival der freien Musikszene in Köln statt: Die BRITTEN DAYS. Die Initiatoren organisieren und konzipieren die Veranstaltung unentgeltlich – doch die mitwirkenden Musiker wollen sie nicht leer ausgehen lassen.
startnext.de

Studien rund um Kultur

Bessere Angebote = weniger illegales Filesharing

2008 wurden in Norwegen 1,2 Milliarden Songs illegal heruntergeladen. 2012 waren es nur noch 210 Millionen Lieder. Was bekämpft die Online-Piraterie derart erfolgreich? Ein neues Gesetz, das härtere Strafen bei illegalen Downloads vorsieht? Nein: Es sind legale Dienste, die einen alternativen Zugang zu Musik und Filmen ermöglichen.
sueddeutsche.de

Kindergartenapps in den Kinderschuhen

Zahlreiche Videos feiern die intuitive Bedienbarkeit von Tablet-Apps: Babys, die sich in der analogen Welt der Gesten von Touchdisplays bedienen – und scheitern. Tatsächlich aber scheitern die Kinder bei der Bedienung von Apps. Das ergab nun die empirische Abschlussarbeit einer Medieninformatikerin der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig. Sie kam zu dem Ergebnis, dass viele Entwickler die Fähigkeiten von Kindern überschätzen.
lvz-online.de

Kultur-Zahlen

22 * 1.400 * 10

22 Vordenker der Medienindustrie skizzierten ihre Zukunftsvisionen in Videostatements. Daraufhin wurden 1.400 Akteure der Branche befragt, wie die Medienwelt in 10 Jahren wohl aussehen möge.
buchmesse.de [PDF]

Spaßkultur

Hello Cube!

Keine Kristallkugel, aber gleichwohl zukunftsträchtig. Ein Tweet @thehellocube und der Würfel spuckt Kunst.
thehellocube.com

Kultur-Zitat

„The problem is that we’re grappling with an existing identity (that is relatively fixed) at the same time that we’re trying to produce work on a platform that works best when our identity can be relatively fluid.“
Koven J. Smith vom Denver Art Museum über die Schwierigkeit, bemerkenswerte und nachhaltige Museums-Apps zu entwickeln. Der Blogbeitrag entstand als eine Reaktion auf einen Artikel des Guardian, der Museen dazu aufforderte, sich des Mobilen anzunehmen.
kovenjsmith.com

Termine

25.07.2013 PICnight des BVPA „Ein Hut, ein Stock, ein Regenschirm… Die Abbildung von Gegenständen ist kein Kinderkram, München
25.07.2013 Trends im Ticketing 2013 – 1. Berliner Ticketing Get-Together, Berlin
31.07.2013 Digitaler Salon: Computerspiele – die Romane des 21. Jahrhunderts?, Berlin
14.08.2013 #MuseUp im Medizinhistorischen Museum, Berlin
21.-24.08.2013 gamescom, Köln
23.08.2013 stARTcamp, Wien
24.08.2013 VideoDay 2013, Köln
25.-27.08.2013 KulturCamp zu Qualität und Qualitäten der Kulturellen Bildung, Wolfenbüttel
26.-27.08.2013 European Pirate Summit, Köln
05.09.2013 „Neue Fans finden und binden!“ – Social Media Konzepte für Museen, Köln
06.09.2013 „Läuft alles nach Plan?“ – Monitoring und Controlling von Social Media Maßnahmen, Köln
11.09.2013 „Erfahrungsräume erweitern!“ – Digitale Strategien für Kultureinrichtungen, Köln
13.09.2013 stARTcamp, Köln

Bildserie der Woche

Muscheln

30_2013
prometheus-bildarchiv.de